Charisma. Helga Unger
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Название: Charisma

Автор: Helga Unger

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783847678212

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СКАЧАТЬ wird und das Geist-Selbst ist auf den Gott in uns zentriert und von dieser Fülle und Liebe heraus wird das Benötigte herangezogen. Das ist ein wesentlicher Unterschied!

      Dämon und Lilith

      In meinem Fremdwörterbuch steht unter Dämon: „griechisch: göttliches Wesen, das Numinose; lateinisch: Wesen zwischen Mensch und Gott; das Böse im Menschen, böser Geist, Teufel.“ Unter dämonisch: urgewaltig, überirdisch, vom Teufel oder bösen Geist besessen.

      Hier wird noch einmal die Trennung zwischen Gott und dem Menschen klar – als Dämon bezeichnet. Dämonisch ist demnach alles, was uns an uns selbst fremd ist, was wir nicht sehen, pervertieren oder projizieren und wir in der Polarität nicht als Ganzes anerkennen können. Es ist unsere Trennung von Gott, weil wir aus unserem Ego-Selbst reagieren, unser Verstand zerstreut und unsere Gefühle verwirrt sind oder wir im Kampf (Krampf) befinden. Was da fehlt ist die Liebe zu uns selbst und anderen, und die Einheit, die harmonische Zusammenarbeit aller unserer Wesensanteile, weil wir die Verbindung zu Gott in unserem Inneren noch nicht hergestellt haben.

      Das Wort Dämon erzeugt bei vielen Menschen Angst. Es gilt wie das Wort „weiblich“ als negativ und führt oft in unserem Sprachgebrauch zur Verurteilung und zum Widerstand in uns. Wenn du die biblische Geschichte von Lilith kennst, der ersten Frau von Adam, wird dir auch klar, warum dies so ist. Lilith war die erste Frau von Adam und zwar aus der gleichen Erde wie Adam geschaffen. (In der Astrologie ist Lilith der schwarze Mond).

      Ja, du liest richtig, Adam hatte vor Eva noch eine Frau, die in der heutigen Bibel nicht vorkommt. Im Alten Testament finden wir eine Analogie bei Abrahams Frau, die ursprünglich Sarai (Herrin) hieß und die zur Sara (die Gezähmte) wurde. Die stolze Herrin wird zum braven Weibchen degradiert und Lilith wird durch Eva und aus der Rippe des Mannes ersetzt.

      In der Kabbala finden wir Lilith als dunklen Binah-Aspekt. Binah steht für den weiblichen Aspekt Gottes, der mit dem Patriarchat dämonisiert - d. h. sie wurde als Muttergottheit vom Männlichen getrennt und verdrängt. Dieses Thema - der weibliche Aspekt Gottes - ist sehr wichtig und deshalb gehört Lilith und Eva in einer sehr einfachen und kurzen Erläuterung zu unserem besseren Verständnis hier dazu.

      Lilith war eine starke, leidenschaftliche und instinkthafte Frau, und sie wollte gleichberechtigt mit dem Adam sein, weil sie ja so wie er aus derselben Erde geschaffen wurde. Beim Geschlechtsverkehr wollte sie ebenso oben liegen und sie sehnte sich nach einem ihr ebenbürtigen Mann. Adam war ihr auf geistiger Ebene nicht gewachsen, denn er wollte ihr überlegen sein, und sie als gleichwertige Partnerin nicht anerkennen. So erbat Adam vom Herrgott eine andere Frau und Lilith wurde enttäuscht in die Unterwelt abgedrängt (vielleicht zog sie auch freiwillig oder zornig dorthin), dem Reich der Dämonen. All ihre urgewaltigen, intuitiven, weiblichen und tiefgründigen Anteile wurden durch die Vertreibung und Trennung dämonisiert und zeigten sich im Reich der Unterwelt blutrünstig, mörderisch, unkontrolliert und vernichtend - für uns heute als seelische Verletzung und als tiefer Schmerz spürbar.

      Danach bekam Adam die Eva, sicherheitshalber aus seiner eigenen Rippe, damit sie nicht solche Ansprüche und Allüren hatte wie Lilith und ihm untertänig war.

      Eva ist das getreue Weibchen, die Folgsame, die Vater-Tochter, die ihrer Wildnatur, Intuition und Instinkthaftigkeit beraubt wurde und dem Manne ergeben und ausgeliefert ist. Zweitausend Jahre Geschichte zeigen die Negation des ursprünglichen Weiblichen, die Vergewaltigungen bis hin zur Hexenverbrennung jener Frauen, die ihre Rückverbindung zur Natur in dieser Zeit zu leben versuchten.

