Geködert . Блейк Пирс
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Название: Geködert

Автор: Блейк Пирс

Издательство: Lukeman Literary Management Ltd

Жанр: Современные детективы

Серия: Ein Riley Paige Krimi

isbn: 9781632918567

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СКАЧАТЬ ein Mädchen, das Riley vor dem Sexhandel bewahrt hatte – ein schlaksiges, dunkelhaariges, dreizehn Jahre altes Mädchen. Jilly hatte keine Familie, außer ihrem gewalttätigen Vater. Riley rief öfter an, um herauszufinden, wie es Jilly ging.

      Riley hörte ein Seufzen von Brenda.

      "Es ist gut, dass Sie anrufen", sagte Brenda. "Ich wünschte mehr Leute würden sich kümmern. Jilly ist noch bei uns."

      Rileys Stimmung sank. Sie hoffte, dass sie eines Tages anrufen würde und gesagt bekam, dass Jilly von einer liebevollen Pflegefamilie aufgenommen worden war. Heute war nicht dieser Tag. Jetzt machte Riley sich Sorgen.

      Sie sagte, "Als wir uns das letzte Mal unterhalten haben, stand die Sorge im Raum, dass Sie sie zurück zu ihrem Vater schicken müssen."

      "Oh, nein, das haben wir gerichtlich geklärt. Wir haben sogar eine einstweilige Verfügung erwirkt, damit er sich von ihr fernhält."

      Riley seufzte erleichtert auf.

      "Jilly redet immerzu über Sie", sagte Brenda. "Würden Sie gerne mit ihr reden?"

      "Ja. Bitte."

      Brenda setzte Riley in die Warteschleife. Riley fragte sich plötzlich, ob das wirklich eine so gute Idee war. Jedes Mal, wenn sie mit Jilly sprach, fühlte sie sich danach schuldig. Sie konnte nicht genau sagen, woher das Gefühl kam. Schließlich hatte sie Jilly vor einem Leben der Ausbeutung und Misshandlung bewahrt.

      Aber für was habe ich sie gerettet? Welche Art von Leben stand Jilly jetzt bevor?

      Sie hörte Jillys Stimme.

      "Hey, Agentin Paige."

      "Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?"

      "Sorry. Hey, Riley."

      Riley lachte leise.

      "Selber hey. Wie geht es dir?"

      "Okay, denke ich."

      Ein Schweigen folgte.

      Typisch Teenager, dachte Riley. Es war immer schwer, Jilly zum Sprechen zu bringen.

      "Was machst du so?" fragte Riley.

      "Wache gerade erst auf", antwortete Jilly und klang müde. "Gleich geht's zum Frühstück."

      Riley erinnerte sich erst jetzt daran, dass es in Phönix drei Stunden früher war.

      "Es tut mir leid, dass ich so früh anrufe", sagte Riley. "Ich vergesse immer wieder den Zeitunterschied."

      "Ist okay. Nett, dass du anrufst."

      Riley hörte ein Gähnen.

      "Gehst du heute zur Schule?" fragte Riley.

      "Ja. Sie lassen uns dafür jeden Tag aus dem Knast."

      Das war Jillys Running Gag, die Unterkunft "Knast" nennen, als wäre es ein Gefängnis. Riley fand es nicht sonderlich lustig.

      Sie erwiderte, "Na, dann lasse ich dich mal zum Frühstück gehen und dich fertig machen."

      "Hey, warte noch einen Moment", sagte Jilly.

      Wieder folgte ein Schweigen. Riley dachte, dass sie ein unterdrücktes Schluchzen von Jilly hörte.

      "Niemand will mich Riley", stieß Jilly dann hervor. Sie weinte leise. "Die Pflegefamilien sehen immer über mich weg. Sie mögen meine Vergangenheit nicht."

      Riley war erstaunt.

      Ihre "Vergangenheit"? dachte sie. Meine Güte, wie kann denn eine Dreizehnjährige eine "Vergangenheit" haben? Was ist nur los mit den Leuten?

      "Das tut mir leid", sagte sie laut.

      Jilly sprach verhalten durch ihre Tränen.

      "Es ist irgendwie ... na ja, du weißt, es ist ... ich meine, Riley, es scheint so, als wärst du die einzige, die sich etwas aus mir macht."

      Rileys Kehle wurde eng und ihre Augen stachen. Sie konnte nicht antworten.

      Jilly sagte, "Kann ich nicht bei dir wohnen? Ich mache auch nicht viele Umstände. Du hast eine Tochter, oder? Sie könnte wie meine Schwester sein. Wir könnten aufeinander aufpassen. Ich vermisse dich."

      Riley fiel es schwer zu sprechen.

      "Ich ... Ich glaube nicht, dass das möglich ist, Jilly."

      "Warum nicht?"

      Riley war fassungslos. Die Frage traf sie wie eine Kugel mitten ins Herz.

      "Es ist einfach ... nicht möglich", sagte Riley.

      Sie konnte Jilly leise weinen hören.

      "Okay", sagte Jilly niedergeschlagen. "Ich muss jetzt zum Frühstück gehen. Tschüss."

      "Tschüss" sagte Riley. "Ich rufe bald wieder an."

      Sie hörte ein Klicken, als Jilly den Anruf beendete. Riley beugte sich über ihren Schreibtisch, die Tränen an ihrem Gesicht herunterlaufend. Jillys Frage hallte ihr immer wieder durch den Kopf.

      "Warum nicht?"

      Es gab tausend verschiedene Gründe. Sie hatte schon mit April alle Hände voll zu tun. Ihre Arbeit war aufreibend, sowohl was die Zeit, als auch ihre Energie anging. Und war sie überhaupt dafür qualifiziert oder darauf vorbereitet, sich mit den psychologischen Schäden auseinanderzusetzen, die Jilly erlitten hatte? Natürlich war sie das nicht.

      Riley wischte sich über die Augen und setzte sich auf. In Selbstmitleid zu versinken würde niemandem helfen. Es war Zeit wieder an die Arbeit zu gehen. Dort draußen starben Mädchen und die brauchten sie.

      Sie nahm den Ordner und öffnete ihn. Sie fragte sich, ob es an der Zeit war, an den Ort des Geschehens zurückzukehren.

      KAPITEL DREI

      Scratch saß auf der Hollywoodschaukel seiner Veranda und beobachtete die Kinder, die in ihren Halloweenkostümen unterwegs waren. Normalerweise genoss er die "Süßes oder Saures"-Tradition. Aber dieses Jahr schien es eine bittersüße Angelegenheit zu sein.

      Wie viele dieser Kinder werden in ein paar Wochen noch leben? fragte er sich.

      Er seufzte. Wahrscheinliches keines von ihnen. Der Tag rückte immer näher und niemand achtete auf seine Nachrichten.

      Die Hollywoodschaukel knarzte. Ein leichter, warmer Regen fiel und Scratch hoffte, dass die Kinder sich nicht erkälten würden. Er hatte einen Korb mit Süßigkeiten auf dem Schoß und er war sehr großzügig. Es wurde spät und bald würden keine Kinder mehr unterwegs sein.

      In seinem Kopf beschwerte sein Großvater sich noch immer, auch wenn der griesgrämige, alte Mann schon vor Jahren gestorben war. Und es machte auch keinen Unterschied, dass er jetzt erwachsen war. Er würde nie von den Kommentaren des alten Mannes СКАЧАТЬ