Zu Guter Letzt. Busch Wilhelm
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Название: Zu Guter Letzt

Автор: Busch Wilhelm

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежные стихи

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СКАЧАТЬ verschmäht sie nicht,

      Sie hämmert, bis die Schale bricht.

      Mohnköpfen bohrt sie mit Verstand

      Ein Löchlein in den Unterrand,

      Weil dann die Sämerei gelind

      Von selbst in ihren Schnabel rinnt.

      Nicht immer liebt man Fastenspeisen,

      Der Grundsatz gilt auch für die Meisen.

      Sie gucken scharf in alle Ritzen,

      Wo fette Käferlarven sitzen,

      Und fangen sonst noch Myriaden

      Insekten, die dem Menschen schaden,

      Und hieran siehst du außerdem,

      Wie weise das Natursystem. —

      So zeigt er, wie die Sache lag.

      Es war kurz vor Martinitag.

      Wer dann vernünftig ist und kann's

      Sich leisten, kauft sich eine Gans.

      Auch an des Onkels Außengiebel

      Hing eine solche, die nicht übel,

      Um, nackt im Freien aufgehangen,

      Die rechte Reife zu erlangen.

      Auf diesen Braten freute sich

      Der Onkel sehr und namentlich

      Vor allem auf die braune Haut,

      Obgleich er sie nur schwer verdaut.

      Martini kam, doch kein Arom

      Von Braten spürt der gute Ohm.

      Statt dessen trat voll Ungestüm

      Die Nichte ein und zeigte ihm

      Die Gans, die kaum noch Gans zu nennen,

      Ein Scheusal, nicht zum Wiederkennen,

      Zernagt beinah bis auf die Knochen.

      Kein Zweifel war, wer dies verbrochen,

      Denn deutlich lehrt der Augenschein,

      Es konnten nur die Meisen sein.

      Also ade! du braune Kruste.

      Ja, lieber Onkel, sprach Auguste,

      Die gern, nach weiblicher Manier,

      Bei einem Irrthum ihn ertappt:

      Die Meise ist ein nettes Thier.

      Da hast du wieder recht gehabt.

      Von Fruchtomletts da mag berichten

      Ein Dichter aus den höhern Schichten.

      Wir aber, ohne Neid nach oben,

      Mit bürgerlicher Zunge loben

      Uns Pfannekuchen und Salat.

      Wie unsre Liese delikat

      So etwas backt und zubereitet,

      Sei hier in Worten angedeutet.

      Drei Eier, frisch und ohne Fehl,

      Und Milch und einen Löffel Mehl,

      Die quirlt sie fleißig durcheinand

      Zu einem innigen Verband.

      Sodann, wenn Thränen auch ein Übel,

      Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel

      Mit Öl und Salz zu einer Brühe,

      Daß der Salat sie an sich ziehe.

      Um diesen ferner herzustellen,

      Hat sie Kartoffeln abzupellen.

      Da heißt es, fix die Finger brauchen,

      Den Mund zu spitzen und zu hauchen,

      Denn heiß geschnitten nur allein

      Kann der Salat geschmeidig sein.

      Hierauf so geht es wieder heiter

      Mit unserm Pfannekuchen weiter.

      Nachdem das Feuer leicht geschürt,

      Die Pfanne sorgsam auspoliert,

      Der Würfelspeck hinein geschüttelt,

      So daß es lustig brät und brittelt,

      Pisch, kommt darüber mit Gezisch

      Das ersterwähnte Kunstgemisch.

      Nun zeigt besonders und apart

      Sich Lieschens Geistesgegenwart,

      Denn nur zu bald, wie allbekannt,

      Ist solch ein Kuchen angebrannt.

      Sie prickelt ihn, sie stockert ihn,

      Sie rüttelt, schüttelt, lockert ihn

      Und lüftet ihn, bis augenscheinlich

      Die Unterseite eben bräunlich,

      Die umgekehrt geschickt und prompt

      Jetzt ihrerseits nach oben kommt.

      Geduld, es währt nur noch ein bissel,

      Dann liegt der Kuchen auf der Schüssel.

      Doch späterhin die Einverleibung,

      Wie die zu Mund und Herzen spricht,

      Das spottet jeglicher Beschreibung,

      Und darum endet das Gedicht.

      Stark in Glauben und Vertrauen,

      Von der Burg mit festen Thürmen

      Kannst du dreist herniederschauen,

      Keiner wird sie je erstürmen.

      Lass sie graben, lass sie schanzen,

      Stolze Ritter, grobe Bauern,

      Ihre Flegel, ihre Lanzen

      Prallen ab von deinen Mauern.

      Aber hüte dich vor Zügen

      In die Herrschaft des Verstandes,

      Denn sogleich sollst du dich fügen

      Den Gesetzen seines Landes.

      Bald umringen dich die Haufen,

      Und sie ziehen dich vom Rosse,

      Und du mußt zu Fuße laufen

      Schleunig heim nach deinem Schlosse.

      Wie es scheint, ist die Moral

      Nicht so bald beleidigt,

      Während Schlauheit allemal

      Wüthend sich vertheidigt.

      Nenn den Schlingel liederlich,

      Leicht wird er's verdauen;

      Nenn ihn dumm, so wird er dich,

      Wenn er kann, verhauen.

      Ich bin mal so, sprach Förster Knast,

      Die Flunkerei ist mir verhasst,

      Doch sieht man oft was Sonderbares.

      Im Frühling vor fünf Jahren war es,

      Als ich stockstill, den Hahn gespannt,

      Bei Mondschein vor dem Walde stand.

      Da läßt sich plötzlich flügelsausend

      Ein Kranichheer, wohl an die tausend,

      Ganz dicht zu meinen Füßen nieder.

      Sie kamen aus Egypten wieder

      Und dachten auf der Reise nun

      Sich hier ein Stündchen auszuruhn.

      Ich selbstverständlich, schlau und sacht,

      Gab sehr genau auf alles acht.

      Du, Hans, so rief der Oberkranich,

      Hast heut die Wache, drum ermahn ich

      Dich ernstlich, halt dich stramm und pass

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