Die Hohlgesinnten. Thomas Häring
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Название: Die Hohlgesinnten

Автор: Thomas Häring

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738086638

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СКАЧАТЬ welche sie unterstützen können. Das Problem sind wahrlich nicht die, die wirklich Hilfe brauchen, sondern diejenigen, welche noch lange nicht am Existenzminimum angelangt sind, aber trotzdem zu Vater Staat rennen und jenen anbetteln. Es waren einfach zu viele, die glaubten, der Staat müsse ihnen unter die Arme greifen, obwohl sie schon noch genug Kohle gehabt hätten, aber das nur so nebenbei. Wir jedenfalls hatten Entscheidungen zu treffen und zu reagieren, was wir dann auch taten. Schließlich konnte es nicht länger angehen, daß die Arbeitslosen den ganzen Tag auf ihrem faulen Arsch vor der Glotze saßen und so taten, als wäre der Staat, also ich und meine Kolleg(inn)en, dafür verantwortlich, daß sie Arbeit fänden. Im Internet surften sie gerne rum, aber auf die Idee, sich dort vielleicht auch mal nach Jobs umzuschauen, kamen sie nicht. Ganz im Gegenteil, nur mit Ach und Krach schusterten sie ihre zwei Bewerbungen, die sie im Monat abzuliefern hatten, zusammen und waren danach schon wieder völlig erledigt. Welcher Arbeitgeber hätte denn mit solchen Gestalten etwas anfangen können? Das war ja eben eines unserer Hauptprobleme mit unseren Langzeitarbeitslosen, diesen Problembären: Sie waren schwer bis überhaupt nicht vermittelbar, da jeder potentielle Arbeitgeber wußte, daß die sich an ein strukturiertes, diszipliniertes Arbeitsleben, wenn überhaupt, nur sehr schwer gewöhnen würden, weshalb er lieber die Finger von ihnen und die Stelle unbesetzt ließ. Die Arbeitslosen und Asozialen, also genau betrachtet auch die asozialen Arbeitslosen und die arbeitslosen Asozialen, lebten in einer Parallelgesellschaft, in der sie es sich gemütlich gemacht hatten und die Meisten von ihnen hatten keinerlei Interesse daran, in die andere Welt einzutauchen und dort tätig zu werden. Das mit der Parallelgesellschaft wäre ja grundsätzlich nicht weiter schlimm gewesen, das Problem an der ganzen Sache war halt nur, daß die eine Gesellschaft die andere finanzierte und das ging ja nun wirklich zu weit. Wenn sich die Leistungsempfänger selbst versorgt hätten, dann wäre ein friedliches Nebeneinander vielleicht möglich gewesen, so aber konnte es letzten Endes nur Krieg geben, nach dem sich dann eine Gesellschaft ein für allemal durchgesetzt hätte. Wir hatten es lange im Guten versucht, aber irgendwann war klar, daß es nicht mehr ging und so begannen wir mit der systematischen Vernichtung der Arbeitsunwilligen, um den Staat zu schützen.

      Ich bitte Euch sehr darum, mich nicht falsch zu verstehen, denn ich war den Arbeitslosen am Anfang ziemlich lange wohlgesonnen, doch als ich immer wieder verarscht wurde und mit der Zeit merkte, daß die mich ausnutzten sowie benutzten, um ihre fragwürdigen Ziele zu erreichen, da hatte ich dann irgendwann die Schnauze voll, denn alles lasse ich mir auch nicht gefallen. Wie kleine Kinder wollten diese Frecker immer die Grenzen von Vater Staat austesten und wenn ihnen der mal eine gelangt hatte, weil sie so unerträglich waren, dann haben sie gleich laut aufgeschrien und sind vor die Gerichte gelaufen, diese vermaledeiten Petzeliesen! Dort haben sie sich ausgeheult, aber natürlich nur in den seltensten Fällen Recht bekommen, denn was wollten diese Witzfiguren eigentlich von uns, außer Kohle fürs Nichtstun? "Der Staat ist schuld daran, daß ich so doof bin, weil er mich nicht ausreichend gebildet hat", hätten sie am liebsten noch propagiert, doch meistens konnten sie ja nicht mal lesen und schreiben, da sie einfach nur bescheuert waren. Na ja, alles geschmolzener Schnee von vorgestern, schließlich hatten wir uns ja des Problems angenommen und es auch nachhaltig gelöst. Man kann über die Methoden durchaus streiten und auch unterschiedlicher Meinung sein, aber am Grundsatz, daß man sich der Arbeitslosen einfach entledigen mußte, weil die sonst den Staat erledigt hätten, darf niemals gerüttelt werden. Sie waren gemeingefährlich und hätten uns in den Untergang geführt, wenn wir sie nicht gestoppt hätten, denn man darf bei der ganzen Sache Eines nicht vergessen: Diese Arbeitslosen und Asozialen hatten den ganzen Tag lang Zeit, um einen Umsturz zu planen und wenn sie sich nicht gerade sinnlos betranken, dann haben sie das ganz bestimmt auch gemacht. Sie wollten ein anderes Deutschland, nämlich eines, in dem die Leistungsempfänger die Regeln bestimmen und alle Anderen nach deren Pfeife tanzen. An die Spitze der neuen Regierung hätten sie sich gestellt und frech verkündet, daß sie das deutsche Volk von den schrecklichen Kapitalisten befreit hätten. Danach hätten sie alle Arbeitenden diskriminiert und mit Spott sowie Hohn überzogen. Man durfte jene Gauner wirklich nicht unterschätzen, denn die glaubten allen Ernstes, daß es sich bei ihnen, ja ausgerechnet bei ihnen, um die geistige Elite des Landes handeln würde und daß alle Anderen doof wären, weil die für Geld arbeiten würden, sie dagegen bekämen Geld und bräuchten nichts dafür tun, weil sie eben etwas ganz Besonderes wären. Wie Ihr seht, waren das wirklich gefährliche Banditen und Chaoten, die man so hart wie möglich bekämpfen mußte, denn sonst wäre es um uns und unser schönes Land geschehen gewesen. Sie hätten uns weiterhin ausgesaugt und irgendwann vernichtet, das steht völlig außer Frage, deswegen haben wir in Notwehr gehandelt und sind deshalb vom Vorwurf des systematischen Massenmordes unbedingt freizusprechen. Sicherlich waren wir manches Mal zu brutal und sind hin und wieder auch über das Ziel hinausgeschossen, aber wenn wir nicht gehandelt hätten, dann hätte uns das Millionenheer der Arbeitslosen förmlich überrollt und das ganze Land wäre ausgeblutet. Zugegeben, wir hätten vielleicht die Kinder der Arbeitslosen und Asozialen am Leben lassen können, aber wem hätte das genützt und was hätte uns das gebracht? Staatsfeinde, welche als Waisen den Mörder ihrer Eltern erbittert bekämpft hätten, das konnte doch nun wirklich nicht die Endlösung sein. Deshalb mußten wir das Unkraut und Ungeziefer mit Stumpf und Stiel ausrotten, ansonsten hätte es sich gleich wieder mit dem Kraut und dem Geziefer vermischt und alles wäre umsonst gewesen. Wir haben es nicht getan, weil wir Sadisten gewesen sind, wir hatten eine heilige Pflicht zu erfüllen, es ging um die Rettung unseres Vaterlandes und darauf sind wir auch heute noch stolz. Mag sein, daß man uns dafür belächelt oder sogar haßt, vielleicht wird man uns auch verleugnen, aber ohne uns würde es anders aussehen, dieses Deutschland. Soviel steht fest. Es ging einfach nicht anders, wir mußten das tun, was notwendig war. Punkt.

