Ein Salomonisches Urtheil. Уилки Коллинз
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Название: Ein Salomonisches Urtheil

Автор: Уилки Коллинз

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ ist ihr Mann? unterbrach ihn der Capitän mit drohenden Blicken. Ihrem Mann will ich jedenfalls meine Meinung sagen!

      Mr. Jolly zog, ehe er antwortete, seine Uhr zu Rathe.

      Halb zwölf, sagte er dann. Lassen Sie mich ein wenig nachdenken. Mr. Smallchild's gewöhnliche Zeit, seine „Rechnung mit der See zu machen.“ In einer Viertelstunde wird er damit fertig sein, und fünf Minuten später wird er in festem Schlafe liegen. Um Ein Uhr wird er ein tüchtiges Frühstück zu sich nehmen und dann abermals schlafen gehen; halb drei Uhr wird er eine neue Aussprache mit der See halten und so fort bis zum Abend. Mit Mr. Smallchild ist nichts zu machen, Capitän. Ein merkwürdiger Mensch – verschwendet Stoff und ersetzt ihn sofort wieder in der bewundernswürdigsten Weise. Wenn wir noch vier Wochen auf dem Wasser bleiben, bringen wir ihn, glaube ich, im Zustande völliger Schlafsucht in den Hafen. – Holla! Was wollen Sie?

      Während der Doktor sprach, hatte sich der Steward dem Quarterdeck genähert. Und, welch sonderbarer Zufall, auch dieser Mann zog, wie vorhin der Doctor, den Mund lachend von einem Ohr zum andern.

      Sie werden im Zwischendeck verlangt, Sir, sagte er zu Mr. Jolly. Eine Frau, Namens Heavysides, befindet sich unwohl.

      Unsinn! rief Mr. Jolly. Ha, ha, ha! Sie meinen doch nicht etwa —?

      Ja, Sir, 's ist nicht anders, entgegnete der Steward mit aller Bestimmtheit.

      Capitän Gillop blickte in stummer Verzweiflung um sich. Zum ersten Male seit zwanzig Jahren verlor er seine Seebeine; er taumelte zurück bis an das Bollwerk des Schiffes, schlug mit der Faust darauf, fand in dem Moment aber auch die Fähigkeit wieder, sich auszusprechen.

      Das Schiff ist behext! schrie er wüthend. Halt! rief er, seine Fassung ein wenig wieder gewinnend, als der Doctor sich eilig entfernen wollte, um sich nach dem Zwischendeck zu begeben. Halt! Wenn dem so ist, Jolly, so schicken Sie mir ihren Mann hieher. Donnerwetter, Einem von ihnen will ich's wenigstens eintränken. Dabei drohte er wüthend mit der Faust in die leere Luft.

      Zehn Minuten vergingen; dann kam stolpernd und auf dem rollenden Schiff herüber und hinüber schwankend ein langer, hagerer, melancholisch aussehender, blonder Mann mit römischer Nase, wasserblauen Augen und zahlreichen Sommersprossen im Gesicht daher. Es war Simon Heavysides, der intelligente Zimmermann, welcher seine Frau und sieben kleine Kinder an Bord hatte.

      Er ist also der Mann, Er? rief der Capitän.

      Das Schiff rollte gewaltig, und Simon Heavysides taumelte so plötzlich nach der andern Seite des Decks, als ob er lieber gleich über Bord in die See ginge, als daß er die Frage des Capitäns beantwortete.

      Er ist also der Mann – Er? wiederholte der Capitän ihm folgend, ihn beim Kragen packend und ihn gegen das Bollwerk drückend. Seine Frau ist es also? Er infamer Hundsfott! Wie kann Er sich unterstehen, mein Schiff zu einer Wochenstube zu machen? Er hat einen Act der Meuterei begangen, oder doch etwas ganz Aehnliches. Ich habe Leute für weniger als das in Eisen legen lassen und hätte die größte Lust, es mit Ihm zu thun! Den Kopf in die Höhe, Er frecher Schlingel! Wie kann Er sich herausnehmen, Passagiere an Bord meines Schiffes einzuschmuggeln, über die ich keinen Contract mit Ihm abgeschlossen habe? Was kann Er zu seiner Vertheidigung sagen, ehe ich Ihm die Eisen anlegen lasse?

      Nichts, Sir, entgegnete Simon Heavysides mit der demüthigsten Resignation in Blick und Ton. Was aber die Strafe anbetrifft, von der Sie eben sprechen, Sir, fügte er hinzu, so möchte ich nur bemerken, daß – da ich bereits sieben Kinder mehr habe, als ich zu versorgen weiß, und jetzt, um das Uebel ärger zu machen, noch ein achtes dazu kommt – daß mein Gemüth, mit Verlaub zu sagen, schon in Ketten und Banden liegt, und ich nicht weiß, ob es einen großen Unterschied machen wird, wenn Sie auch meinen Körper noch in Eisen legen.

      Der Capitän ließ unwillkürlich den Kragen des Zimmermanns los. Die demüthige Verzweiflung desselben entwaffnete ihn gegen seinen Willen.

      Warum gingen Sie zur See, warum haben Sie nicht gewartet, bis die Sache vorüber war? fragte er, so strenger konnte.

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