Der blaurote Methusalem. Karl May
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Название: Der blaurote Methusalem

Автор: Karl May

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

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СКАЧАТЬ Gläser! lk will ook mal aus deze grooten Stamper trinken. lk will zeigen, daß ik niet bloß essen, sondern ook trinken kann!«

      Dieser Vorschlag wurde gern angenommen. Das Stammglas ging, immer wieder gefüllt, von einem zum anderen; nur Richard wurde verschont, und der Neufundländer durfte fasten. Mijnheer van Aardappelenbosch trank gerade so wie die anderen das Glas bis auf die Nagelprobe aus. Er gab in den wunderlichsten Worten seiner Freude Ausdruck, eine so gute »Reizegezelschap« gefunden zu haben.

      »So wird aus dem Saulus ein Paulus!« lachte Gottfried vergnügt. »Erst nannten Sie sich unsern Feind und nun haben Sie uns Ihr janzes Herz zum Präsent jebracht. Wat hat Sie denn mit solche Alljewalt in unseren schönen Kreis jetrieben?«

      »Daß Sie so wacker Bier trinken, das hat Ihnen mijne Vriendschap zugewandt, denn ik sage mij, daß Sie ook genau so goed essen können.«

      »So viel Vleeschernes wie Sie? Hm!«

      »Und sodann heb ik mij gesagt, daß Mijnheer Methusalem mij vielleicht gezond machen kann.«

      »Wollen sehen!« nickte der Blaurote. »Dazu aber muß ich Sie erst näher kennen lernen; ich muß Sie beobachten, um den eigentlichen Sitz der Krankheit zu entdecken. Erst dann kann ich sie anfassen und vertreiben.«

      »Grad soo wie Mijnheer Gottfried den Lindeboomworm,« nickte der Dicke.

      »Wen? Was? Einen Lindwurm? Gottfried, Gottfried, du scheinst dich in meiner Abwesenheit der Zügel zu entledigen! Ich muß sie straffer anziehen! Also in China wollen Sie bleiben, Mijnheer van Aardappelenbosch? Sich völlig da niederlassen!«

      »Ja, das will ik, namelyk mijne Gezondheit wegen. Ik will eene Plantage kaufen, und finde ik niets, so lege ik eene an.«

      »Aber wo?«

      »Das weiß ich nook niet; ich suche derhalve überall.«

      »Sprechen und verstehen Sie denn Chinesisch?«

      »Weniger als niets.«

      »So ist es sehr gewagt von Ihnen, sich in das Innere des Landes zu begeben.«

      »O, ik heb keene Furcht. lk nehme eenen Dolmetscher mit. Onze Konsul geft mij eenen goeden. lk brauche niet Sorgen zu hebben. Vor wen soll ik Angst hebben? Mijn Geld heb ik niet bei mij, und auf dem Rug trag ik twe Geweeren; Kruit und Kogels heb ik ook genug. Nun werd ik mij noch een Zwaard kaufen; das sind Wapens genug, um alle Vyanden in die Flucht zu schlagen.«

      »Wissen Sie bereits, wohin Sie von Kanton aus gehen wollen?«

      »Neen, ik word den Konsul fragen.«

      »Mir scheint, Ihr Arzt hat Sie ins Blaue hineindirigiert. Hat er ein Interesse an Ihrer Entfernung gehabt?«

      »Wohl niet, offschoon zijn Schoonvader mij die Plantage abgekauft heeft.«

      »Da haben wir es! Sie sind ein lieber, vertrauensvoller Herr. Haben Sie Familie?«

      »lk heb keine Vrouw und keine Kinderen. Aber mijn Grootvader lebt noch in Nederland. Er wohnt bei mijne Zuster und hat eene sehr goede Unterkunft.«

      »Wollen Sie denn nicht lieber zu diesen Verwandten in die Heimat gehen?«

      »Neen. Nederland ist für mijne Gezondheit niet passend. Ik heb mijn Vaderland lieb, aber es ist dort niet benaauwd genug. Ik kann da niet essen und niet trinken. Mijn geheele Ligchaam wird krank vom Hoofd bis zu den Voeten herab. Was nützt mij het Vleesch, wenn ik es niet essen kann, und de Genever, wenn ik ihn niet trinken darf? Ik werde dünn und immer dünner bis endlich wie eene Breinaald und de Armen und Beenen wie een Draad so schwach. Ik sehe mijn Tod vorher vor de Oogen. Neen, ik wäre een ongelukkige Nijlpaard, wenn ik nach Nederland gehen wollte. Ik bleib hier, weil ik niet sterben will.«

