Die fröhliche Wissenschaft. Friedrich Wilhelm Nietzsche
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Название: Die fröhliche Wissenschaft

Автор: Friedrich Wilhelm Nietzsche

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

Серия:

isbn: 9783750290112

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      Schmale Seelen

      Schmale Seelen sind mir verhasst;

      Da steht nichts Gutes, nichts Böses fast.

      Der unfreiwillige Verführer

      Er schloss ein leeres Wort zum Zeitvertreib

      In's Blaue – und doch fiel darob ein Weib.

      Zur Erwägung

      Zwiefacher Schmerz ist leichter zu tragen,

      Als Ein Schmerz: willst du darauf es wagen?

      Gegen die Hoffahrt

      Blas dich nicht auf: sonst bringet dich

      Zum Platzen schon ein kleiner Stich.

      Mann und Weib

      »Raub dir das Weib, für das dein Herze fühlt!« –

      So denkt der Mann; das Weib raubt nicht, es stiehlt.

      Interpretation

      Leg ich mich aus, so leg ich mich hinein:

      Ich kann nicht selbst mein Interprete sein.

      Doch wer nur steigt auf seiner eignen Bahn,

      Trägt auch mein Bild zu hellerm Licht hinan.

      Pessimisten-Arznei

      Du klagst, dass Nichts dir schmackhaft sei?

      Noch immer, Freund, die alten Mucken?

      Ich hör dich lästern, lärmen, spucken –

      Geduld und Herz bricht mir dabei.

      Folg mir, mein Freund! Entschliess dich frei,

      Ein fettes Krötchen zu verschlucken,

      Geschwind und ohne hinzugucken! –

      Das hilft dir von der Dyspepsei!

      Bitte

      Ich kenne mancher Menschen Sinn

      Und weiss nicht, wer ich selber bin!

      Mein Auge ist mir viel zu nah –

      Ich bin nicht, was ich seh und sah.

      Ich wollte mir schon besser nützen,

      Könnt' ich mir selber ferner sitzen.

      Zwar nicht so ferne wie mein Feind!

      Zu fern sitzt schon der nächste Freund –

      Doch zwischen dem und mir die Mitte!

      Erratet ihr, um was ich bitte?

      Meine Härte

      Ich muß weg über hundert Stufen,

      Ich muß empor und hör euch rufen:

      »Hart bist du! sind wir denn von Stein?« –

      Ich muß weg über hundert Stufen,

      Und niemand möchte Stufe sein.

      Der Wandrer

      »Kein Pfad mehr! Abgrund rings und Totenstille!« –

      So wolltest du's! Vom Pfade wich dein Wille!

      Nun, Wandrer, gilt's! Nun blicke kalt und klar!

      Verloren bist du, glaubst du – an Gefahr.

      Trost für Anfänger

      Seht das Kind umgrunzt von Schweinen,

      Hülflos, mit verkrümmten Zeh'n!

      Weinen kann es, Nichts als weinen –

      Lernt es jemals stehn und gehn?

      Unverzagt! Bald, solle ich meinen,

      Könnt das Kind ihr tanzen sehn!

      Steht es erst auf beiden Beinen,

      Wird's auch auf dem Kopfe stehn.

      Sternen-Egoismus

      Rollt' ich mich rundes Rollefass

      Nicht um mich selbst ohn' Unterlass,

      Wie hielt' ich's aus, ohne anzubrennen,

      Der heissen Sonne nachzurennen?

      Der Nächste

      Nah hab den Nächsten ich nicht gerne:

      Fort mit ihm in die Höh und Ferne!

      Wie würd' er sonst zu meinem Sterne? –

      Der verkappte Heilige

      Dass dein Glück uns nicht bedrücke,

      Legst du um dich Teufelstücke,

      Teufelswitz und Teufelskleid.

      Doch umsonst' Aus deinem Blicke

      Blickt hervor die Heiligkeit!

      Der Unfreie

      Er steht und horcht: was konnt ihn irren?

      Was hört er vor den Ohren schwirren?

      Was war's, das ihn darniederschlug?

      Wie jeder, der einst Ketten trug,

      Hört überall er – Kettenklirren.

      Der Einsame

      Verhasst ist mir das Folgen und das Führen.

      Gehorchen? Nein! Und aber nein – Regieren!

      Wer sich nicht schrecklich СКАЧАТЬ