Emilia Galotti. Gotthold Ephraim Lessing
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Название: Emilia Galotti

Автор: Gotthold Ephraim Lessing

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ bist seit deiner letzten Mordtat vogelfrei erkläret; auf deinen Kopf steht eine Belohnung Angelo. Die doch du nicht wirst verdienen wollen?—Pirro. Was willst du?—Ich bitte dich, mache mich nicht unglücklich.

      Angelo. Damit etwa? (Ihm einen Beutel mit Gelde zeigend.)—Nimm! Es gehöret dir!

      Pirro. Mir?

      Angelo. Hast du vergessen? Der Deutsche, dein voriger Herr—Pirro.

      Schweig davon!

      Angelo. Den du uns, auf dem Wege nach Pisa, in die Falle führtest—Pirro. Wenn uns jemand hörte!

      Angelo. Hatte ja die Güte, uns auch einen kostbaren Ring zu hinterlassen.—Weißt du nicht?—Er war zu kostbar, der Ring, als daß wir ihn sogleich ohne Verdacht hätten zu Gelde machen können. Endlich ist mir es damit gelungen. Ich habe hundert Pistolen dafür erhalten, und das ist dein Anteil. Nimm!

      Pirro. Ich mag nichts—behalt alles.

      Angelo. Meinetwegen!—wenn es dir gleichviel ist, wie hoch du deinen Kopf feil trägst—(Als ob er den Beutel wieder einstecken wollte.)

      Pirro. So gib nur! (Nimmt ihn.)—Und was nun? Denn daß du bloß deswegen mich aufgesucht haben solltest—Angelo. Das kömmt dir nicht so recht glaublich vor?—Halunke! Was denkst du von uns?—daß wir fähig sind, jemand seinen Verdienst vorzuenthalten? Das mag unter den sogenannten ehrlichen Leuten Mode sein: unter uns nicht.—Leb wohl! —(Tut, als ob er gehen wollte, und kehrt wieder um.) Eins muß ich doch fragen.—Da kam ja der alte Galotti so ganz allein in die Stadt gesprengt. Was will der?

      Pirro. Nichts will er; ein bloßer Spazierritt. Seine Tochter wird heut abend auf dem Gute, von dem er herkömmt, dem Grafen Appiani angetrauet. Er kann die Zeit nicht erwarten—Angelo. Und reitet bald wieder hinaus?

      Pirro. So bald, daß er dich hier trifft, wo du noch lange verziehest. —Aber du hast doch keinen Anschlag auf ihn? Nimm dich in acht. Er ist ein Mann—Angelo. Kenn ich ihn nicht? Hab ich nicht unter ihm gedienet?—Wenn darum bei ihm nur viel zu holen wäre!—Wenn fahren die junge Leute nach?

      Pirro. Gegen Mittag.

      Angelo. Mit viel Begleitung?

      Pirro. In einem einzigen Wagen.—die Mutter, die Tochter und der Graf.

      Ein paar Freunde kommen aus Sabionetta als Zeugen.

      Angelo. Und Bediente?

      Pirro. Nur zwei; außer mir, der ich zu Pferde voraufreiten soll.

      Angelo. Das ist gut.—Noch eins: wessen ist die Equipage? Ist es eure? oder des Grafen?

      Pirro. Des Grafen.

      Angelo. Schlimm! Da ist noch ein Vorreiter, außer einem handfesten Kutscher. Doch!—Pirro. Ich erstaune. Aber was willst du?—Das bißchen Schmuck, das die Braut etwa haben dürfte, wird schwerlich der Mühe lohnen—Angelo. So lohnt ihrer die Braut selbst!

      Pirro. Und auch bei diesem Verbrechen soll ich dein Mitschuldiger sein?

      Angelo. Du reitest vorauf. Reite doch, reite! und kehre dich an nichts!

      Pirro. Nimmermehr!

      Angelo. Wie? ich glaube gar, du willst den Gewissenhaften spielen. Bursche! ich denke, du kennst mich.—Wo du plauderst! Wo sich ein einziger Umstand anders findet, als du mir ihn angegeben!—Pirro. Aber, Angelo, um des Himmels willen!—Angelo. Tu, was du nicht lassen kannst! (Geht ab.)

      Pirro. Ha! Laß dich den Teufel bei einem Haare fassen, und du bist sein auf ewig! Ich Unglücklicher!

      Vierter Auftritt

      Odoardo und Claudia Galotti. Pirro.

      Odoardo. Sie bleibt mir zu lang aus—Claudia. Noch einen Augenblick, Odoardo! Es würde sie schmerzen, deines Anblicks so zu verfehlen.

      Odoardo. Ich muß auch bei dem Grafen noch einsprechen. Kaum kann ich's erwarten, diesen würdigen jungen Mann meinen Sohn zu nennen. Alles entzückt mich an ihm. Und vor allem der Entschluß, in seinen väterlichen Tälern sich selbst zu leben.

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