Название: Bevor Er Begehrt
Автор: Блейк Пирс
Издательство: Lukeman Literary Management Ltd
Жанр: Современные детективы
Серия: Ein Mackenzie White Krimi
isbn: 9781640291201
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Sie waren sich schon vorher nahe gewesen – zwei Mal tatsächlich. Aber bei beiden Malen hatten sie aufgehört. Eigentlich hatte sie es abgebrochen. Das erste Mal hatte sie es beendet, als er begonnen hatte an den Knöpfen ihrer Hose zu fummeln. Das zweite Mal, war er ziemlich betrunken gewesen und sie war auch nicht mehr so nüchtern. Keiner von ihnen hatte es so dargelegt, aber das Zögern miteinander zu schlafen, kam vom gegenseitigen Respekt für einander und von der ungewissen Zukunft. Sie dachte viel zu oft an Harry, als ihn nur als sexuelle Erleichterung zu sehen. Sie war mehr und mehr von ihm angezogen, aber Sex war immer eine sehr private Angelegenheit. Vor Zack hatte es nur zwei Männer gegeben und einer von denen war eher eine Art Überfall, als gleichvernehmlicher Sex gewesen.
All dies ging ihr durch den Kopf während sie Harry küsste, sie bemerkte, dass ihre Hände jetzt viel niedriger als seine Brust lagen. Er hatte das auch bemerkt; er spannte sich wieder an und atmete scharf aus.
Sie zog ihre Hand plötzlich weg und hörte auf ihn zu küssen. Sie schaute auf den Boden, besorgt, dass sie die Enttäuschung in seinen Augen sehen könnte.
“Warte”, sagte sie. “Harry…. Es tut mir leid …. Ich kann nicht—“
“Ich weiß”, sagte er ein wenig frustiert. “Ich weiß es ist –“
Mackenzie nahm einen tiefen Atemzug und trat von ihm zurück. Sie drehte sich um, unfähig die Verwirrung und den Schmerz in seinen Augen zu sehen. “Wir können das nicht. Ich kann nicht. Es tut mir leid.”
“Es ist okay”, sagte er nervös. “Morgen ist ein großer Tag und es ist spät. Ich gehe nach Hause, bevor ich mich darum sorge, dass ich schon wieder abgewiesen wurde.”
Sie drehte sich wieder zu ihm um und nickte ihm zu. Die bissigen Kommentare machten ihr nichts. Sie hatte sie verdient.
“Das ist wohl das Beste”, sagte sie.
Harry zog sein voll mit Farbe gespritztes Shirt wieder an und ging langsam Richtung Tür. “Guter Job heute”, sagte er als ging. “Es gab keinen Zweifel, das du gewinnen würdest.”
“Danke” sagte Mackenzie ausdruckslos. “Und Harry … wirklich, es tut mir leid. Ich weiß nicht, was mich davon abhält.”
Er zuckte mit den Schultern als er die Tür öffnete. “Es ist okay”, sagte er. “Es ist nur… Ich mach das nicht mehr lange mit.”
“Ich weiß”, sagte sie traurig.
“Gute Nacht, Mac.”
Er schloss die Tür und Mackenzie war alleine. Sie stand in der Küche und schaute auf die Uhr. Es war 1:15 Uhr und sie war nicht müde. Vielleicht hatte die kleine Übung an der Hogans Allee zu viel Adrenalin in ihre Blutlaufbahn gepumpt.
Sie versuchte trotzdem ins Bett zu gehen, aber verbrachte die meiste Zeit der Nacht damit sich hin und her zu wälzen. In einer Art Halbschlaf, hatte sie Träume an die sie sich kaum erinnern konnte, aber die einzige bewusste Sache in allen war das Gesicht ihres Vaters, lächelnd, stolz auf sie, dass sie es so weit geschafft hatte, dass sie morgen ihren Abschluss an der Akademie machte.
Aber neben dem Lächeln gab es noch eine weitere beständige Sache in den Träumen, etwas, an das sie sich schon vor langer Zeit gewöhnt hatte, das als häufiger Spuk kam sobald die Lichter ausgingen und der Schlaf sie überkam: der tote Blick in seinen Augen und das ganze Blut.
