Название: Фауст. Трагедия / Faust. Eine Tragödie
Автор: Иоганн Вольфганг фон Гёте
Издательство: Издательство АСТ
Серия: Bilingua подарочная: иллюстрированная книга на языке оригинала с переводом
isbn: 978-5-17-152558-3
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Spitzt die Finger und packt sie fein!
Es lebe die Freyheit! Es lebe der Wein!
Ich tränke gern ein Glas, die Freyheit hoch zu ehren,
Wenn eure Weine nur ein Bißchen besser wären.
Wir mögen das nicht wieder hören!
Ich fürchte nur der Wirth beschweret sich,
Sonst gäb’ ich diesen werthen Gästen
Aus unserm Keller was zum Besten.
Nur immer her! ich nehm’s auf mich.
Schafft ihr ein gutes Glas, so wollen wir euch loben.
Nur gebt nicht gar zu kleine Proben;
Denn wenn ich judiciren soll,
Verlang’ ich auch das Maul recht voll.
Sie sind vom Rheine, wie ich spüre.
Schafft einen Bohrer an!
Was soll mit dem geschehn?
Ihr habt doch nicht die Fässer vor der Thüre?
Dahinten hat der Wirth ein Körbchen Werkzeug stehn.
Mephistopheles nimmt den Bohrer zu Frosch
Nun sagt, was wünschet ihr zu schmecken?
Wie meynt ihr das? Habt ihr so mancherley?
Ich stell’ es einem jeden frey.
Aha! du fängst schon an die Lippen abzulecken.
Gut! wenn ich wählen soll, so will ich Rheinwein haben.
Das Vaterland verleiht die allerbesten Gaben.
indem er an dem Platz, wo Frosch sitzt, in Loch in den Tischrand bohrt.
Verschafft ein wenig Wachs, die Pfropfen gleich zu machen!
Ach das sind Taschenspielersachen.
Und ihr?
Ich will Champagner Wein,
Und recht mussirend soll er seyn!
Mephistopheles bohrt, einer hat indessen die Wachspropfen gemacht und verstopft.
Man kann nicht stets das Fremde meiden,
Das Gute liegt uns oft so fern.
Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern.
indem sich Mephistopheles seinem Platze nähert.
Ich muß gestehn, den sauren mag ich nicht,
Gebt mir ein Glas vom echten süßen!
Euch soll sogleich Tokayer fließen.
Nein, Herren, seht mir in’s Gesicht!
Ich seh’ es ein, ihr habt uns nur zum Besten.
Ey! Ey! Mit solchen edlen Gästen
Wär’ es ein Bißchen viel gewagt.
Geschwind! Nur grad’ heraus gesagt!
Mit welchem Weine kann ich dienen?
Mit jedem! Nur nicht lang gefragt.
Nachdem die Löcher alle gebohrt und verstopft sind, Mephistopheles mit seltsamen Geberden.
Trauben trägt der Weinstock!
Hörner der Ziegenbock;
Der Wein ist saftig, Holz die Reben,
Der hölzerne Tisch kann Wein auch geben.
Ein tiefer Blick in die Natur!
Hier ist ein Wunder, glaubet nur!
Nun zieht die Pfropfen und genießt!
indem sie die Pfropfen ziehen, und jedem der verlangte Wein in’s Glas läuft.
O schöner Brunnen, der uns fließt!
Nur hütet euch, daß ihr mir nichts vergießt!
Sie trinken wiederholt.
Uns ist ganz kannibalisch wohl,
Als wie fünf hundert Säuen!
Das Volk ist frey, seht an, wie wohl’s ihm geht!
Ich hätte Lust nun abzufahren.
Gib nur erst Acht, die Bestialität
Wird sich gar herrlich offenbaren.
Siebel. trinkt unvorsichtig, der Wein fließt auf die Erde, und wird zur Flamme.
Helft! Feuer! helft! die Hölle brennt!
Sey ruhig, freundlich Element!
zu dem Gesellen.
Für dießmal war es nur ein Tropfen Fegefeuer.
Was soll das seyn? Wart! ihr bezahlt es theuer!
Es scheinet, daß ihr uns nicht kennt.
Laß er uns das zum zweytenmale bleiben!
Ich dächt’, wir hießen ihn ganz sachte seitwärts gehn.
Was Herr? Er will sich unterstehn,
Und hier sein Hokuspokus treiben?
Still, altes Weinfaß!
Besenstiel!
Du willst uns gar noch grob begegnen?
Wart nur! es sollen Schläge regnen.
Altmayer. zieht einen Pfropf aus dem Tisch, es springt ihm Feuer entgegen.
Ich brenne! ich brenne!
Zauberey!
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