      »Haben Sie denn alles, was Sie hier zum Reisen brauchen?«

      »Ik heb mijn Paspoort, und überall Krediet. Ik brauche niet mehr.«

      »Nun, wir sind nicht besser ausgerüstet als Sie und wollen es miteinander versuchen. Da wir nun heut doch nicht abreisen können, so schlage ich vor, uns Hongkong anzusehen. Bei dieser Gelegenheit werde ich Ihnen die Dschunke zeigen, und Sie mögen dann bestimmen, ob wir ihr uns anvertrauen wollen. Gottfried, stopfe die Pfeife und fülle neues Wasser in den Ballon!«

      »Dat könnte eijentlich der Kellner oder der Hausknecht machen. Hier bin ich anjenehmer und anjesehener Voyageur, mit dessen männlicher Würde sich dat Reinigen der ollen Pipe nicht vertragen dürfte.«

      »Ach so! Du willst den Herrn spielen? Habe nichts dagegen, versuche es auf Deine Weise; dann reise ich mit einem anderen Wichsier. Kündigung haben wir nicht, also kannst Du Dich als Regenwurmjäger hier vermieten. Den Vorschuß, welchen Du hast, will ich Dir schenken.«

      »Wat? Abjegangen soll ich werden? Dat fehlte mich jerade noch, daß ich hier im fremden Lande der Chinesigen als kindlicher Waisenknabe sitzen jelassen werden sollte. Da will ich mir doch lieber mit die jewohnte Bejeisterung über die jute Wasserpipe hermachen! Ich und meine Fagottoboe janz alleine hinter die chinesische Mauer! Davor soll mir dat alljütige Fatum ewig behüten. Ich verbleibe Ihr treuer Jottfried nebst Bouillon in tiefster Erjebenheit nach wie vor!«

      Er öffnete eine der noch übrigen vollen Flaschen, trank sie aus und trollte sich dann mit der Pfeife aus dem Zimmer. Kurze Zeit später machte sich die Gesellschaft auf den Weg.

      Es war wie immer: Voran der Hund, dann der Herr, die Spitze des Schlauches im Munde, und hinter ihm Gottfried von Bouillon mit Pfeife und Oboe. Ihnen folgte Richard im schmucken Wichs, und nach diesem schritten Turnerstick und Mijnheer van Aardappelenbosch nebeneinander her.

      Der Kapitän hatte seinen kleinen, gegen den Holländer gehegten Groll aufgegeben. Der letztere war überhaupt ein Mann, dem man höchstens nur auf Minuten zürnen konnte.

      Eigentlich braucht es gar nicht wieder erwähnt zu werden, daß ihr Erscheinen das größte Aufsehen erregte. Besonders spaßhaft nahm sich der Mijnheer neben dem Talmi-Mandarin aus. Er hatte sich nicht entschließen können, seine Gewehre und den Tornister im Hotel zu lassen; er trug die drei Gegenstände in der schon beschriebenen Weise auf dem Rücken und hatte darüber seinen Riesenschirm gespannt.

      So wanderten sie langsam und gravitätisch nach dem Quai, um zu der Dschunke zu gelangen. Sie entfernten sich dabei aus der Gegend, in welcher die europäischen Schiffe vor Anker lagen.

      Die chinesischen Fahrzeuge sind ganz geeignet, das Auge des Europäers, welcher noch keins derselben gesehen hat, auf sich zu ziehen.

      Die großen Handelsdschunken sind ungeschlachte Schiffe von bedeutender Größe, deren Vorder- und Hinterdeck bedeutend höher ist als der Mittelbord, was ihnen ein seltsames Aussehen gibt. Sie ragen mit nilpferdartiger Unbehilflichkeit aus dem Wasser.

      Ihr Stern ist sehr breit, gleich demjenigen eines altholländischen Linienschiffes, bunt bemalt und zuweilen vergoldet, und das Deck ist mit einem ungeheuren Strohdache, welches das Fahrzeug noch viel schwerfälliger erscheinen läßt, versehen.

      Die Masten, welche ungemein dick sind, aus einem einzigen Stücke bestehen und keine Stengen haben, tragen an der Spitze eine Rolle, durch welche ein schweres, starkes Tau läuft, mit dessen Hilfe das gewichtige Mattensegel aufgehißt wird.

      Das Vorderteil ist meist rot bemalt. Rechts und links vom Steven erblickt man je ein Auge, oft vier bis fünf Fuß im Durchmesser haltend und in möglichst grellen Farben gemalt. Von diesen beiden Augen, welche einen СКАЧАТЬ