Reigen. Arthur Schnitzler
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Название: Reigen

Автор: Arthur Schnitzler

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754188392

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      STUBENMÄDCHEN. O Gott, Franz.

      SOLDAT. Naja, was ist denn mit dem Franz?

      STUBENMÄDCHEN. Du bist ein schlechter Mensch, Franz.

      SOLDAT. Ja, ja. Geh, wart ein bissel.

      STUBENMÄDCHEN. Was laßt mich denn aus?

      SOLDAT. Na, die Virginier werd ich mir doch anzünden dürfen.

      STUBENMÄDCHEN. Es ist so dunkel.

      SOLDAT. Morgen früh ist schon wieder licht.

      STUBENMÄDCHEN. Sag wenigstens, hast mich gern?

      SOLDAT. Na, das mußt doch g'spürt haben, Fräul'n Marie, ha!

      STUBENMÄDCHEN. Wohin gehn wir denn?

      SOLDAT. Na, zurück.

      STUBENMÄDCHEN. Geh, bitt dich, nicht so schnell!

      SOLDAT. Na, was ist denn? Ich geh nicht gern in der finstern.

      STUBENMÄDCHEN. Sag, Franz, hast mich gern?

      SOLDAT. Aber grad hab ichs gsagt, daß ich dich gern hab!

      STUBENMÄDCHEN. Geh, willst mir nicht ein Pussel geben?

      SOLDAT gnädig. Da ... Hörst – jetzt kann man schon wieder die Musik hören.

      STUBENMÄDCHEN. Du möchtst am End gar wieder tanzen gehn?

      SOLDAT. Na freilich, was denn?

      STUBENMÄDCHEN. Ja, Franz, schau, ich muß zuhaus gehn. Sie werden eh schon schimpfen, mei Frau ist so eine ... die möcht am liebsten, man ging gar nicht fort.

      SOLDAT. Na ja, geh halt zuhaus.

      STUBENMÄDCHEN. Ich hab halt dacht, Herr Franz, Sie werden mich z'aus führen.

      SOLDAT. Z'haus führen? Ah!

      STUBENMÄDCHEN. Gehn S', es ist so traurig, allein z'haus gehn.

      SOLDAT. Wo wohnen S' denn?

      STUBENMÄDCHEN. Es ist gar nicht so weit – in der Porzellangasse.

      SOLDAT. So? Ja, da haben wir ja einen Weg ... aber jetzt ists mir zu früh ... jetzt wird noch draht, heut hab ich über Zeit ... vor zwölf brauch ich nicht in der Kasern zu sein. I geh noch tanzen.

      STUBENMÄDCHEN. Freilich, ich weiß schon, jetzt kommt die Blonde mit dem schiefen Gesicht dran!

      SOLDAT. Ha! – Der ihr G'sicht ist gar nicht so schief.

      STUBENMÄDCHEN. O Gott, sein die Männer schlecht. Was, Sie machens sicher mit einer jeden so.

      SOLDAT. Das wär z'viel! –

      STUBENMÄDCHEN. Franz, bitt schön, heut nimmer, – heut bleiben S' mit mir, schaun S' –

      SOLDAT. Ja, ja, ist schon gut. Aber tanzen werd ich doch noch dürfen.

      STUBENMÄDCHEN. Ich tanz heut mit kein mehr!

      SOLDAT. Da ist er ja schon ...

      STUBENMÄDCHEN. Wer denn?

      SOLDAT. Der Swoboda! Wie schnell wir wieder da sein. Noch immer spielen s' das ... tadarada tadarada ... Singt mit. ... Also, wanst auf mich warten willst, so führ ich dich z'haus ... wenn nicht ... Servus –

      STUBENMÄDCHEN. Ja, ich werd warten.

      Sie treten in den Tanzsaal ein.

      SOLDAT. Wissen S', Fräul'n Marie, ein Glas Bier lassens Ihnen geben. Zu einer Blonden sich wendend, die eben mit einem Burschen vorbeitanzt, sehr hochdeutsch. Mein Fräulein, darf ich bitten? –

      III

      Das Stubenmädchen und der junge Herr.

      Heißer Sommernachmittag. – Die Eltern sind schon auf dem Lande. – Die Köchin hat Ausgang. – Das Stubenmädchen schreibt in der Küche einen Brief an den Soldaten, der ihr Geliebter ist. Es klingelt aus dem Zimmer des jungen Herrn. Sie steht auf und geht ins Zimmer des jungen Herrn. Der junge Herr liegt auf dem Diwan, raucht und liest einen französischen Roman.

      DAS STUBENMÄDCHEN. Bitt schön, junger Herr?

      DER JUNGE HERR. Ah ja, Marie, ah ja, ich hab geläutet, ja ... was hab ich nur ... ja richtig, die Rouletten lassen S' herunter, Marie ... Es ist kühler, wenn die Rouletten unten sind ... ja ...

      Das Stubenmädchen geht zum Fenster und läßt die Rouletten herunter.

      DER JUNGE HERR liest weiter. Was machen S' denn, Marie? Ah ja. Jetzt sieht man aber gar nichts zum Lesen.

      DAS STUBENMÄDCHEN. Der junge Herr ist halt immer so fleißig.

      DER JUNGE HERR überhört das vornehm. So, ist gut.

      Marie geht.

      DER JUNGE HERR versucht weiterzulesen; läßt bald das Buch fallen, klingelt wieder.

      DAS STUBENMÄDCHEN erscheint.

      DER JUNGE HERR. Sie, Marie ... ja, was ich habe sagen wollen ... ja ... ist vielleicht ein Cognac zu Haus?

      DAS STUBENMÄDCHEN. Ja, der wird eingesperrt sein.

      DER JUNGE HERR. Na, wer hat denn die Schlüssel?

      DAS STUBENMÄDCHEN. Die Schlüssel hat die Lini.

      DER JUNGE HERR. Wer ist die Lini?

      DAS STUBENMÄDCHEN. Die Köchin, Herr Alfred.

      DER JUNGE HERR. Na, so sagen S' es halt der Lini.

      DAS STUBENMÄDCHEN. Ja, die Lini hat heut Ausgang.

      DER JUNGE HERR. So ...

      DAS STUBENMÄDCHEN. Soll ich dem jungen Herrn vielleicht aus dem Kaffeehaus ...

      DER JUNGE HERR. Ah nein ... es ist so heiß genug. Ich brauch keinen Cognac. Wissen S', Marie, bringen Sie mir ein Glas Wasser. Pst, Marie – aber laufen lassen, daß es recht kalt ist. –

      Das Stubenmädchen ab.

      Der junge Herr sieht ihr nach, bei der Tür wendet sich das Stubenmädchen nach ihm um; der junge Herr schaut in die Luft. – Das Stubenmädchen dreht den Hahn der Wasserleitung auf, läßt das Wasser laufen. Währenddem geht sie in ihr kleines Kabinett, wäscht sich die Hände, richtet vor dem Spiegel ihre Schneckerln. Dann bringt sie dem jungen Herrn das Glas Wasser. Sie tritt zum Diwan.

      DER JUNGE HERR richtet sich zur Hälfte auf, das Stubenmädchen gibt ihm das Glas in die Hand, ihre Finger berühren sich.

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