Soldat, Bruder, Zauberer . Морган Райс
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Soldat, Bruder, Zauberer - Морган Райс страница 6

СКАЧАТЬ Sieg davongetragen, wir alle! Ihr alle! Ihr habt dem Reich die Stirn geboten und ihr habt den Todesklauen den Sieg abgerungen!“

      Die Menge jubelte und Ceres blickte sich um, ließ den Moment auf sich wirken.

      „Aber das reicht noch nicht“, fuhr sie fort. „Ja, wir könnten jetzt alle nach Hause gehen und wir könnten auf das Viele blicken, was wir erreicht haben. Vielleicht wären wir auch für einen Moment in Sicherheit. Doch irgendwann würden das Reich und seine Herrscher sich gegen uns und unsere Kinder erheben. Alles würde wieder so werden, wie es einmal war oder sogar schlimmer. Wir müssen das hier zu einem endgültigen Ende für uns alle führen!“

      „Und wie stellen wir das an?“ kam eine Stimme aus der Menge.

      „Wir nehmen das Schloss ein“, antwortete Ceres. „Wir nehmen Delos ein, sodass es uns gehört. Wir nehmen den Adel gefangen und setzten ihren Grausamkeiten ein Ende. Akila, du bist über das Meer zu uns gekommen?“

      „Das stimmt“, sagte der Rebellenanführer.

      „Dann geh mit deinen Männern zum Hafen und stell sicher, dass wir die Kontrolle über den Hafen haben. Ich will nicht, dass irgendein Adliger entkommt und eine Armee oder Flotte gegen uns mobilisiert.“

      Sie sah Akila nicken.

      „Das werden wir tun“, versicherte er ihr.

      Der zweite Teil war schwieriger.

      „Alle anderen, kommt mit mir zum Schloss.“

      Sie deutete auf die Festung, die über der Stadt thronte.

      „Zu lange schon steht sie als Symbol für die Macht, die sie über uns haben. Heute werden wir sie uns zurückholen.“

      Sie blickte in die Menge und versuchte, ihre Reaktion abzuschätzen.

      „Wenn ihr keine Waffen habt, dann besorgt euch welche. Wenn ihr zu sehr verletzt seid oder nicht mitmachen wollt, dann liegt darin nichts Verwerfliches. Aber wenn ihr euch dazu entschließt, dann werdet ihr sagen können, dass ihr an dem Tag, an dem Delos seine Freiheit errungen hat, dabei gewesen seid!“

      Sie machte eine Pause.

      „Menschen von Delos!“ rief sie mit donnernder Stimme. „Seid ihr bereit!?“

      Das Brüllen der Menge war ohrenbetäubend.

      KAPITEL DREI

      Stephania hing an der Reling ihres Boots. Ihre Knöchel waren so weiß wie der Schaum des Ozeans. Die Ozeanreise war alles andere als ein Vergnügen für sie. Allein der Gedanke an die Möglichkeit, so Rache zu nehmen, machte sie ihr erträglich.

      Sie gehörte zum Hochadel des Reichs. Wenn sie zuvor auf lange Reise gegangen war, dann hatte sie sich in den fürstlichen Gemächern großer Galeeren befunden oder in gepolsterten Wägen gut bewachter Geleitzüge und nicht eingeengt auf einem Boot, das im Vergleich zu dem gigantischen Ozean winzig wirkte.

      Doch es war nicht nur der fehlende Komfort, der es schwierig machte. Stephania rühmte sich damit, taffer zu sein, als die Leute es ihr zutrauten. Sie würde sich nicht beschweren, nur weil der leckende Kahn bei jeder Welle umhergeworfen wurde oder weil ihr die eintönige Kost aus Fisch und getrocknetem Fleisch missfiel. Sie würde sich nicht einmal über den Gestank beschweren. Unter normalen Umständen hätte Stephania ihr bestes Lächeln aufgelegt und sich mit der Situation abgefunden.

      Doch ihre Schwangerschaft erschwerte das. Stephania hatte das Gefühl, dass sie das Kind in ihr jetzt wachsen fühlen konnte. Thanos’ Kind. Ihre perfekte Waffe gegen ihn. Ihre Waffe. Es war etwas, das sie kaum hatte glauben können, als sie es erfahren hatte. Doch jetzt, da ihre Schwangerschaft ihre Übelkeit noch verschlimmerte und das Essen noch widerwärtiger machte, schien sie nur zu real.

