Название: Das Mädchen Der Verbotenen Regenbögen
Автор: Rosette
Издательство: Tektime S.r.l.s.
Жанр: Современная зарубежная литература
isbn: 9788873044147
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„Nach so viel Aufrichtigkeit Ihrerseits, klingt das mir eher nach einer Ausrede“, befand er.
„Es ist die Wahrheit. Ich könnte wirklich... .“ Ich verlor meine Stimme für einen langen Augenblick, dann versuchte ich es erneut. „Ich könnte wirklich jemanden töten.“
„Der Tod ist das kleinere Übel“, flüsterte er. Er senkte seine Augen auf seine Beine und zuckte mit seinem Unterkiefer.
Im Geist verfluchte ich mich. Schon wieder war es passiert. Ich baue wirklich ständig Mist, auch wenn ich nicht hinter dem Lenkrad saß. Eine Gefahr für die Öffentlichkeit, sträflicher Weise unsensibel und nur dazu fähig, ständig ins Fettnäpfchen zu treten.
„Habe ich Sie vielleicht gekränkt, Mister Mc Laine?“ Die Angst sickerte durch jedes Wort meiner Frage, und erweckte ihn aus seiner Erstarrung.
„Melisande Bruno, eine junge Frau, die was weiß ich woher kam, die so schräg und lustig ist, wie wenn sie aus einem Cartoon entsprungen wäre... Wie kann dieses Mädchen den großen Schriftsteller des Grauens, den teuflischen und perversen Sebastian Mc Laine beleidigen?“ Seine Stimme war flach, ganz im Gegensatz zu der Härte seiner Worte.
Ich wrang meine Hände, da ich genauso aufgeregt war wie bei unserem ersten Zusammentreffen. „Sie haben Recht, Sir. Ich bin ein Niemand. Und…“
Seine Augen verengten sich zu bedrohenden Schlitzen. „Ach was. Sie sind nicht ein Niemand. Sie sind Melisande Bruno. Also sind Sie jemand. Lassen Sie sich niemals von irgendwem demütigen, auch nicht von mir.“
„Ich sollte lernen, den Mund zu halten. Bevor ich in dieses Haus kam gelang mir das sogar sehr gut“, murmelte ich bestürzt und senkte den Kopf.
„Midnight Rose verfügt über die Macht das Schlechteste aus Ihnen herauszuholen, Melisande Bruno? Oder ist es meine Wenigkeit, die über solch erstaunlichen Fähigkeiten verfügt?“ Er drehte sich mit einem wohlwollenden Lächeln, mit der Großmut eines Herrschers zu mir.
Ich nahm glücklich dieses implizite Friedensangebot an und gewann mein Lächeln zurück. „Ich glaube, es hängt von Ihnen ab, Sir“, gab ich mit leiser Stimme zu, als ob ich eine Todsünde beichtete.
„Ich wusste ja, dass ich ein Teufel bin“, sagte er ernst. „Aber bis zu diesem Grad? Da bleiben mir doch die Worte weg...“
„Wenn Sie möchten, reiche ich Ihnen ein Wörterbuch“, sagte ich lachend. Die Atmosphäre war heiter, und auch mein Herz fühlte sich erleichtert.
„Ich glaube, der eigentliche Teufel sind Sie, Melisande Bruno“, fuhr er stichelnd fort. „Satan selbst hat Sie mir gesandt, um meine Ruhe zu stören.“
„Ruhe? Sind Sie sicher, dass Sie das nicht mit Langeweile verwechseln?“ spaßte ich.
„Wenn dem so war, dann ist es mit Ihnen hier damit vorbei, das ist gewiss. Vielleicht werde ich es, wenn es in diesem Tempo weitergeht, am Ende auch noch bedauern“, antwortete er mit Nachdruck.
Wir lachten und fanden uns beide auf der gleichen Wellenlänge, als jemand an der Tür klopfte. Drei Mal.
„Mrs. Mc Millian“, kündigte er an, ohne seinen Blick von meinem Gesicht abzuwenden.
Ich tat es, wenn auch widerwillig, um die Haushälterin hereinzubitten.
„Dr. Mc Intosh ist hier, Sir!“ sagte die gute Frau mit einem Hauch von Angst in ihrer Stimme.
