Название: Kleiner Kompass der wichtigsten Lebensgrundhaltungen
Автор: Christian Vöpel
Издательство: Bookwire
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783844242188
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Liebt eure Feinde. Betet für die, die euch fluchen. Tut wohl denen, die euch hassen. Segnet die, die euch verfolgen! (Matthäus, 5,44)
- Großmut
Die ihn aber lieben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! (Richter, 5,31)
- Schönheit
Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit! (2. Timotheus, 1,7)
- Entfaltung
Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit! (2. Korinther, 4,17)
- Gelassenheit
Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung. Diese Drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen! (1. Korinther, 13,13)
- Sehnsucht
Selig, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! (Matthäus, 5,8)
- Lauterkeit
Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! (Matthäus, 7,1)
- Toleranz
Lasst euch nicht irreführen. Denn was immer ein Mensch sät, das wird er auch ernten! (Galater, 6,7)
- Vertrauen
Was ihr getan habt an einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr auch mir getan! (Matthäus, 25,45)
- Verantwortlichkeit
Gott lässt seine Sonne aufgehen über Gerechte und Ungerechte! (Matthäus, 5,45)
- Freigebigkeit
In der Liebe seid einander herzlich zugetan, ein jeder schätze den anderen an Ehre höher ein als sich selbst! (Römer, 12,10)
- Achtung
Einer trage des Anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen! (Galater, 6,2)
- Verbundenheit
Alles aber, was nicht aus Überzeugung geschieht, ist Sünde! (Römer, 14,23)
- Wahrhaftigkeit
Seid nicht saumselig im Eifer, seid glühenden Geistes, dient dem Herrn! (Römer, 12,11)
- Leidenschaft
Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus! (Philipper, 4,13)
- Furchtlosigkeit
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn! (Römer, 8,38)
- Treue
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! (Jesaja, 43,1)
- Unverzichtbarkeit
Wer überwindet soll mit weißen Kleidern angetan werden, und ich werde seinen Namen nicht austilgen aus dem Buch des Lebens, und ich will seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln! (Offenbarung, 3,5)
- Seligkeit
Denn alle Kreatur Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, das mit Danksagung empfangen wird! (1. Timotheus, 4,4)
- Dankbarkeit
Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen! (Matthäus, 18,3)
- Entdeckungsdrang
B. Die resultierenden Lebensgrundhaltungen
Was ist eigentlich eine Lebensgrundhaltung?
Eine Lebensgrundhaltung lässt sich definieren als das innere Zusammenspiel aller Wahrnehmungskräfte des Menschen. Sie ist eine Art affektive Grundgestimmtheit im Menschen, die sich auf all seine geistigen und emotionalen Kräfte erstreckt (vgl. Joseph Ratzinger in „Jesus von Nazareth“).
Sie zielt somit auf die Ganzheit des Menschen und ist eine Art Landkarte von der Welt und vom Dasein, ausgestattet mit einem Koordinaten- und Navigationssystem.
Eine Lebensgrundhaltung entfaltet sich auf allen Ebenen des menschlichen Lebens und zieht in ihrer Gesamtheit sowohl ein bestimmtes Menschenbild als auch ein bestimmtes Lebensgefühl nach sich.
Ein Zitat des römischen Philosophen Marc Aurel lautet: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Man könnte ergänzen:
„Auf die Dauer der Zeit nehmen die Gedanken die Farbe der Lebensgrundhaltungen an.“
Alle folgenden beschriebenen Lebensgrundhaltungen gründen auf einem zentralen biblischen Paradigma und sind im Lichte dieses Paradigmas zu verstehen. Dieses Paradigma findet seinen Ausdruck vor allem in den Seligpreisungen der Bergpredigt.
Es bedeutet, dass das Zentrum des eigenen Lebens nicht das eigene Ich ist, sondern Gott und die eigene Verbundenheit zu Gott. Es bedeutet, dass man zwar zum ewigen Leben bestimmt ist, aber nicht aus sich selbst heraus, sondern aus der Beziehung zu Gott heraus. Solange das Ich das Zentrum des Lebens ist, sucht man immer nur das Eigene, das eigene Lob, den eigenen Erfolg, die eigene Erfüllung, die eigene Gerechtigkeit und sogar die eigene Herrlichkeit. Die kann es aber nicht geben und wird sich auch in Zukunft nicht herstellen lassen! Denn das, was am Menschen von Grund auf gut ist und auf Ewigkeit hin angelegt, ist seine Gottesebenbildlichkeit. Und diese zielt nicht auf das eigene Ich, sondern auf die Verbundenheit zu Gott und zur Wahrheit.
So ist das Ziel meines Lebens nicht die eigene Herrlichkeit, sondern meine Teilhabe an der Herrlichkeit Gottes, der Sinn des Glaubens nicht die eigene Gerechtigkeit, sondern mein Anteil an der Gerechtigkeit Gottes. Dieser Anteil aber ist höchst individuell und kann nur durch meine Person bewirkt werden. Es ist mein Anteil, hervorgerufen durch meine persönliche Verbundenheit zu Gott. Ihn zu gestalten und möglichst wahrhaftig zu machen, ist Aufgabe der Lebensgrundhaltungen und des Lebens überhaupt.
Grundhaltungen:
Haltungen gegenüber mir selbst und anderen Personen
1) Identität – Individualität – Wahrhaftigkeit
Dieser Grundhaltungskomplex nimmt seinen Ausgangspunkt in der Wertschätzung des inneren Selbst. Es geht hier aber nicht um Attribute des eigenen Selbst, nicht darum, was er sich an- und umhängt, um nach außen hin oder vor sich selbst wertvoller, СКАЧАТЬ