Die Kugel von Kandra . Морган Райс
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Kugel von Kandra - Морган Райс страница 11

СКАЧАТЬ Eltern über ihn führt.“

      Kaum hatte sie das ausgesprochen, riss sie staunend die Augen auf.

      „Oliver, sieh doch!“

      Die Drehscheibe auf seinem Kompass bewegte sich. Ein Pfeil zeigte jetzt auf ein Eichenblatt und die zweite auf ein vogelähnliches Symbol. Der dritte Pfeil blieb auf dem eckigen Hut für Universitätsabsolventen stehen.

      Oliver staunte.

      Er zeigte auf das Blatt. „Boston“, dann auf den Vogel, „Nightingale“ und schließlich auf den Hut „Professor“. Er war wahnsinnig aufgeregt. „Sie haben recht! Ich muss nach Boston gehen und den Professor treffen. Dort werde ich den nächsten Hinweis finden.“

      Mrs. Belfry kritzelte etwas auf ihren Block und riss die Seite heraus. „Hier, das ist seine Adresse.“

      Oliver nahm das Papier an sich und las die Adresse. Das war also das nächste Ziel auf seiner Reise. Ob Professor Nightingale wirklich ein Seher war?

      Er faltete das Blatt ordentlich zusammen und steckte es in seine Tasche. Er wollte sofort aufbrechen.

      „Warte“, sagte Mrs. Belfry. „Das Buch, Oliver“, sagte sie und legte ihm Professor Nightingales Abhandlung über Zeitreisen in die Hand. „Ich möchte, dass du es mitnimmst.“

      „Danke“, flüsterte Oliver gerührt. Mrs. Belfry war wirklich die beste Lehrerin, der er je begegnet war. Er drückte das Buch fest an sich und rannte zur Tür.

      „Oliver! Wirst du je zurückkommen?“, rief sie ihm hinterher.

      Er drehte sich noch einmal zu ihr um. „Ich weiß es nicht.“

      Sie nickte ihm traurig zu. „Dann bleibt mir nur noch übrig, dir bei deiner Suche von ganzem Herzen viel Glück zu wünschen. Ich hoffe du findest, wonach du suchst, Oliver Blue!“

      Ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit machte sich in seinem Herzen breit. Ohne Mrs. Belfry hätte er diese ersten furchtbaren Tage in New Jersey nicht überstanden. „Ich danke Ihnen für alles, Mrs. Belfry.“

      Damit stürmte er aus dem Klassenzimmer. Er konnte es kaum erwarten, in den nächsten Zug nach Boston zu steigen und Professor Nightingale persönlich gegenüber zu stehen. Doch zuvor hatte er noch eine letzte Aufgabe an dieser Schule.

      Er musste sich um die Bullys kümmern.

      Da läutete die Schulglocke zur Mittagspause.

      Dieses eine Übel musste er noch aus der Welt schaffen.

      *

      Schnell rannte er die Treppen hinunter, dem Geruch von abgestandenem Frittierfett entgegen. Er hatte so lange mit Mrs. Belfry geredet, dass er gar nicht bemerkt hatte, wie viel Zeit vergangen war.

      Perfekt, dachte Oliver.

      Er ging in die Aula, wo sich bereits alle Schüler versammelt hatten und jetzt wild durcheinanderschrien. Bald entdeckte er Paul und Samantha, die beiden Tyrannen aus seiner Klasse. Sie sahen ihn auch und zeigten tuschelnd auf ihn. Auch die anderen Kinder drehten sich lachend zu ihm um. Er entdeckte auch die Kinder, die auf dem Pausenhof die anderen mit ihren Bällen beworfen hatten und die Kinder aus Mr. Portendorfers Unterricht, die alle über ihn gelacht hatten.

      Aber er suchte noch jemanden. Chris und seine Spießgesellen. Sie hatten ihn im Sturm verfolgt, bis er sich in einer verbeulten Mülltonne versteckt hatte. Sie hatten ihn beschimpft, ihm gedroht und sich über ihn lustig gemacht.

