Название: Ein Reich der Schatten
Автор: Морган Райс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Героическая фантастика
Серия: Von Königen Und Zauberern
isbn: 9781632916310
isbn:
Kyra stemmte wütend den Felsen zur Seite, aber dann brach sie weinend zusammen, als sie realisierte, dass sie ihn nicht würde bewegen können. Er würde hier sterben. Und sie auch.
Kyra hörte ein Brüllen, sah nach oben und erkannte, dass ein riesiger Drachen mit spitzen grünen Schuppen sie entdeckt hatte. Er brüllte vor Wut und begann in ihre Richtung zu fliegen.
Lass mich zurück.
Kyra hörte eine Stimme tief in sich wiederhallen. Theons Stimme.
Versteck dich. Lauf weit weg von hier. So lange du noch kannst.
„Nein!“ weinte sie zitternd und weigerte sich ihn zurückzulassen.
Geh, drängte er. Oder wir werden hier beide sterben.
„Dann sei es so, dann werden wir beide hier sterben!“ schrie sie. Eine eiserne Entschlossenheit überkam sie. Sie würde ihren Freund nicht im Stich lassen. Niemals.
Der Himmel verdunkelte sich. Kyra schaute nach oben und sah wie der riesige Drache mit ausgestreckten Krallen auf sie zukam. Er öffnete sein Maul und zeigte Reihen scharfer Zähne und sie wusste, dass sie nicht überleben würde. Aber es war ihr egal. Sie würde Theon nicht im Stich lassen. Der Tod würde sie nehmen, aber nicht die Feigheit. Sie hatte keine Angst vorm Sterben.
Nur davor schlecht zu leben.
KAPITEL VIER
Duncan lief humpelnd mit den anderen durch die Straßen von Andros. Er versuchte alles um mit Aidan, Motley und dem jungen Mädchen Cassandra mitzuhalten, während Aidans Hund ihm in die Fersen kniff und ihn weiter drängte. Sein alter und treuer Kommandant Anvin hielt seinen Arm und sein neuer Knappe Septin war an seiner Seite. Anvin versuchte sein Bestes ihn anzutreiben, obwohl er selbst in schlechter Verfassung war. Duncan konnte sehen wie schlimm verletzt sein Freund war und es bedeutete ihm viel, dass er in diesem Zustand gekommen, sein Leben riskiert hatte und all den Weg gereist war, um ihn zu befreien.
Die bunt gewürfelte Gruppe rannte die, vom Krieg zerstörten, Straßen von Andros entlang. Überall um sie herum war Chaos und ihre Überlebenschancen standen schlecht. Auf der einen Seite war Duncan so erleichtert wieder frei zu sein und seinen Sohn wiederzusehen und so dankbar wieder mit all ihnen vereint zu sein. Und doch als er den Himmel absuchte, hatte er das Gefühl zwar das Gefängnis verlassen, aber in einen sicheren Tod geworfen worden zu sein. Der Himmel war voll von kreisenden Drachen, die hinabstürzten und Gebäude mit ihren Klauen wegwischten und die Stadt zerstörten, indem sie ihre schrecklichen Flammensäulen ausstießen. Ganze Straßenzüge standen in Flammen und blockierten ihren Fluchtweg. Eine Straße nach der anderen wurde unpassierbar und die Flucht aus der Hauptstadt schien immer unwahrscheinlicher.
Motley schien diese Hinterstraßen offensichtlich gut zu kennen. Er führte sie gekonnt und bog eine Straße nach der anderen ab. Überall fand er Abkürzungen und schaffte es die umherstreifenden Gruppen von Pandesiern zu umgehen, die das andere Hindernis ihrer Flucht darstellten. Aber auch Motley konnte trotz seiner Gerissenheit die Drachen nicht umgehen und als sie in eine weitere Gasse einbogen stand auch diese bereits in Flammen. Sie alle blieben abrupt stehen, ihre Gesichter brannten von der Hitze und sie zogen sich zurück.
Duncan, in Schweiß gebadet, schaute zu Motley und dieses Mal konnte er keinen Trost darin finden, da auch Motley sich nun mit panischem Gesichtsausdruck suchend in alle Richtungen drehte.
