Griechischer Zauber . Sophie Love
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СКАЧАТЬ zu ihr und wackelte mit den Augenbrauen. „Habe ich dir doch gesagt.“

      Die Familie begann zu kochen und Keiras Versuche dabei zu helfen, wurden immer wieder abgewehrt. Am Ende beschäftigte sie sich damit, den Tisch für das Frühstück zu decken und gab sich ganz besonders viel Mühe dabei. Sie zog die kitschige, mit Rentieren bedruckte, Tischdecke gerade und stellte die ausladenden silbernen Kerzenhalter und Weihnachtsmannfiguren darauf. Dann begann sie das Zimmer aufzuräumen und alle Bilder an den Wänden geradezurücken. Gestern Abend hatten sie einen fröhlichen Abend damit verbracht, das gesamte Haus mit weihnachtlicher Kunst zu verschönern – mit seltsamen Bildern, die winterliche Waldnymphen zeigten. Man hatte ihr versichert, dass sie auch etwas traditionell Schwedisches waren.

      Während sie half den hohen dicht gewachsenen Weihnachtsbaum mit schwedischen Flaggen, Girlanden, farbigen Weihnachtskugeln und elektrischen Lichtern zu dekorieren, lernte Keira, dass die Weihnachtszeit in Schweden eine fröhliche, lebhafte und oft bizarre Angelegenheit war. Aber sie fand es überhaupt nicht seltsam. Es gab den gewöhnlichen Überfluss an gutem Essen – den klassischen Weihnachtsschinken, gemeinsam mit anderen schwedischen Delikatessen, sowie einem Mix aus Eiern und Anchovis, Hering (eingelegt, als Pastete und in Salatform), Roggenbrot, Kartoffeln, Fleischbällchen, Rote-Bete-Salat, Leberpastete und ein Fischgericht, welches Lutefisk hieß. Obwohl die Tage kurz waren, war der Himmel immer blau gewesen, die Sonne hatte geschienen und der Schnee unter den Füßen glitzerte weiß. Wenn die langen dunklen Abende anbrachen, zündete Yolanta die Kerzen an und man fühlte sich bei ihrem warmen Schein ganz wohlig. Es gab immer frische Hyazinthen, die das Haus mit ihrem starken Duft erfüllten.

      In dem Moment hörte Keira ein Klappern hinter sich und drehte sich zu der Familie um, die mit voll beladenen Armen mit Gerichten und Tabletts hereinkam, und begann, diese auf dem Tisch auszubreiten. Der Überfluss an Essen, den es zum Weihnachtsfrühstück gab, war sogar noch leckerer, als der der letzten Tage. Keira leckte sich voll Vorfreude ihre Lippen.

      Alle setzten sich und begannen Essen auszuteilen. Keira füllte ihren Teller mit Brot und Käse und nahm dankbar eine Tasse des besonders starken, frisch gebrauten Kaffees entgegen.

      „Weißt du bereits, was dein nächster Auftrag sein wird, Keira?“, fragte Yolanta, als sie ihr eine Schüssel mit geschnittenen Tomaten reichte.

      Keira nahm die Schüssel und füllte ihren Teller mit einigen Tomatenscheiben. „Noch nicht“, sagte sie. Dann fügte sie kleinlaut hinzu: „Genau genommen, habe ich den, an dem ich im Moment arbeite, noch nicht einmal beendet.“

      „Nicht?“, fragte Nils.

      Keira schüttelte ihren Kopf. Sie wollte nicht an die Arbeit denken, die ihr noch immer im Nacken saß. Aber die Dinge waren mit Viatorum, dem Magazin, für welches sie schrieb, etwas angespannt geworden und das Ende für ihre Geschichte, nach dem sie verlangten, war nicht das gewesen, welches sie geliefert hatte. Sie war noch immer dabei, darüber zu verhandeln, wie viel Freiheit ihr in ihrer Arbeit zustand. Aber sie wusste auch, dass sie es vor sich herschob, um lieber jeden Moment zu genießen, anstatt sich über ihren Job Sorgen zu machen. Der Genuss würde zu einem abrupten Ende kommen, wenn sie nach New York City zurückkehrte.

      „Ich hoffe, das nächste Mal fährst du an einen warmen Ort“, kommentierte Nils. „Du solltest die Bahamas verhandeln. Oder Neuseeland. Es ist ein wunderschöner Ort.“

      Keira lächelte, als sie sich erinnerte, wie weitgereist Milos Vater war. Er war in der Tat das komplette Gegenteil seines Sohnes. Milo hatte ihr gestanden, dass er nur selten sein Heimatland verließ, weil er Flugangst hatte und außerdem unter schrecklichem Heimweh litt.

