Название: Lexikon der Fabelwesen der alten Welt
Автор: Norman Hall
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847624097
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Basilisk
Basilisk, der „kleiner König“ ist ein mythisches Tier und wurde zum Namensgeber einer Leguangattung in Lateinamerika. Er gilt als „König der Schlangen“.
In mittelalterlichen Tierbüchern werden Basilisken oft als Mischwesen mit dem Oberkörper eines Hahns, auf dem Kopf eine Krone, und dem Unterleib einer Schlange, dargestellt.
Der Blick eines Basilisken versteinert oder tötet. Sein Atem ist tödlich giftig. In der Alchemie war die Asche des Basilisken begehrt. Sie galt als Mittel gegen andere giftige Tiere.
Befana
Befana ist die Benennung eines weiblichen Dämons oder einer Hexe des italienischen Volksglaubens, welche in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar auf der Suche nach dem Jesuskind auf einem Besen von Haus zu Haus fliegt, Geschenke bringt, und straft.
Der Name stammt ab vom Fest Epiphanias, dem Fest der Erscheinung der Heiligen Drei Könige Balthasar, Melchior, Kaspar. Der Sage nach soll die Hexe von den Hirten die Frohe Botschaft gehört haben. Der Stern von Bethlehem sollte sie zur Krippe führen. Da sie jedoch zu spät aufbrach, verpasste sie den Stern.
Im Laufe der Zeit überwogen die positiven Aspekte ihrer Gestalt, so gilt sie heute in erster Linie als gute Fee.
Behemoth
Behemoth ist der Name eines Ungeheuers der jüdisch-christlichen Mythologie. In mancher Tradition wird es als Landlebewesen dargestellt, das Gegenstück zum Seeungeheuer Leviathan und dem Vogel Ziz.
Behemoth trägt vor allem Züge des Flusspferds, aber auch des Elefanten, des Wasserbüffels und einer Ziege. Beeinflusst wurde die Vorstellung eines flusspferdartigen Ungeheuers möglicherweise durch den altägyptischen Gott Seth, als dessen Attribut das Nilpferd galt.
In späterer Zeit wurde Behemoth mit dem Teufel in Verbindung gebracht. Er gilt als dummer und gefräßiger Dämon und soll daher als „Mundschenk und Kellermeister der Hölle“ arbeiten.
Bergmännchen
Bergmännchen sind Sagengestalten, insbesondere Erdgeister bzw. Berggeister oder Zwerge. Das Gajemänndl - ein guter Geist - lebte einst in der „Weißen Hohle“, einem tiefem Löss-Hohlweg in den Wäldern bei Heidelberg.
Im ganzen nördlichen Europa glaubten Bergleute lange an die Existenz von Bergmännchen. Als altes graues Zwerglein neckt es die Bergleute, die ihm seine Schätze rauben, auf verschiedenste Weise. Doch gibt es auch gute Berggeister, die einzelne zu Lieblingen erwählen und ihnen Goldadern zeigen, ihre Arbeit fördern.
Bergwerksdämonen
Bergwerksdämonen, auch Berggeister genannt, sind Fabelwesen altdeutschen Ursprungs, die in Bergwerken zu finden sind. Sie unterscheiden sich untereinander, indem sie einzeln wie der Bergmönch, oder in Gruppen auftreten.
Diese Geister leben nach verschiedenen Beschreibungen aus Sagen und Mythen in Stollen und gelten als kleine graue Männel.
Sie treten in den überlieferten Geschichten sowohl bösartig, als auch hilfreich auf, verursachen bei schlechter Laune Unwetter oder helfen bei guter Laune den Armen. Sie werden als menschenähnlich und zumeist männlich beschrieben, wenngleich einige wenige auch in Tiergestalten, wie Pferde, schwarze Vögel, Fliegen und Hornissen erscheinen sollen.
