Название: Waldröschen V. Ein Gardeleutnant
Автор: Karl May
Издательство: Public Domain
Жанр: Зарубежная классика
isbn:
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Sie schlossen einander in die Arme, und dann fragte Platen:
»Gehen Sie direkt nach Hause?« – »Nein. Ich habe mich äußerlich zwar ruhig gezeigt, denn nur das führt zum Sieg, doch innerhalb war ich es weniger. Ich mag daheim meine Erregung nicht merken lassen und gehe, noch ein Glas Wein zu trinken.« – »Ich schließe mich Ihnen an. Warten Sie!«
Platen eilte in das Zimmer zurück.
Kurt wartete auf der Straße. Er ahnte nicht, welche Bedeutung Leutnant Platen und der von ihm erwähnte Bankier Wallner in Mainz später für ihn haben würden.
Die beiden jungen Männer besuchten eines der Weinlokale, und dann begleitete Platen Kurt nach Hause, um die Wohnung desselben kennenzulernen. Als sie am Tor voneinander Abschied nahmen, sahen sie die Fensterfront des Palais noch hell erleuchtet, und als Kurt in den Salon trat, fand er alle um einen sehr hohen Besuch versammelt; der Großherzog hatte geruht, eine Abendstunde beim Herzog von Olsunna zuzubringen.
»Da kommt ja unser Gardehusar!« sagte der Großherzog, als er den Leutnant erblickte. »Sie waren im Kasino?« – »Ja, Euer Durchlaucht«, antwortete der Gefragte. – »Trafen Sie vielleicht Ihren Obersten dort?« – »Er war anwesend.« – »Haben auch Sie von ihm eine Karte erhalten?« – »Ich weiß von keiner Karte, Hoheit.« – »Ah, dieser Herr wollte Sie also ausschließen, aber wir werden ihn doch überraschen. Ich erfuhr nämlich heute von unserem herzoglichen Freund hier, welche Schwierigkeiten man Ihnen in den Weg legt, und faßte sofort den Entschluß, diesen Herren zu zeigen, daß sie stolz sein dürfen, den Leutnant Helmers in ihren Reihen zu haben. Erröten Sie nicht, mein Lieber! Sie sind einer der wenigen Offiziere, deren Bravour im letzten Krieg mich mit den unglücklichen Folgen desselben auszusöhnen vermag. Sie haben die Dekorationen, die Sie tragen, mit Ihren Wunden bezahlt, und da ich außerdem Ihr persönlicher Freund bin, so beschloß ich, Ihnen Gelegenheit zu geben, Ihre Feinde zu beschämen. Ich habe die sämtlichen Offiziere Ihres Regimentes und auch deren Freunde für morgen abend zu mir geladen, und der König, der mir von dem hohen Dienst, den Sie ihm heute erwiesen haben, erzählte, stellt mir sein Schloß Monbijou zu dieser Soiree zur Verfügung. Ich vermute, daß der Oberst meine Karten im Kasino zur Verteilung brachte. Man will Sie ausschließen, aber man soll Sie dennoch sehen. Legen Sie Ihre Dekorationen an. Sie werden mit ihnen manchen Ihrer Feinde ausstechen.«
Kurt hatte während dieser langen Rede innig gerührt dagestanden. Sein Landesfürst veranstaltete seinetwegen, eines armen Schiffersohnes wegen, eine glänzende Soiree, und der König von Preußen stellte zu diesem Zweck ein Schloß zur Verfügung. Die Tränen standen ihm im Auge. Er zog die Hand des Großherzogs an seine Lippen und stammelte:
»Hoheit, ich weiß nicht, wie ich …« – »Gut, mein lieber Leutnant«, unterbrach ihn der Fürst. »Ich kenne Ihre Gesinnungen, auch ohne daß Sie mich deren noch besonders versichern. Der Zweck meines Besuches ist erfüllt, und so darf ich mich verabschieden.«
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