Die Miene des Schriftstellers verfinsterte sich augenblicklich. „Es ist schon wieder Dienstag?“
„Ja, Sir. Möchten Sie, dass ich ihn Ihr Schlafzimmer bitte?“, fragte sie betulich.
„In Ordnung. Und rufen Sie Kyle!“, befahl er in einem Ton, der so trocken wie eine Zentner Staub war. Er drehte sich zu mir, noch steifer. „Wir sehen uns später, Miss Bruno.“
Ich folgte der Hausdame auf die Treppe. Sie reagierte auf meine unausgesprochene Frage. „Dr. McIntosh ist der Hausarzt. Er kommt jeden Dienstag um Mr. Mc Laine zu besuchen. Abgesehen von seiner Lähmung, ist er fit wie ein Turnschuh, aber es ist eine Gewohnheit, und auch eine Vorsichtsmaßnahme.“
„Sein...“ Ich zögerte, da ich bei der Wahl des Wortes unsicher war. „... Zustand ist irreversibel?“
„Leider ja, es gibt keine Hoffnung“, war ihre traurige Bestätigung.
Am Fuße der Treppe wartete ein Mann, der seinen Instrumentenkoffer hin- und herschwang.
„Und Millicent? Hat er schon wieder meinen Besuch vergessen?“ Der Mann zwinkerte mir zu, auf der Suche meine Sympathie zu gewinnen. „Sie sind die neue Sekretärin, nicht wahr? Es wird Ihre Aufgabe sein, ihn an die nächsten Termine zu erinnern. Jeden Dienstag um drei Uhr nachmittags.“ Er streckte mir seine Hand mit einem freundlichen Lächeln entgegen. „Ich bin der Hausarzt. John McIntosh.“
Er war ein großer Mann, fast so groß wie Kyle, aber älter, so zwischen sechzig und siebzig ungefähr.
„Und ich bin Melisande Bruno“, sagte ich, während ich seinen Händedruck erwiderte.
„Ein exotischer Namen für eine Frau, die den schottischen Frauen in Schönheit in nichts nachsteht.“ Die Bewunderung in seinen Augen sprach Bände. Ich schenkte ihm dankbar ein Lächeln. Vor meiner Ankunft in diesem Dorf, das man selbst auf einer Landkarte nicht findet, befand man mich als adrett, vielleicht auch noch anmutig, meistens aber passabel. Aber niemals hübsch.
Mrs. Mc Millians Blick hellte sich bei dem Kompliment auf, als wäre sie meine Mutter und ich ihre Tochter, die verheiratet werden muss. Zum Glück war der Doktor älter und verheiratet, wen man dem großen Trauring an seinem Fingerring Glauben schenken durfte, ansonsten hätte sie sich sicherlich sofort daran gemacht, eine schöne Hochzeit in der idyllischen Umgebung von Midnight Rose zu organisieren.
Nachdem sie ihn nach oben begleitet hatte, kam sie zu mir zurück, mit einem schelmischen Ausdruck in ihrem hageren Gesicht. „Schade, dass er verheiratet ist. Er wäre eine großartige Partie für sie.“
Schade, dass er alt ist, hätte ich noch gern hinzugefügt. Ich biss mir gerade rechtzeitig noch auf die Zunge, da ich mich daran erinnerte, dass Mrs. Mc Millian mindestens 50 Jahre alt war und wahrscheinlich fand sie den Arzt attraktiv und begehrenswert.
„Ich bin nicht auf der Suche nach einem Verlobten“, erinnerte ich sie vehement. „Ich hoffe, Sie wollen mir nicht auch noch Kyle andrehen.“
Sie schüttelte verneinend den Kopf. „Der ist auch verheiratet. Das heißt….. er lebt getrennt, ein seltener Fall in dieser Gegend hier. Trotzdem mag ich ihn nicht. Er hat etwas Furchteinflößendes an sich und etwas anstößiges.“
Ich wollte schon anfangen ihr klar zu machen, dass ein potentieller Er vor allem mir gefallen müsste, aber ich verzichtete darauf. Vor allem, weil auch ich Kyle nicht mochte. Er war nicht gerade der Typ von Mann, von dem ich träumen wollte, es sei denn ich wäre dazu überhaupt in der Lage. Nein, ich war unfair. Die Wahrheit war, dass es nach dem Zusammentreffen mit dem rätselhaften und komplizierten Sebastian Mc Laine schwierig СКАЧАТЬ