Название: Erfolgreich selbstständig trotz Kammer- und Beamtenstaat
Автор: Karl Rieser
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783737576673
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Marktwirtschaftlich äußerst bedenklich ist, dass der Bankenbereich der einzige Bereich in der Volkswirtschaft ist, der von allfälligen negativen selbst verschuldeten wirtschaftlichen Schieflagen kaum tangiert wird. Geht es schlecht und hat man unklug gewirtschaftet, zahlt einfach die Republik – ein wahrlich sorgloses und risikoloses Dasein. Unglaublich, aber eben ein weiteres einzigartiges europäisches "Erfolgsrezept" – glaubt man zumindest – auch wenn in jüngster Zeit legislative Änderungen auf europäischer Ebene teilweise umgesetzt wurden, wird es an der Grundproblematik nichts ändern.
Im gleichen Zeitraum in dem in den USA einige 100 Banken pleitegehen, steigen in Europa die öffentlichen Staatsschulden durch irgendwelche angeblich unbedingt nötigen "systemrelevanten" Hilfsmaßnahmen in nie mehr rückführbare Dimensionen an, aber zumindest ist den Banken geholfen, wahrscheinlich ein Zeichen des ausgeprägten "sozialen Gewissens", das uns in Europa so erfolgreich sein lässt.
Die Einlagensicherung in den USA beträgt 250.000,- $, in Österreich bloß 100.000,- € (!) – warum das so ist, braucht wohl nicht weiter dargelegt zu werden.
Jeder Unternehmer der sich verkalkuliert bzw. zu schwach und den Anforderungen nicht gewachsen ist, dessen Unternehmen inkl. seiner Existenz wird knallhart liquidiert – was auch gut und richtig ist – das ist halt der kleine aber feine Unterschied.
BEZIRKSVERWALTUNGSBEHÖRDE
Derzeit in aller Munde, da ja angeblich so weitreichende kostensparende Zusammenlegungen stattfinden. Das hätte man schon vor 40 Jahren wesentlich billiger haben können, hätte man sparsam und rechtschaffen gewirtschaftet und die Verwaltung nicht so exorbitant erweitert; die sinnlos teuren Verwaltungsbauten wären uns erspart geblieben, die nunmehr durch Zusammenlegungen wieder leerstehen werden – und das wird noch als Erfolg gefeiert?
Zusammenlegungen ersparen ein paar Leuchtstoffröhren und etwas Heizöl im Winter, aber der Beamte im geschützten Bereich bezieht sein Salär bis ans Ende seiner Tage weiter, mit oder ohne Zusammenlegung. Das ist letztendlich reine Augenauswischerei. Einsparungen kommen erst nach Dekaden – wenn überhaupt – zum Tragen.
Auch der übertragene Wirkungsbereich der Bezirksverwaltungsbehörden, angefangen von den Bezirksschulräten bis zum Strafreferat und vor allem, dem Hauptbrocken, dem Sozialreferat – allesamt Bereiche, die ernstlich hinterfragt und schleunigst zentral, effizient und kostenschonend abgewickelt gehören.
Ich habe die Bezirksverwaltungsbehörde in den letzten Jahrzehnten mal für gewisse lapidare Verwaltungsangelegenheiten, aber sonst schon für rein gar nichts benötigt. Für die Verlängerung einer zwei Jahre gültigen Ausnahmegenehmigung für einen LKW, um z. B. manchmal auch an Samstagen und Sonntagen in Form eines Notdienstes unsere Kunden versorgen zu können, werden für das einfache "Fortschreiben" des Bescheides – wobei allerdings das Datum und sonst gar nichts geändert werden muss – pro LKW knapp 330,- € verlangt, auch nicht schlecht. Zusätzlich stiegen diese Kosten im Zweijahreszeitraum um gut 16 % an, na ja der Staat passt seine Kosten halt ein bisschen über der Inflationsrate an, ist ja verständlich, bei dem budgetären Dilemma, in dem sich die Republik befindet. Wer halt eine Leistung vom Staat braucht, der soll zahlen – eine schlicht ausweglose Situation, wie man da ausgenommen wird. Ist natürlich alles rechtens und in Ordnung und geschieht ausschließlich in Gemäßheit der geltenden Gesetzeslage ist ja ohnedies klar.
Moderne Verwaltungssysteme agieren jedoch völlig anders. Auch hier ist die Zeit einfach stehen geblieben … der alte Kaiser hat hier immer noch das Zepter fest in der Hand – 100 Jahre sind völlig spurlos vorbeigegangen. Oder nein, das ist eine Unwahrheit, die Abschaffung der ehemaligen "Gebührenmarken" darf als die innovativste Verwaltungsreform der letzten 100 Jahre bezeichnet werden – und wird es voraussichtlich auch für die nächsten 100 Jahre bleiben.
