Der zerbrochene Krug. Heinrich von Kleist
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Der zerbrochene Krug - Heinrich von Kleist страница 3

Название: Der zerbrochene Krug

Автор: Heinrich von Kleist

Издательство: Public Domain

Жанр: Зарубежная классика

Серия:

isbn:

isbn:

СКАЧАТЬ ihm den Mantel um, zwei Stiefeln drunter,

      So hält so’n Schubjak ihn, für wen Ihr wollt.

      Licht

      Wohlan, so zweifelt fort, ins Teufels Namen,

      Bis er zur Tür hier eintritt.

      Adam

      Er, eintreten! —

      Ohn uns ein Wort vorher gesteckt zu haben.

      Licht

      Der Unverstand! Als obs der vorige

      Revisor noch, der Rat Wacholder, wäre!

      Es ist Rat Walter jetzt, der revidiert.

      Adam

      Wenn gleich Rat Walter! Geht, laßt mich zufrieden.

      Der Mann hat seinen Amtseid ja geschworen,

      Und praktisiert, wie wir, nach den

      Bestehenden Edikten und Gebräuchen.

      Licht

      Nun, ich versichr Euch, der Gerichtsrat Walter

      Erschien in Holla unvermutet gestern,

      Vis’tierte Kassen und Registraturen,

      Und suspendierte Richter dort und Schreiber,

      Warum? ich weiß nicht, ab officio.

      Adam

      Den Teufel auch? Hat das der Bauer gesagt?

      Licht

      Dies und noch mehr —

      Adam

      So?

      Licht

      Wenn Ihrs wissen wollt.

      Denn in der Frühe heut sucht man den Richter,

      Dem man in seinem Haus Arrest gegeben,

      Und findet hinten in der Scheuer ihn

      Am Sparren hoch des Daches aufgehangen.

      Adam

      Was sagt Ihr?

      Licht

      Hilf inzwischen kommt herbei,

      Man löst ihn ab, man reibt ihn, und begießt ihn,

      Ins nackte Leben bringt man ihn zurück.

      Adam

      So? Bringt man ihn?

      Licht

      Doch jetzo wird versiegelt

      In seinem Haus, vereidet und verschlossen,

      Es ist, als wär er eine Leiche schon,

      Und auch sein Richteramt ist schon beerbt.

      Adam

      Ei, Henker, seht! — Ein liederlicher Hund wars —

      Sonst eine ehrliche Haut, so wahr ich lebe,

      Ein Kerl, mit dem sichs gut zusammen war;

      Doch grausam liederlich, das muß ich sagen.

      Wenn der Gerichtsrat heut in Holla war,

      So gings ihm schlecht, dem armen Kauz, das glaub ich.

      Licht

      Und dieser Vorfall einzig, sprach der Bauer,

      Sei schuld, daß der Gerichtsrat noch nicht hier;

      Zu Mittag treff er doch ohnfehlbar ein.

      Adam

      Zu Mittag! Gut, Gevatter! Jetzt gilts Freundschaft.

      Ihr wißt, wie sich zwei Hände waschen können.

      Ihr wollt auch gern, ich weiß, Dorfrichter werden,

      Und Ihr verdients, bei Gott, so gut wie einer.

      Doch heut ist noch nicht die Gelegenheit,

      Heut laßt Ihr noch den Kelch vorübergehn.

      Licht

      Dorfrichter, ich! Was denkt Ihr auch von mir?

      Adam

      Ihr seid ein Freund von wohlgesetzter Rede,

      Und Euren Cicero habt Ihr studiert

      Trotz Einem auf der Schul in Amsterdam.

      Drückt Euren Ehrgeiz heut hinunter, hört Ihr?

      Es werden wohl sich Fälle noch ergeben,

      Wo Ihr mit Eurer Kunst Euch zeigen könnt.

      Licht

      Wir zwei Gevatterleute! Geht mir fort.

      Adam

      Zu seiner Zeit, Ihr wißts, schwieg auch der große

      Demosthenes. Folgt hierin seinem Muster.

      Und bin ich König nicht von Mazedonien,

      Kann ich auf meine Art doch dankbar sein.

      Licht

      Geht mir mit Eurem Argwohn, sag ich Euch.

      Hab ich jemals —?

      Adam

      Seht, ich, ich, für mein Teil,

      Dem großen Griechen folg ich auch. Es ließe

      Von Depositionen sich und Zinsen

      Zuletzt auch eine Rede ausarbeiten:

      Wer wollte solche Perioden drehn?

      Licht

      Nun, also!

      Adam

      Von solchem Vorwurf bin ich rein,

      Der Henker hols! Und alles, was es gilt,

      Ein Schwank ists etwa, der, zur Nacht geboren,

      Des Tags vorwitz’gen Lichtstrahl scheut.

      Licht

СКАЧАТЬ