König Heinrich der vierte. Уильям Шекспир
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Название: König Heinrich der vierte

Автор: Уильям Шекспир

Издательство: Public Domain

Жанр: Драматургия

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СКАЧАТЬ dann, laßt uns Hand ans Werk legen, und die Ursachen bekannt machen, warum wir die Waffen ergreiffen – Die Gemeinen sind ihrer eignen Wahl überdrüssig, ihre heißhungrige Liebe hat sie überfüllt. Der hat eine wankende und unsichre Wohnung, der auf das Herz des Pöbels baut. O du schwärmerischer Hauffe! Mit was für einem lauten Zujauchzen, mit welchem Getümmel von Segnungen schlugst du den Himmel, eh Bolingbroke war, was du wolltest daß er seyn sollte? Und nun, da er zugerichtet ist, wie du ihn wünschtest, nun bist du so voll von ihm, daß du dich selber reizest, ihn wieder von dir zu geben. So, so entludest du, du gemeiner Gassen-Hund, deinen gefräßigen Busen des königlichen Richards; und izt wolltest du gerne wieder essen was du gespien hast, und heulst, es zu finden. Was für Vertrauen darf man auf die Menschen sezen! Diejenige, die Richards Tod wollten, da er lebte, sind nun in sein Grab verliebt; du, der Staub und Auskehricht auf sein schönes Haupt herab schüttete, als er seufzend hinter dem bewunderten Bolingbroke durch das stolze London geführt wurde, schreyst izt: o Erde, gieb uns jenen König wieder, und nimm diesen! – [4Verfluchte Unbeständigkeit der menschlichen Gedanken! Das Vergangne und Künftige scheint ihnen immer das beste, das Gegenwärtige immer das schlimmste.

Mowbray

      Sollen wir unsre Leute mustern, und ausrüken?

Hastings

      Wir hangen nun von der Zeit ab, und die Zeit befiehlt uns, zu gehen.]

      Zweyter Aufzug

      Erste Scene

      (Eine Strasse in London.)

      (Die Wirthin tritt mit den zween Häschern, Fang und Schlinge auf.)

Wirthin

      Herr Fang, habt ihr die Klage anhängig gemacht?

Fang

      Sie ist anhängig gemacht.

Wirthin

      Wo ist euer Scherge? Ist es ein braver Scherge? Ist er ein Mann, zum Anpaken?

Fang

      Holla, wo ist Schlinge?

Wirthin

      O Jemini! Ah, guter Herr Schlinge!

Schlinge

      Hier, hier.

Fang

      Schlinge, wir müssen Sir John Falstaffen in Verhaft nehmen.

Wirthin

      Ach ja, guter Herr Schlinge, ich hab ihn verklagt, und alle.

Schlinge

      Das mag einigen von uns das Leben kosten; er wird vom Leder ziehen.

Wirthin

      Das ist doch ein Elend! Nehmt euch ja vor ihm in Acht; er erstach mich neulich in meinem eignen Hause, und das nur auf eine recht bestialische Art; er bekümmert sich nichts darum, was für Unheil er anrichtet, wenn er mit seiner Fuchtel heraus ist. Er wird zustossen wie ein Teufel; er schont euch weder Mann, noch Weib, noch Kind.

Fang

      Wenn ich ihn nur einmal zu paken kriegen kan, so frag ich nichts nach seinem Pochen.

Wirthin

      Nein, ich auch nicht; ich will euch schon an der Hand seyn.

