Das Dorf Band 7. Karl Olsberg
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Название: Das Dorf Band 7

Автор: Karl Olsberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783741811920

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СКАЧАТЬ herkommen? Hast du geglaubt, sie reiten auf Hühnern ins Dorf?“

      „Gabbl blabbl blabb!“, macht der Kleine und nuckelt an Primos Kutte.

      „Aber, ich ... ich ...“, stammelt Primo, der immer noch völlig verwirrt ist.

      Golinas Gesicht, das eben noch glücklich gestrahlt hat, verfinstert sich. „Jetzt sag bloß nicht, du freust dich nicht!“

      „Äh, doch, doch, natürlich freue ich mich!“, beeilt sich Primo zu versichern.

      Golina nimmt den Kleinen auf den Arm und gibt ihm einen schmatzenden Kuss. „Ist er nicht süß?“

      „Mamma!“, macht das Kind begeistert und schmiegt sich glücklich an sie.

      Plötzlich ertönt ein spitzer Aufschrei hinter den beiden. „Ein Kind! Ein Kind! Golina und Primo haben ein Kind gekriegt!“, schreit Ruuna lauthals.

      Ungefähr zehn Sekunden später sind die beiden von sämtlichen Dorfbewohnern umringt.

      „Tatsächlich, das ist ein Kind“, stellt Kaus scharfsinnig fest.

      „Ach, du bist mal wieder ein richtiger Blitzmerker!“, stichelt Hakun.

      „Das ist mein Enkelsohn!“, sagt Bendo, der vor Stolz strahlt, während er seine Tochter umarmt.

      „Das hast du großartig gemacht, mein Sohn!“ Porgo klopft Primo anerkennend auf die Schulter.

      „Gemacht? Ich hab doch gar nichts gemacht“, sagt Primo, der das Ganze immer noch nicht so richtig fassen kann.

      Nacheinander gratulieren alle dem glücklichen Elternpaar, angefangen mit Kolle und Margi, gefolgt von Ruuna, Willert und dem ganzen Rest.

      Magolus lässt es sich natürlich nicht nehmen, zur Feier dieses besonderen Ereignisses eine kleine Ansprache zu halten: „Liebe Gemeinde, wieder einmal hat Notch, unser Schöpfer, dieses Dorf dafür gesegnet, dass es so weise von seinem geistlichen Oberhaupt geführt wird, der stets darauf achtet, dass sich alle Bewohner an die Heiligen Gebote halten. Und so freuen wir uns mit Primo und Golina darüber, dass unser schönes Dorf nun einen Bewohner mehr hat als gewisse deutlich kleinere Siedlungen in der Umgebung.“

      „Aber ein bisschen seltsam ist es schon“, sagt Birta. „Wo doch niemand gestorben ist.“

      Das führt augenblicklich zu einer angeregten Diskussion. Tatsächlich ist es, soweit sich irgendwer erinnern kann, noch nie vorgekommen, dass ein Kind geboren wurde, ohne dass vorher ein Bewohner starb.

      „Vielleicht ist ja wer gestorben“, mutmaßt Kaus.

      „Ach ja? Wer denn, du Blödian?“, fragt Olum.

      „Selber Blödian! Woher soll ich das wissen?“

      „Wo ist eigentlich Lausius?“, fragt Bendo.

      Ein Schreck durchfährt die Versammlung, als allen klar wird, dass der Alte nicht unter ihnen ist.

      „Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war er in der Bibliothek!“, sagt Kolle. „Lasst uns schnell nachsehen!“

      Angstvoll stürzen sie in Kolles Elternhaus. Primo fürchtet, dass der „Weise Mann bei den Pilzen“, wie ihn die Endermen genannt haben, tot daliegen könnte. Doch stattdessen sitzt er putzmunter zwischen seinen Büchern und wundert sich über die ganze Aufregung. „Golina und Primo haben ein Kind bekommen? Toll. Und jetzt lasst mich bitte in Ruhe, ich habe zu tun!“

      „Wie wollt ihr ihn denn eigentlich nennen?“, fragt Ruuna, als sie sich in geselliger Runde in Golinas Elternhaus einfinden und zur Feier der Geburt die Reste von Golinas Kuchen vertilgen. „Also ich fände ja Tatzelfatz schön. Oder vielleicht Zipfelmütz?“

      „Nein, nein, das ist viel zu kompliziert“, sagt Golinas Vater. „Ihr müsst ihn Bendo nennen, so wie sein Großvater.“

      „Aber dann wissen wir doch gar nicht, wer gemeint ist, wenn jemand Bendo ruft“, widerspricht Willert.

      „Dann geben wir ihm eben einen Namenszusatz. Zum Beispiel Bendo, der Kleine. Und ich bin dann Bendo, der Große. Das wäre doch gut!“

      „Bendo, der Große!“, sagt Golinas Mutter Agia. „Das könnte dir so passen!“

      „Vielleicht könntet ihr ihm einen der Namen geben, die die Fremden verwenden“, schlägt Willert vor. „Wie wäre es zum Beispiel mit Karl? So hieß der Fremde, den ich vor langer Zeit getroffen habe. Das ist jedenfalls schön kurz.“

      „Karl? Was ist denn das bitte für ein blöder Name?“, fragt Ruuna.

      „Ich meine ja bloß.“

      „Wie wäre es, wenn wir mal die Eltern fragen würden, was sie sich gedacht haben“, schlägt Agia vor.

      „Gute Idee“, stimmt Porgo zu. „Was denkst du, Primo? Wie wollt ihr euren Sohn nennen?“

      Primo blickt verunsichert zu Golina.

      Die zuckt nur mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau“, sagt sie. „Ich dachte vielleicht an Minus.“

      „Minus?“, fragt Primo überrascht.

      „Gefällt er dir nicht?“

      „Ich weiß nicht ... das ist, äh, etwas ungewohnt.“

      „Ich kannte mal einen Minus“, erinnert sich Bendo. „Der war ziemlich dumm. Ist in die Schlucht gefallen und wurde von Nachtwandlern gefressen.“

      Golina erschrickt sichtlich.

      „Bendo!“, schimpft ihre Mutter. „Wie kannst du so etwas sagen!“

      „Ich mein ja bloß. Kann aber auch sein, dass der anders hieß. Malus oder Bonus oder so ähnlich. So genau weiß ich das nicht mehr.“

      „Minus, das klingt so ähnlich wie Mina, die Katze“, gibt Margi zu bedenken.

      Sie überlegen eine Weile hin und her, doch egal, welchen Namen einer der Freunde vorschlägt, sofort haben die anderen etwas daran auszusetzen.

      Schließlich hat Primo eine Idee. „Warum fragen wir den Kleinen nicht einfach selbst?“, schlägt er vor. „Sag mal, Kleiner, wie möchtest du denn heißen?“

      Primos Sohn sieht ihn mit großen Augen an. „Nano?“, macht er.

      „Nano ...“, wiederholt Primo nachdenklich. „Gar nicht mal schlecht!“

      „Das ist hübsch“, stimmt Golina zu und lächelt.

      „Also, wenn niemand etwas dagegen hat, dann nennen wir ihn Nano!“, entscheidet Primo. „Und wenn doch, ist es mir auch egal.“ Er nimmt Golina seinen Sohn aus dem Arm und drückt ihn an sich. Es fühlt sich merkwürdig an, so ein kleines, lebendiges Wesen in seinem Arm zu halten.

      „Nano!“, sagt Primo.

      „Babba!“, macht der Kleine und legt seine kurzen Ärmchen um Primos Hals.

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