      „Wir müssen anstoßen“, sagte Yolanta plötzlich und hielt ihre Kaffeetasse hoch. „Auf Weihnachten!“

      Lachend hob Keira ihre eigene Tasse und stieß nacheinander mit allen Familienmitgliedern an und wünschte jedem von ihnen ebenfalls fröhliche Weihnachten.

      Als sie die Familie um den Tisch herum anblickte, fühlte Keira einen Schwall der Liebe für sie alle. Sie hatte die Zeit, die sie mit ihnen verbrachte, wirklich geliebt und würde sie für immer in ihrem Herzen tragen. Man hatte ja nicht jeden Tag die Gelegenheit, eine solch warme, freundliche, liebevolle Familie zu treffen, die einen mit offenen Armen und offenem Herzen über die Weihnachtszeit empfing. Sie würde sie, nachdem sie Schweden verlassen hatte, ganz schmerzlich vermissen.

      „Können wir jetzt die Geschenke öffnen?“, fragte Regina, sobald die Teller leer waren.

      Nils kicherte: „Im Herzen ist sie noch immer eine Siebenjährige. Wenigstens schaffen wir es inzwischen, zuerst zu frühstücken. Damals mussten wir mit ihr verhandeln, dass sie uns etwas länger als bis fünf Uhr morgens schlafen ließ!“

      Yolanta lachte: „Kommt, wir setzen uns um den Baum.“

      Alle standen auf, ließen die Unordnung auf dem Frühstückstisch für später zurück und gingen ins Wohnzimmer.

      „Ich kann es nicht erwarten, Keira ihr Geschenk zu geben“, sagte Yolanta, während sie zum Wohnzimmer gingen. „Es ist etwas ganz Besonderes.“

      Es berührte Keira sehr, zu wissen, welchen Aufwand Milos Familie für sie betrieben hatte. Bevor sie zugestimmt hatte, noch über Weihnachten zu bleiben, hatten sie ihr bereits alle ihre Geschenke gegeben, um sie mit nach New York zu nehmen und sie war bereits damals von Dankbarkeit überwältigt gewesen. Aber dann hatte es sich so ergeben, dass sie noch blieb und die Geschenke hatten sich unter dem Weihnachtsbaum multipliziert, zu einer Menge, die Keira peinlich berührte. Sie fühlte sich nicht, als verdiene sie so viel Güte. Im Vergleich zu Weihnachten bei ihr zu Hause, fühlte sie sich extrem verwöhnt.

      „Ich habe ebenfalls etwas ganz Besonderes für Keira“, sagte Milo.

      Sie errötete. Sie murmelte ihm leise zu: „Du weißt, ich hatte keine Zeit, etwas zu besorgen.“

      Milo lachte. „Das wissen wir. Es macht niemandem etwas aus. Wir verschenken nichts mit der Erwartung, dafür im Gegenzug auch etwas zu erhalten. Das würde den Zweck des Schenkens verfehlen.“

      „Ich weiß“, sagte Keira, „aber ich fühle mich so schuldig. Alle sind so unglaublich zuvorkommend.“

      „Mach dir nicht so viele Sorgen“, kicherte Milo. „Deine Anwesenheit ist uns Geschenk genug!“

      Keira rollte wegen des kitschigen Spruchs mit ihren Augen, fühlte sich aber ein bisschen besser.

      Sie betraten das Wohnzimmer und setzten sich alle hin. Nils setzte sich auf den Fußboden und machte sich bereit Geschenke auszuteilen. Er hob das erste Geschenk hoch. Es war in wunderschönem, silbern glänzendem Papier eingewickelt.

      „Dieses hier ist für Keira“, sagte er, als er ein Kärtchen in Schneeflockenform vorlas. „Es ist von Yolanta.“

      Er gab es zunächst Yolanta, die es dann an Keira weiterreichte, offensichtlich einem Familienritual folgend. Keira nahm die große rechteckige Box entgegen und fühlte noch immer ein wenig Restschuld, darüber, dass sie nichts im Gegenzug geben konnte.

      Um das wunderschöne Papier nicht zu zerreißen, bemühte sich Keira sorgfältig, das Klebeband zu entfernen als sie ihr Geschenk auspackte. Die Kiste, die nun zum Vorschein kam, war weiß und hatte einen schwedischen Markennamen aufgedruckt, den Keira nicht lesen konnte. Aber der Rest der Familie machte ein Geräusch, was darauf schließen ließ, dass sie alle genau wussten, was sich darin befand.

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