„Hier entlang!” sagte Motley schließlich.
Er drehte sich um und führte sie eine weitere Straße hinunter, sie duckten sich genau in dem Moment unter einem Steinbogen hindurch, als ein Drache direkt vor ihnen den Platz, auf dem sie gerade noch gestanden hatten, in Brand setzte.
Während sie rannten tat es Duncan in der Seele weh zu sehen, wie diese großartige Stadt zerstört wurde, dieser Ort den er einst geliebt und verteidigt hatte. Er konnte nicht anders, er hatte das Gefühl, dass Escalon nie wieder zu seinem früheren Glanz zurückfinden würde und dass sein Heimatland für immer zerstört war.
Ein Schrei ertönte. Duncan schaute über seine Schulter zurück und sah dutzende von pandesischen Soldaten, die sie entdeckt hatten. Sie verfolgten sie, kamen immer näher und Duncan wussten, dass sie sie nicht besiegen – und sie auch nicht abhängen konnten. Der Stadtausgang war immer noch weit und ihre Zeit war abgelaufen.
Auf einmal ertönte ein lautes Krachen – Duncan schaute nach oben und sah wie ein Drache den Glockenturm mit seinen Krallen zerstörte.
„Vorsicht!” schrie er.
Er griff nach vorne und zog Aidan und die anderen, kurz bevor die Brocken des Turmes genau neben ihnen einschlugen, aus dem Weg. Ein riesiges Stück landete mit einem ohrenbetäubenden Schlag direkt hinter ihm und wirbelte eine riesige Staubwolke auf.
Aidan sah voller Schock und Dankbarkeit zu seinem Vater hoch und Duncan war glücklich, dass er zumindest das Leben seines Sohnes gerettet hatte.
Duncan hörte gedämpfte Schreie, drehte sich um und realisierte voller Dankbarkeit, dass der heruntergefallene Schutt den Weg der Soldaten blockiert hatte.
Sie rannten weiter. Duncan hatte Schwierigkeiten mitzuhalten, die Erschöpfung und die Verletzungen seiner Gefangenschafft nagten an ihm; er war immer noch unterernährt, verwundet und geschlagen und jeder Schritt war eine schmerzhafte Anstrengung. Dennoch zwang er sich weiter zu machen und wenn es auch nur dafür war um sicherzustellen, dass sein Sohn und seine Freunde überlebten. Er konnte sie nicht enttäuschen.
Sie bogen an einer engen Biegung ab und erreichten eine Weggabelung. Sie blieben stehen und schauten zu Motley.
„Wir müssen raus aus der Stadt!” schrie Cassandra frustriert Motley an. „Und du hast keine Ahnung wohin du läufst!”
Motley sah nach links und dann nach rechts und war offensichtlich verblüfft:
„Es gab hier die Straße hinunter ein Freudenhaus”, sagte er und schaute nach rechts. „Es führt aus der Stadt raus.”
„Ein Freudenhaus?“ zischte Cassandra. „Schöne Gesellschaft suchst du dir.“
„Mir ist es egal, was für Gesellschaft du hast“, fügte Anvin zu, „solange es uns hier rausbringt.“
„Lasst uns nur hoffen, dass es nicht versperrt ist“, fügte Aidan hinzu.
„Lasst uns gehen!“ schrie Duncan,
Motley fing wieder an zu rennen und bog rechts ab. Er war untrainiert und keuchte.
Sie bogen ab und folgten Motley. Ihre ganze Hoffnung lag auf ihm, während er durch die Hinterstraßen der Hauptstadt rannte.
Wieder und wieder bogen sie ab und endlich kamen sie zu einem niedrigen, steinernen Torbogen. Sie duckten sich alle und rannten hindurch. Als sie auf der anderen Seite wieder auftauchten war Duncan erleichtert ihn offen vorzufinden. Aufgeregt stellte er fest, dass die Tore Andros nur einige hundert Meter entfernt und die offenen Ebenen und die Wüste dahinter lagen. Genau hinter dem Tor standen dutzende von pandesischen Pferden angebunden, die von ihren toten Reitern verlassen worden waren.
Motley grinste.
„Ich habe es euch gesagt“, sagte СКАЧАТЬ