Die letzten Farben. Jan Corvin Schneyder
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Название: Die letzten Farben

Автор: Jan Corvin Schneyder

Издательство: Bookwire

Жанр: Социология

Серия:

isbn: 9783966072366

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СКАЧАТЬ Schöne. Das kann lustig sein, das kann ernst sein, aber immer soll man sich lebendig fühlen.

      Bewusst seiner Werte und offen im Herzen. Manchen wird das leichtfallen, anderen schwer. Hauptsache, man bemüht sich. Perfektion ist sowieso eine Illusion. Worte also sollen es sein, Worte der Veränderung. Woher nehmen? Wie sollen sie jeden berühren? Warum sollten sie? Wozu die Unberührbaren berühren? All der Aufwand, alle Mühe, nur um kalten Stein zu erwärmen, Seelen, die nicht schwingen wollen, Herzen, die nicht lieben wollen. Worte mögen trösten, Probleme aufzeigen, manchmal auch Lösungen, aber selten, zu selten, verändern sie jene, die der Veränderung am meisten bedürften.

      In uns allen brennen Sehnsüchte. Wir vergraben sie. Wenn sie aber niemandem wirklich schaden, warum haben wir sie zum Tabu erklärt?

      Nur Theorie kann niemandem wirklich helfen. Träume und Alpträume. Annehmen, verstehen, verfolgen, bekämpfen, ertragen … und überleben. Stärker als zuvor. Zentriert im eigenen Selbst. Wissend, was wahrhaft Bedeutung hat – und vor allem, was alles keine hat.

      Stärke und Verletzlichkeit. Ist diese Ambivalenz nicht in jedem von uns? Manche wirken stark und sind schwach, manche schauen missmutig und lethargisch drein, doch stecken voller Mut. Achte nicht zu sehr auf die Äußerlichkeiten. Es steckt immer mehr dahinter, als Dein Auge erkennen kann. Sieh auch mit dem Verstand hin, auch mit dem Bauchgefühl, auch mit dem Herzen. Und es fällt nicht leicht, dies zu formulieren, nachdem es jemand anders schon sehr viel prägnanter getan hat. Recht hatte er. Herzen füllen sich mit vielem. Auch mit Buchstaben. Was ich oder Du von Dir oder mir im Herzen tragen, ist die Wahrheit, nicht das, was die Leute sagen. Und sie nennen es Kitsch. Sie nennen unsere Gefühle falsch und albern. Sie nennen Leidenschaft unvernünftig. Sie sehen nur die Dinge, die man besser nicht sähe. Sie tun uns leid. Tun sie uns leid? Wir sind froh, dass wir nicht blind sind, und nicht kalt im Herzen.

      Manchen Angelegenheiten sollte man lieber nicht auf den Grund gehen. Die Herzen mancher Wesen sind eine einzige, erschreckende Ödnis. Bei anderen ist es der Geist. Bei manchen beides. Doch wo Wärme und Licht fehlen, da hat sich die Boshaftigkeit breitgemacht.

      Weniger ist häufig mehr und vieles klärt sich hinterher. Deswegen Augen auf und rein ins Gewühl, folge dem Herzen und dem Gefühl. Ja, ein Reim. Solche Dinge passieren. Im gleichen Takt unserer Herzen schlägt die letzte Stunde der Blindheit. Schließlich sind wir unterwegs zu uns selbst. Unsere Herzen leiden. So verzweifelt wir sind, so trotzig sind wir auch. Wir sollten aufgeben, aber wir wollen es nicht. Neue Perspektiven mit klarem Blick erkennen, mit reinem Herzen beurteilen, mit wachem Verstand verfolgen – das wäre es. Wenn es doch so einfach wäre. Am Horizont wirst Du immer weitere Geheimnisse finden. Deine Reise wird niemals enden. Auch im Angesicht der Gefahr, der düsteren, harten Realität, müssen Träume jederzeit erlaubt sein. Ohne Träume stirbt das Herz. Auf den Scherben des Leids aber, auf den Entbehrungen der Plage, und auf den Wunden des Verzichts wächst eine stolze Pflanze namens Zuneigung.

      Atem schöpfen über den Dächern. Schon im nächsten Moment müssen wir wieder springen. Wie kann man das Leben langweilig finden? Nur der verödete Geist und das lieblose Herz langweilen sich. Kümmern wir uns besser um unsere tiefste Quelle, unseren Kern. Es ist kein rosafarbenes Kitschsymbol. Es ist die Programmierung. Du bist es. Und ich.

      Viele haben sich scheinbar nichts Gutes vorgenommen. Alles ist voller Hass. Er muss besprochen werden. Vielfach versteckt und wohl selbst nicht erkannt, hat er sich überall eingeschlichen. Ein Herz kennt doch gar keine Unterschiede zwischen den Menschen. Trotzdem: Immer geht es ums Geld. Aber ich hasse deswegen keine anderen Menschen. Keine Banker, keine Flüchtlinge, keine Politiker. Hört endlich auf zu hassen. Dazu wurde uns nicht das Leben geschenkt. Wenn Du es nicht begreifen kannst, musst Du es nicht niederbrennen. Wie wäre es einfach mal mit Staunen und Sinnieren? Die Natur des Menschen ist die Neugier. Lass nicht zu, dass Hass die Neugier ersetzt.