Ob Anträge nunmehr in ein anderes Bundesland, nach Kuala Lumpur oder in die Bundeshauptstadt gehen, ist letztendlich völlig egal, es ist schlichtweg simpelste Verwaltungstätigkeit, die derzeit auf regionaler Ebene, völlig zersplittert, extrem teuer und personalintensiv durchgeführt wird, aber ebenso an jedem anderen Ort, wesentlich besser organisiert, kosteneffizienter, logisch zusammengefasst und schneller erledigt werden könnte … Und vielleicht auch erstmals mit Parteienverkehrszeiten, die unternehmerfreundlich sind (warum nicht 7 Tage, 24 Stunden – was spricht dagegen?). Eine österreichweite Anlauf- und Ansprechstelle, die die Anträge im 24-Stundenintervall bearbeitet und erledigt und ebenso für fernmündliche Abklärungen permanent zur Verfügung steht und Schluss ist mit der gigantischen Geldvernichtung auf Bezirksebene.
Es wäre ein Segen für all die Bittsteller, wenn plötzlich neue, effiziente, schnelle und sparsame Zeiten anbrechen würden – nur … das werden wir nicht mehr erleben, das ist der einzige Haken an der Sache – aber träumen darf man ja noch?
Sinngemäß gilt die obig angerissene Problematik natürlich auch für die nunmehr so unglaublich aufgeregt diskutierten diversen möglichen Gemeindezusammenlegungen, wo auch kaum personelle Einsparungen durchgezogen werden und das Grundproblem der viel zu teuren und aufgeblasenen Verwaltung nur auf eine höhere Ebene gehoben wird, anstatt es endlich zu lösen und ein modernes, effizientes, kostenschonendes Verwaltungssystem auch im kommunalen Bereich einzuführen.
Oftmals werden aus mehreren ursprünglich selbstständigen Gemeindekaisern ein großer Gemeindekaiser und einige kleinere Regionalkaiser und die Kosten laufen großteils leider ungeniert weiter – alles bleibt wie es ist.
BRANCHE: gute – schlechte?
Es gibt keine gute und es gibt keine schlechte Branche, stattdessen nur gute und schlechte Unternehmer, das ist der Punkt – und sonst nichts.
Egal ob man eine Airline operated, Lederhosen herstellt oder Fassaden reinigt – wer in seinem Bereich wesentlich besser als der Median ist, wird sich mittelfristig durchsetzen.
Daher ganz wichtig: die Analyse des Mitbewerbers. Wo liegen seine Schwächen und Stärken, wo ist der Punkt an dem man ansetzt – sei es ein qualitativ höherwertiges Produkt bei niedrigeren Gestehungskosten oder eine wesentlich verbesserte Dienstleistung anzubieten – wie auch immer: Man kann nie genug über den Mitbewerber und dessen Strategien und Pläne wissen, das ist wichtiger als viele andere Dinge, mit denen man sich herumschlägt. Wie man zu diesen Infos kommt, da weiß schon jeder selber was zu tun ist …
Natürlich gibt es Branchen, in denen sich die Eintrittsschwelle auf einen minimalen Investitionsaufwand reduziert, das sind natürlich auch jene Branchen, die bedingt durch den vermehrten, oftmals unqualifizierten Zulauf in den Insolvenzstatistiken meist auch ganz oben stehen. (z. B. 2 Schaufeln, 1 Eimer, 13 Klopapierrollen und ein Satz Arbeitshandschuhe und los geht's … ) Daher: Wer bereit ist über längere Zeiträume immer besser als der Mitbewerber kunden- bzw. produktnäher zu agieren, wird mittelfristig IMMER den Markt dominieren und erfolgreich sein, egal in welcher Branche man sich bewegt das ist ein ehernes Grundgesetz, es ist nur die Frage, ob man über diese Zähigkeit und Ausdauer verfügt oder nicht. Wenn ja, dann wird man sich nach 20-25 Jahren zu den ERFOLGREICHEN zählen dürfen.
BRUTTO-NETTO-SOZIALVERSICHERUNG
Das ist das Hauptproblem, warum in Österreich kaum Interesse an Mehrleistung besteht und warum unser Wirtschaftsstandort mittelfristig äußerst gefährdet ist.
Eine exorbitant СКАЧАТЬ