Fang

      Wenn ich ihm nur einmal mit der Faust beykommen kan —

Wirthin

      Ich bin verlohren, wenn er entgeht; ich versichre euch, die Zechen nehmen kein Ende, die er mir schuldig ist. Guter Herr Fang, haltet ihn ja fest; guter Herr Schlinge, laßt ihn ja nicht entwischen; er kommt immer in Pie-Corner, mit Verlaub vor euer Ehren zu reden, einen Sattel zu kauffen, und er ist heute zum Mönchs-Kopf in der Lombard-Strasse zu Hrn. Smooth, dem Seidenhändler, zum Mittagessen eingeladen. Ich bitte euch, weil meine Klage einmal anhängig ist, und die Sache so weit gekommen ist, daß es die ganze Welt weiß, macht doch ja, daß er sich zur Verantwortung stellen muß. Hundert Mark ist eine grosse Summe für eine arme verlassene Wittfrau; ich hab immer gewartet, und gewartet, und gewartet, und er hat mich immer gefoppt, und gefoppt, und wieder gefoppt, daß es eine Schande ist, nur daran zu denken. – (Falstaff, sein kleiner Lakay, und Bardolph zu den Vorigen.) Dort kommt er eben, und der ausgemachte malvasiernasichte Spizbube Bardolph mit ihm. Thut euer Amt, thut euer Amt, Herr Fang und Herr Schlinge, thut mir, thut mir, thut mir euer Amt.

Falstaff

      Wie? wie? Wessen Mähre ist todt? Was giebt's hier?

Fang

      Sir John, ich arretire euch, auf Ansuchen der Frau Quikly.

Falstaff

      Weg, ihr Lümmel; zieh, Bardolph: Hau mir dem Raker den Kopf herunter: Wirf den Sausödel in den Bach.

Wirthin

      Was? Mich in den Bach werfen? Ich will dich in den Bach werfen.

      Willt du? willt du? Du – Mörder! Mörder! —

Falstaff

      Bardolph, halt sie zurük.

Fang

      Succurs! Succurs!

Wirthin

      Liebe Leute, holt noch einen Mann oder zwey; du willt, willt du?

      Du willt, willt du? Thu's, thu's, du Raker, du, du Hanfsaamen!

      Falstaff. —

      (Dumme Schimpfwörter.)

      Zweyte Scene

      (Der Lord Ober-Richter mit seinem Gefolge.)

Ober-Richter

      Was giebts hier? Haltet Frieden hier, he!

Wirthin

      O mein lieber Gnädiger Herr, haltet zu mir; ich bitte euch, nehmt euch meiner an.

Ober-Richter

      Wie, Sir John? Was für saubre Händel habt ihr hier? Schikt sich das für eure Bedienung, und für das Geschäfte, so euch aufgetragen ist? Ihr solltet schon weit auf der Landstrasse nach York seyn. Laß ihn gehen, Bursche; was hängst du dich an ihn an?

Wirthin

      O allergnädigster Herr Lord, ich bin mit Euer Gestreng Erlaubniß eine arme Wittfrau von East-Cheap, und er wird auf mein Ansuchen in Verhaft genommen.

Ober-Richter

      Für was für eine Summe?

Wirthin

      Für alles, Gnädiger Herr, für alles was ich habe. Er hat mich von Haus und Hof gefressen, er hat mein ganzes Vermögen in seinen diken Bauch da hinein gestopft; aber ich will doch nicht alles verlohren haben, ich will wieder was herauskriegen, oder ich will dich des Nachts reiten wie eine Hexe.

      Falstaff (Eine Zote.) —

Ober-Richter

      Wie kommt das, Sir John? Fie! welcher ehrliche Mann wollte sich dergleichen nachreden lassen? Schämt ihr euch nicht, eine arme Wittfrau zu solchen Mitteln zu treiben, um zum Ihrigen zu gelangen?

Falstaff

      Wie viel bin ich dir dann schuldig?

Wirthin

      Meiner Six! Wenn du ein Bidermann wär'st, dich selbst und das Geld dazu; du schwur'st mir auf einen verguldten Becher, es war in der Delphin-Stube, du sassest an der runden Tafel, bey einem See-Kohlen- Feuer, am Dienstag in der Pfingst-Woche, war es, wie dir der Prinz ein Loch in den Kopf schlug, daß du ihn mit einem Bänkel-Singer von Windsor verglichen hattest, schwur'st du mir nicht, indem ich deine Wunde wusch, du wollst mich heurathen, und mich zu Milady deiner Frau zu machen? Kanst du's läugnen? Kam nicht eben Frau Cathrine, die Mezgerin, in die Stube, und nannte mich Gevatterin Quikly? Sie kam, und wollte eine Maaß Eßich bey СКАЧАТЬ



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Reime im Original.