      Warum sind die Menschen voller Hass und trampeln auf der Liebe herum? Und warum hassen sie jene am meisten, die nicht voller Hass sind? Das Böse ist verdammt stark geworden, aber es sind andere Kräfte dort draußen. Für keinen von uns ist es zu spät. Lasst Euch weder unterkriegen noch entmutigen. Es kann alles gut werden.

      Man sollte sich nicht allzu lange mit jenen aufhalten, die alle Rationalität verloren haben und die warmen, guten Funken ihres Herzens vorsätzlich löschen. Ich teile meine Freizeit, wenn ich es beeinflussen kann, gern mit Menschen aller Art, jeden Geschmacks, jeder Weltanschauung. Hass und Blindheit aber ist keine Meinung, nur dumm und verwerflich. Aus jeder Perspektive. Wer alles toleriert, fördert das Böse. Wer für alles offen ist, ist logischerweise nicht ganz dicht. Der Kalauer ließ sich an dieser Stelle nicht vermeiden. Von daher: Es ist nicht falsch, Grenzen zu setzen, egal ob einem Kind oder einem Erwachsenen. Es ist notwendig. Es ist unsere Pflicht.

      Aber da man nicht jeden überzeugen kann, reicht manchmal auch ein: "Ich sehe das völlig anders, aber ich habe keine Lust, es Dir zu erklären." Dann wissen sie wenigstens, dass sie nicht in der Mehrheit sind. Und sie haben keinen Ansatzpunkt, um weiter zu giften. Die Hasser. Und die meisten, wenn nicht alle von ihnen, definieren sich gar nicht als solche. Hass macht eben blind.

      Die Mehrheit, die davon nicht ergriffen ist, sind auch die Welt, auch die Menschheit. Und sicher nicht der schlechteste Teil davon.

      Meine Entscheidung ist lediglich, das Schwert nicht aus eigenem Antrieb, es nicht aus niederen Gefühlen heraus zu führen. Hass ist eine Einbahnstraße. Der Weg ins Nichts. Die Abwesenheit jeglicher Farbe.

      Farblos. Die Welt am Abgrund. Damals. Heute. Morgen. Fiktion oder Realität? Oder ist das am Ende das Gleiche?

      Es wird inzwischen mehr als lästig. Die eine Seite kübelt Hass und peinliches Unwissen durch alle Kanäle, die andere Seite zetert reflexartig und ebenso bildungsfern zurück. Sie sind den Sensationsmedien auf den Leim gegangen. Wie beruhigen wir sie wieder? Wir sind Erwachsene. Wir sollten wissen, was wirklich wichtig ist im Leben. Seine Aggressionen durch die Welt zu twittern, gehört auf jeden Fall nicht dazu. Seht mal in den Spiegel Eurer Worte, liebe Hasser (die Ihr dies womöglich nicht lest oder zumindest nicht auf Euch bezieht). Repräsentiert das dort im Spiegel noch den Menschen, der Ihr mal sein wolltet? Oder erschreckt Ihr Euch über ein innerlich schon schwarzes, hasserfülltes Etwas? Wie das gekommen ist? Nun, die anderen sagen Euch, es war "das System". Es sei nicht Eure Schuld. Jedoch, Ihr seid mit dem Geschenk der freien Entscheidung geboren worden. Für manche war der Weg leichter als für andere, aber es gab und gibt Punkte, wo Ihr euch anders hättet entscheiden können. Und das ist niemand anderes Schuld. Kein Politiker, kein Finanzinstitut, keine böse Mama. Seht in den Spiegel. Vielleicht besteht ja noch Hoffnung. Und wenn es schön im Spiegel ausschaut, dann bedenke: Unter jeder Reinheit schläft der Makel.

      Was sind wir eigentlich? Clowns? Humor ist Momentum. Da ist so viel mehr. Sind wir Schwätzer? Zu allem eine Meinung, von nichts eine Ahnung. Das muss ich mir wohl auch anziehen? Nun denn, ich ziehe es an. Noch immer aber sind wir Menschen. Glücklich, traurig. Öffentlichkeit ist eine Illusion. 1000 Likes bei Facebook helfen bei keinem echten Gefühl. Also was sind wir? Wandelnde Leidenschaft, überzeugt von unserer Geschichte. Und demütig? Zu selten. Hallo Universum (neutraler ist es kaum auszudrücken). Ich weiß wenigstens in etwa, was ich bin. Ich danke Dir.

      Es gibt inzwischen Hassbürger, nicht nur Wutbürger. Wutbürger waren vorgestern. Ich habe mal auf einen rassistischen Kommentar, der am Ende fragte, ob das rassistisch sei, mit Ja geantwortet. Danach folgten die üblichen Beschimpfungen. Ich hätte meine Tabletten nicht genommen und sei ein Troll. Nun, ich habe meine Tabletten in der Tat nicht genommen und ja, ich bin ein Troll. Rassismus gegen Fantasy-Wesen und Therapieverweigerer ist fies. Ich bleibe dennoch dabei: Hass ist falsch. Immer. Und meistens ist er auch noch ziemlich dumm. Warum sollte der Unflat aus irgendwelchen Netzwerken unsere persönliche Einstellung umkegeln? Wie eine Flatulenz am Gebirge. Man spürt СКАЧАТЬ