      Stephania beobachtete Felene, die sich am vorderen Teil des Boots zusammen mit Elethe, Stephanias Zofe, zu schaffen machte. Die beiden hätten nicht gegensätzlicher sein können. Die Matrosin, Diebin und was auch immer diese Person in ihrer Kniehose und Tunika mit ihrem im Rücken geflochtenen Zopf war neben der Zofe in ihrem Seidenkleid und dem Mantel, ihrem kurzen Haar, das ihre dunklen Züge einrahmte und ihr eine Eleganz verlieh, von der die andere Frau nur träumen konnte.

      Felene schien bestens gelaunt und sang ein altes Matrosenlied, das so vulgär war, dass Stephania überzeugt war, dass sie es absichtlich sang, um sie zu reizen. Vielleicht entsprach das jedoch auch nur Felenes Art, jemanden zu umgarnen. Sie hatte einige Blicke eingefangen, die die Diebin ihrer Zofe zugeworfen hatte.

      Und auch ihr. Das war jedoch immer noch besser als ihre misstrauischen Blicke. Diese waren zu Beginn selten gewesen, doch hatten sie mit der Zeit zugenommen, und Stephania konnte auch vermuten, warum. Die Nachricht, die sie Thanos hatte mitteilen lassen, hatte besagt, dass sie Lucious’ Gift geschluckt hatte. Damals war es der beste Weg gewesen, Thanos zu verletzen, doch jetzt bedeutete es, dass sie die Zeichen ihrer Schwangerschaft, die entschlossen war, sich zu erkennen zu geben, verstecken musste. Selbst ohne die fast konstant anhaltende Übelkeit, konnte Stephania spüren, wie sie sich langsam in einen Wal verwandelte und ihre Kleider jeden Tag enger wurden.

      Das würde sie nicht ewig verstecken können, was bedeutete, dass sie Thanos’ Schoßhund irgendwann würde töten müssen. Vielleicht sogar gleich. Sie musste nur zu der anderen Frau gehen und sie über den Bug ihres Bootes schubsen. Oder sie konnte ihr etwas von ihrem Wasser anbieten. Ihrer überstürzten Abreise zum Trotz hatte Stephania dennoch genug Giftmischungen mitnehmen können, um eine ganze Legion von möglichen Feinden auszulöschen.

      Sie könnte es auch ihrer Zofe überlassen. Elethe konnte schließlich gut mit Messern umgehen, doch dann hatte sie sie wiederum als Gefangene der Matrosin vorgefunden, als sie an der Anlegestelle angekommen war. Das wäre vielleicht also nicht die beste Idee.

      Diese Einsicht ließ Stephania innehalten. Das war etwas, das sie nicht falsch angehen durfte. Sie hatte nur eine Chance. So weit von anderen Mitteln und Wegen entfernt, konnte ein Versagen ihren stillen Abgang bedeuten. Es würde ihren Tod bedeuten.

      Sie waren auf jeden Fall noch zu weit vom Festland entfernt. Stephania konnte das Boot nicht steuern, und auch wenn sich ihre Zofe in den Landen von Felldust auskannte, so würde sie sie gewiss nicht sicher über den Ozean und zu dem richtigen Stückchen Land bringen können. Stephania war auf der Suche nach etwas bestimmten, und sie würde es nur finden, wenn sie zu dem Land, das nun seit Generationen ein Verbündeter des Reichs war, gelangen würde.

      Stephania trat zu den anderen, und für einen Augenblick dachte sie darüber nach, Felene trotzdem über Bord zu werfen, einfach weil sie gegenüber Thanos überraschend loyal erschien. Das war nichts, das Stephania von einer bekennenden Diebin erwartet hätte. Das hieß auch, dass Bestechung in diesem Fall keine Option darstellte und ihr nur gewaltsame Mittel blieben.

      Doch als Felene sich zu ihr drehte, zwang sich Stephania zu einem Lächeln.

      „Wie weit ist es noch?“ fragte sie.

      Felene machte mit ihren Händen eine abwägende Bewegung so als sei sie ein Händler. „Ein Tag oder zwei vielleicht. Das hängt vom Wind ab. Behagt Euch meine Gegenwart schon nicht mehr, Prinzessin?“

      „Nun“, sagte Stephania, „du bist so vulgär, herablassend, selbstherrlich und fast fröhlich im СКАЧАТЬ