      Doch auch für den Mann hat diese Pervertierung erhebliche Nachteile, denn auch er verdrängt damit seine ursprünglichen weiblichen Anteile. Er wird zum Muttersöhnchen, lässt sich von den Reizen einer Frau gängeln oder er fürchtet sich vor den tiefen Gefühlen, der Hingabe und dem damit verbundenen Kontrollverlust (und bleibt allein oder bei der Mutter). Die erwünschten und unerwünschten Gefühle werden gleichermaßen und von beiden Geschlechtern durch den Verstand abgeblockt, verdrängt oder sublimiert.

      Im Grunde ist es egal, welche Geschichte über die Trennung von Mann und Frau erzählt wird. Sie führt immer aus der ursprünglichen Verbindung und Einheit in uns als Ganzem, heraus. Und sie betrifft beide Geschlechter in gleicher Weise, weil ja jeder Mensch beide Pole in sich trägt.

      Jene Geschichte, in der der Mann seinen Erfolgen nachjagt und besser und reicher sein möchte, als andere Männer und sich so von seiner Frau entfernt, sie an den Haushalt und die Kinder bindet und die Gefühle der Liebe dem Ruhm opfert, ist auch nicht erfüllender.

      Es geht auch hier um aufgebaute Hierarchien, Kämpfe, Konkurrenzdenken, Machtausübung, Kontrollverlust – wobei Hingabe und Liebe auf der Strecke bleiben. Angst, Geiz, Neid und Gier heißen in diesem Stück die Dämonen, die uns von uns selbst entfremden.

      Wir wurden von Gott in uns getrennt und dies zeigt sich, indem unsere männlichen und weiblichen Anteile, unser Verstand und unser Gefühl nicht adäquat zusammenarbeiten, weil der Intellekt die Oberhand und Kontrolle behalten möchte, weil wir uns den Gefühlen nicht anvertrauen und hingeben können und uns im ständigen eigenen Widerstreit befinden. Dies führt außen zum Streit der Geschlechter, zum Konkurrenzdenken – ich möchte immer etwas besser sein als du oder ich bin besser als du – und zu vielen Problemen. Das Gegeneinander statt Miteinander zeigt sich nicht nur in der Geschäftswelt sondern auch in vielen persönlichen Beziehungen.

      Dämonisch ist demnach alles, was uns von unserer Liebe und unserer Urkraft trennt, was an uns fremd ist und uns so als Schatten in allen Facetten als Schmerz, Leid, Angst, Not, Hass, ... bis hin zur Krankheit zwingend wieder begegnen muss.

      Was wir aussenden, kehrt zu uns zurück. Schauen wir uns selbst an, um uns herum und in die Medien. Wir alle sitzen in einem Boot und gemeinsam können wir wieder zurück zu unserem Ursprung gelangen.

      So, wie jedes Problem eine Lösung hat, gibt es auch hier einen Weg, der die Lilith nach dem Abstieg in das Reich der Unterwelt, und in der Begegnung mit dem Schmerz und dem Tod, geläutert durch die Einweihungen (Initiationen) wieder an die Oberwelt führt. Der Schatz, den sie nach ihrem Abstieg und der Loslösung ihrer dunklen Anteile (des Egos) mitbringt, ist die höchste Form der reinen, bedingungslosen und freien Liebe.

      In den alten Kulturen gab es für diesen Weg Riten, auf die die heranwachsenden Jugendlichen vorbereitet wurden, indem sie mit ihrer Angst, Triebhaftigkeit und ungestümen Instinktnatur konfrontiert wurden und damit umgehen lernten.

      Diese Völker lebten noch im Einklang mit der Natur und sie kannten und achteten ihre unberechenbaren Kräfte und den Kreislauf von Sterben und Neuwerden. Sie wussten über die Naturgewalten und auch darüber, wie sie damit umgehen konnten und sollten.

      In unseren Breiten bekommen wir die Lerninhalte der Riten portionsweise als Trennung, Schmerz und Leid in unserem Leben serviert, weil wir in jungen Jahren nicht angehalten werden, mit der Natur der Dinge und den geistigen Gesetzen vertraut zu werden. Die Kirchen haben bei der Aufgabe der Einweihung kläglich versagt und es gibt auch heute noch keinen Ethikunterricht oder ähnliches. So sind wir auf uns selbst gestellt, und dies bringt anfangs oft Verwirrung und fordert den eigenen Einsatz auf der Suche nach der Wahrheit, nach Gott in uns.

      Gott ist weder männlich noch weiblich, sondern hält beides (Mutter- und Vater-Gottheit) als Einheit, als Liebe, als Energie, Geist und Schwingung in uns bereit.

      Wozu sollten wir also über etwas streiten, was in uns bereits verbunden und vollkommen in Harmonie ist? Warum wollen wir überlegen, besser und stärker und schneller als der andere, sein, wo wir doch die göttliche Fülle in uns spüren könnten?

      Warum messen wir uns an Maßstäben, СКАЧАТЬ