      Heutzutage wird immer wieder gerne behauptet, wir hätten aus purer Lust am Massenmord auch gleich noch die ganzen arbeitslosen Einwanderer umgebracht, doch dabei handelt es sich um eine infame Lüge unserer Feinde, denn wir töteten die ausländischen Leistungsempfänger lediglich, da wir nicht wollten, daß man uns Inländerfeindlichkeit vorwirft, es geschah also alles im Sinne der Gleichberechtigung. Außerdem war natürlich auch die Logik mit im Spiel, denn was machte es für einen Sinn, wenn man die deutschen Arbeitslosen eliminierte, ihre ausländischen Kollegen jedoch am Leben ließ? Das wäre umgekehrter Rassismus gewesen und den Schuh wollten wir uns nun wirklich nicht anziehen. Außerdem weiß man ja, wie das so ist: Wenn man mal mit so einer Säuberung begonnen hat, dann macht man halt gleich weiter, schließlich weiß man ja nie, ob sich jemals oder so schnell wieder so eine günstige Gelegenheit ergibt. Glaubt mir, anfangs fiel es uns wirklich nicht leicht, aber mit der Zeit gewöhnte man sich daran und irgendwann waren wir sogar überzeugt davon, unseren Opfern, die für uns natürlich immer auch potentielle Täter waren, etwas Gutes zu tun, indem wir sie umbrachten; womit wir allerdings ebenfalls wieder Probleme hatten, denn eigentlich wollten wir denen schaden und ihnen auf gar keinen Fall nützen, diesen Schädlingen! Wie auch immer, wir haben damals aufgeräumt in unserem Land und wenn Ihr Euch jetzt hinstellt und uns dafür verurteilt, dann kann ich Euch nur Folgendes zurufen: Wären wir nicht gewesen und hätten das Heft des Handelns an uns gerissen, dann wärt Ihr heute höchstwahrscheinlich überhaupt nicht auf der Welt, denn dann würden überall die Asozialen und die Arbeitslosen das Sagen haben und Euch hätte man sofort vernichtet, wenn Ihr es tatsächlich auf die Erde geschafft hättet. Von daher seid Ihr uns zu Dank verpflichtet und habt keinerlei Grund, Euch für uns zu schämen. Wir müßten uns für Euch schämen und zwar dafür, daß Ihr die Nachkommen der Arbeitslosen, von denen wir leider anscheinend doch nicht alle erwischt haben, finanziell entschädigt und Euch bei ihnen für all das entschuldigt, was wir ihren Eltern und Großeltern angetan haben. Was seid Ihr nur für Feiglinge und Arschkriecher! Diese Menschenmülldeponien können froh darüber sein, daß wir sie vergessen oder irgendwie versehentlich übersehen haben, die sollen ihr Maul halten und uns sowie Euch in Frieden lassen, aber nein, ganz frech drängen sie ins Rampenlicht, ihre Tränen sind nur gespielt, denn um solche Eltern, wie die sie hatten, braucht man nun wirklich nicht weinen und dann treten sie im Fernsehen auf und zeigen mit dem Stinkefinger auf uns, diese widerwärtigen Asozialen und alles, was sie wollen, ist Geld, kein Wunder, daran hat sich natürlich nichts geändert, sie sind genauso wie ihre Vorfahren, welch Überraschung, Ihr Vollidioten aber seid so blöd und zahlt ihnen auch noch Entschädigungen! Wie kann man Schädlingen Entschädigungen zahlen, sagt mal, habt СКАЧАТЬ