Butzemann
Der Butzemann, auch Butz oder Buschemann (sowie auch Bütze, Butze, Putz, Boz, Buz, Butzenmann, Bullebeiß, Busemand, Buhmann, Boesman oder Böög genannt und artverwandt mit dem Schwarzen Mann) ist eine gespensterhafte, kobold- oder zwergenartige Figur, die vorwiegend aus dem süddeutschen, schweizerischen, aber auch im norddeutschen und skandinavischen Raum bekannt ist und dort stark gefürchtet wurde. In neuerer Zeit taucht diese Figur jedoch hauptsächlich als Kinderschreckfigur auf, wenn dies auch nicht ihr ursprünglicher Charakter war.
In der heute bekannten Fassung des Kinderliedes Bi-ba-butzemann wird aus der Schreckfigur ein lustig tanzender Zwerg, der gute Kinder mit Äpfeln aus seinem Säcklein beschenkt. Ursprünglich besang dieses Lied einen Poltergeist mit klappernden Knochen und Sense, welcher an den Sensenmann, eine mittelalterliche Vorstellung vom Tod, erinnert. Der Name kann auch stellvertretend für den Teufel stehen. Er ist überdies ein allgemeiner Sammelbegriff für allerlei Dämonen und andere geisterhafte Wesenheiten.
Im angelsächsischen Raum entspricht der Butzemann im weitesten Sinne dem boggart oder bogeyman, der oft auch als „Schwarzer Mann“ übersetzt wird; er kommt nachts aus Kleiderschränken oder kratzt am Fenster.
Chimäre
Chimäre, „die Ziege“, ist ein Mischwesen der griechischen Mythologie. Davon ausgehend wurde der Begriff Chimäre später auf alle Mischwesen ausgedehnt.
Die Chímaira war eine Tochter der Ungeheuer Echidna und Typhon, ihre Geschwister waren die Hydra, der Kerberos, die Sphinx und Orthos. Sie lebte in dem Ort Chimaira in Lykien, wo sie Mensch und Tier bedrohte.
Homer beschreibt sie in der Ilias als Feuer speiendes Mischwesen mit drei Köpfen: dem eines Löwen, im Nacken dem einer Ziege, und als Schwanz hat sie den Kopf einer Schlange oder den eines Drachen.
König Iobates gab Bellerophon, einem Enkel des Sisyphos, den Auftrag, die Chimäre zu töten. Hierzu stellte ihm Poseidon seinerseits ein Mischwesen, das geflügelte Pferd Pegasus, zur Verfügung: Aus der Luft konnte er die Chimäre mit Hilfe eines Bleiklumpens auf der Spitze seines Speeres erlegen.
Drache
Drache, eigentlich „der starr Blickende“, ist ein schlangenartiges Mischwesen der Mythologie, in dem sich Eigenschaften von Reptilien, Vögeln und Raubtieren in unterschiedlichen Variationen miteinander verbinden.
Häufig ist er geflügelt, mit Adlerklauen oder Löwenpranken ausgestattet und speit Feuer. Der Drache ist als Fabelwesen aus Mythen, Märchen und Sagen bekannt; bis in die Neuzeit wurde er als real existierendes Tier angesehen.
Das christliche Mittelalter hält die starke Verbindung zwischen Drachen und Teufel aufrecht. Auf Bildern von Exorzismen fahren die Teufel in Form kleiner Drachen aus dem Mund des Besessenen heraus.
Eine herausragende Stellung nimmt der Drache in der ornamentalen Bildkunst der Wikingerzeit ein. Drachenköpfe verzieren Runensteine, Fibeln, Waffen und Kirchen.
Im Hochmittelalter wird der Drache ein beliebter Gegner der Ritter in der Heldenepik und im höfischen Roman. In der Artustradition, besonders aber in dem Sagenkreis um Dietrich von Bern ist ein Drachenkampf fast schon obligatorischer Bestandteil eines heroischen Lebenslaufes. Mit dem Sieg rettet der Held eine Jungfrau oder ein ganzes Land, erwirbt einen Schatz oder stellt einfach seinen Mut unter Beweis.
Die besonderen Eigenschaften des Unterlegenen gehen oft auf den Sieger über: Das Bad im Drachenblut macht Siegfried unverwundbar, СКАЧАТЬ