      Jetzt sahen sie ihn auch. Das gemeine Mädchen mit den dicken Zöpfen grinste höhnisch. Sie stieß den sommersprossigen, schlaksigen Jungen an, der nur gelacht hatte, als Chris ihn in den Schwitzkasten genommen und gequält hatte. Zuletzt hatten sie ihn in einen gefährlichen Sturm gescheucht und alleine zurückgelassen. Dass sie ihn jetzt auch noch dumm angrinsten, brachte Olivers Blut zum Kochen.

      Als Chris ihn bemerkte, sah Oliver einen Anflug von Furcht in seinen Augen, auch wenn er sich hier in der Gesellschaft seiner gemeinen Freunde anscheinend sicher fühlte.

      Es fiel Oliver nicht schwer, ihm an den Lippen abzulesen, was er zu seinen fiesen Freunden sagte.

      „Seht nur, die kleine Ratte ist zurück!“

      Oliver konzentrierte sich auf ihren Tisch und sammelte seine Kräfte.

      Ihre Teller begannen zu schweben. Das Mädchen sprang erschrocken auf.

      „Was ist hier los?“

      Die beiden anderen sprangen auch ängstlich zurück. Auch Chris war aufgesprungen, aber er sah nicht besonders erschrocken aus.

      Eher wütend.

      Die anderen Kinder drehten sich um und versuchten zu sehen, was der Aufruhr zu bedeuten hatte. Als sie bemerkten, dass die Teller wie durch Geisterhand in der Luft schwebten, verbreitete sich Panik im Saal.

      Oliver ließ die Teller höher und höher steigen. Als sie direkt über den Köpfen der Spießgesellen waren, drehte er sie um.

      Sofort regnete lauwarmes Essen auf sie herab.

      Mal sehen wie es euch gefällt, mit Essensresten verschmiert zu sein, dachte Oliver.

      Schon brach der Tumult aus. Kinder schrien und rannten schubsend zu den Ausgängen.

      Einer der Fieslinge, der von oben bis unten mit Kartoffelstampf beschmiert war, rutschte auf ein paar Bohnen aus und lag jetzt ausgestreckt auf dem Boden. Ein anderes Kind stolperte über ihn.

      Durch das Chaos sah Oliver Chris auf der anderen Seite der Aula stehen. Er fixierte ihn aus schmalen Augen. Sein Gesicht war rot vor Wut. Er stieß ein paar Kinder mit den Ellbogen zur Seite und wirkte noch wuchtiger als sonst.

      Obwohl er Oliver damit einschüchtern wollte, ließ dieser sich nicht aus der Ruhe bringen.

      „Du!“, bellte Chris. „Ich weiß, dass du das warst! Du hast irgendwelche bösen Zauberkräfte! Du Freak!“

      Dann ging er auf Oliver los.

      Doch der war ihm bereits zwei Schritte voraus. Er streckte die Hände aus und ließ eine dicke Ölschicht vor Chris auf dem Boden entstehen. Chris rutschte und ruderte mit den Armen, bis er endgültig das Gleichgewicht verlor und mit dem Hintern auf den Boden knallte. Er rutschte über die Ölschicht auf Oliver zu wie auf einer Wasserrutsche.

      Oliver drückte die Tür auf und Chris schlitterte an ihm vorbei. Schreiend wurde er auf der unsichtbaren Schmiere immer weiter getragen, über den Pausenhof, auf die Straße.

      „Bye bye!“, rief Oliver ihm nach und winkte.

      Er hoffte, dass er Christopher Blue nie wieder sehen würde.

      Dann schloss er die Tür wieder und ging mit festen Schritten durch die chaotische Aula und durch die finsteren Gänge der Campbell Junior High. Er fühlte sich großartig. Es hätte gar nicht besser laufen können.

      Als er СКАЧАТЬ