KAPITEL ZWEI
Obwohl Mackenzie ihren Wecker auf 8 Uhr gestellt hatte, wurde sie von der Vibration ihres Handys um 6:45 Uhr geweckt. Sie stöhnte als sie aufwachte. Wenn das Harry ist, der sich für etwas entschuldigen will, was er nicht einmal getan hatte, bringe ich ihn um, dachte sie. Immer noch im Halbschlaf griff sie nach ihrem Handy und las das Display durch ihre verschwommen Augen.
Sie war erleichtert zu sehen, dass es nicht Harry war, sondern Colby.
Verblüfft nahm sie ab. Colby war normalerweise keine Frühaufsteherin und sie hatten seit einer Woche nicht mehr miteinander gesprochen. Colby war wahrscheinlich aufgeregt wegen dem Abschluss und der ungewissen Zukunft. Colby war die einzige Freundin die Mackenzie hier in Quantico hatte, sie hatte getan was sie konnte, um diese Freundschaft am Leben zu erhalten – auch wenn das bedeutete einen frühen Anruf am Morgen der Abschlussfeier entgegenzunehmen, nachdem sie nur viereinhalb Stunden vorher eingeschlafen war.
“Hey Colby”, sagte sie. “Was ist los?”
“Hast du geschlafen?”, fragte Colby.
“Ja.”
“Oh mein Gott, das tut mir leid. Ich dachte du bist schon ganz früh auf, mit allem was hier los ist.”
“Es ist nur die Abschlussfeier”, sagte Mackenzie.
“Ha! Ich wünschte das wär alles”, sagte Colby in leicht hysterischem Tonfall.
“Geht’s dir gut?” frage Mackenzie und setzte sich langsam im Bett auf.
“Es geht schon”, sagte Colby. “Hör mal … kannst du zum Starbucks an der Fünften Straße kommen?”
“Wann?”
“Sobald du kannst. Ich gehe jetzt raus.”
Mackenzie wollte nicht gehen – sie wollte nicht einmal aufstehen. Aber sie hatte Colby noch nie so gehört. Und an einem solch wichtigen Tag dachte sie, müsste sie für ihre Freundin da sein.
“Gib mir 20 Minuten”, erwiderte Mackenzie.
Mit einem Seufzen stand Mackenzie auf und erledigte nur die schnellsten Dinge, um sich fertig zu machen. Sie putzte ihre Zähne, zog sich einen Kapuzenpulli und Laufhosen an, knotete ihr Haar in einen losen Ponyschwanz und ging los.
Als sie die sechs Blöcke zur 5. Straße lief, begann das Gewicht des Tages auf ihr zu lasten. Sie machte heute noch vor Mittag ihren Abschluss von der FBI Akademie, als eine der Top 5 ihrer Klasse. Anders als die anderen Absolventen die sie im Laufe der letzten 20 Wochen oder so kennengelernt hatte, würde sie keine Familie dabei haben, um ihre Leistung zu feiern. Sie wäre alleine, wie die meiste Zeit in ihrem Leben, seit sie 16 Jahre alt war. Sie versuchte sich selbst davon zu überzeugen, das ihr das nichts ausmachte, aber es machte ihr was aus. Es erschuf keine Traurigkeit in ihr, aber eine merkwürdige Art von Angst die so alt war, dass seine Kanten schon abgestumpft waren.
Als sie bei Starbucks ankam, bemerkte sie, dass der Verkehr ein wenig mehr als üblich war – wahrscheinlich die Angehörigen und Freunde von anderen Absolventen. Sie schüttelte den Gedanken dennoch ab. Sie hatte die letzten zehn Jahre ihres Lebens damit verbracht, sich nicht den Dreck darum zu scheren, was ihre Mutter und ihre Schwester von ihr dachten, warum sollte sie jetzt damit anfangen?
Als sie Starbucks betrat, sah sie, dass Colby bereits da war. Sie nippte an einer Tasse und schaute nachdenklich aus dem Fenster. Eine zweite Tasse stand vor ihr; Mackenzie nahm an, dass die für sie war. Sie setzte sich Colby gegenüber und machte eine Show daraus, wie müde sie war und verengte ihre Augen in mürrischer Weise als sie Platz nahm.
“Ist das meiner?” fragte Mackenzie und griff nach dem zweiten Becher.
“Ja”, sagte Colby. Sie sah müde, traurig und überhaupt mürrisch aus.
“Was ist den los?” fragte Mackenzie СКАЧАТЬ