108 ...Antwort von X. Urs Wendel
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Название: 108 ...Antwort von X

Автор: Urs Wendel

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783844212044

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СКАЧАТЬ mich: „Wer bist du?“

      Ich lachte mit: „So viele Namen kleiden mich sicher nicht. Naturfotograf, der viel fragt und willkommener Gast“.

      Er nickte mir bestätigend zu.

      Seine Gastfreundschaft war eindrucksvoll. Schließlich nahm er mich wie einen Freund bei sich auf.

      „Gut so für jemanden der nicht weiß wer er ist.“

      „Was glaubst du wo du bist?“, fragte er.

      „Ich weiß nicht.“

      „Ich weiß es auch nicht“, entgegnete er.

      „Wie bitte, du weißt es nicht?“, fragte ich erstaunt.

      „Nehmen wir an du wärst zu Hause. Wo ist das und wo bist du dann?“

      „In der Stadt, wo ich wohne“, antwortete ich.

      „Wo ist die Stadt, wo du wohnst?“

      „In Deutschland!“

      „Wo ist Deutschland?“

      „In Europa.“

      „Und wo ist Europa?“

      „Auf der Erde - im Sonnensystem!“, fügte ich hinzu.

      „Und wo ist das Sonnensystem?“

      „In unserer Galaxie, die Milchstrasse!“

      „Wo ist die?“, fragte er weiter.

      „Neben anderen Galaxien!“

      „Und wo sind die?“

      „Na im Universum!“

      „Und wo ist das?“

      „Irgendwo in der Welt!“

      Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

      „Wo ist irgendwo in der Welt!“

      „Ich weiß nicht!“, gab ich auf.

      „Ist nicht so wichtig. Wer weiß schon, wo er wirklich ist. Lass uns spazieren gehen.“

      „Gerne, dann sehe ich wenigstens etwas mehr von dem wo ich bin.“

      Nach einiger Zeit blieben wir stehen und er fragte mich: „Wo bist du jetzt?“

      „Hier!“, gab ich zur Antwort. „Hier ist immer irgendwo in der Welt.“

      Er lächelte zufrieden: „Komm, wir gehen zurück ins Haus, es wird bald regnen.“

      Er bot mir an, bei ihm zu übernachten. Ich solle mir keine Gedanken machen. Morgen würde ich zurückfinden.“

      Damit wusste ich nichts anzufangen. Ich wusste bis dahin sowieso nicht wirklich wo ich bin, und er wusste, daß ich rätselte. Diesmal sagte er jedoch nichts und lies mich im Unklaren.

      Wo bist du und wo stehst du? Wo willst du hin? Und was sind deine Perspektiven?

      Nach dem Essen begann er von sich zu erzählen.

      „Weit weg von deiner Welt gibt es ein schönes, unberührtes Land. Das ist hier und jetzt.

      Unsere Winter sind sehr rau und eisig kalt. Endlos erscheint bei uns die weiße Winterlandschaft in den Bergen. Wohin man auch sieht, alles ist vom Schnee bedeckt. Schön bunt und lebendig schillert er, wenn sich die Sonnenstrahlen darin brechen. Als ob kleine Lichterfunken tanzen. Der kalte Winter hat auch seine schönen Seiten.“

      Er hielt einen Moment inne, stand auf und legte mir seine Hände, nein, seine Tatzen sanft auf den Kopf. Mir war als würde ich aus dem Körper gezogen.

      Ich beobachtete eine Szenerie.

      Am Dach des robusten Holzblockhauses sah ich Eiszapfen herabhängen. Es war vermutlich sein Elternhaus. Zügig rinnt das Schmelzwasser an ihnen entlang und tropft in den Schnee. Das Tauwetter kündigt die Schneeschmelze an. Vor einem der Fenster kann ich vage ein kleines Gesicht erkennen, dessen Nase sich leicht an die Scheibe drückt.

      „Max, nimm deine Nase bitte von der Scheibe weg“, ertönt eine vertraute Stimme.

      Im selben Moment rumpelt es plötzlich, und Max weicht erschrocken zurück. Er sieht nur noch weiß vor sich. Der Himmel und die Berglandschaft sind auf einmal verschwunden. Allmählich taucht die vertraute Landschaft durch den weißen Nebel hindurch wieder auf.

      „Eine Dachlawine, der Frühling kommt endlich!“, entgegnet Max seiner Mutter, während er noch einen etwas überraschten Gesichtsausdruck macht. „Schade, ab heute kann ich nicht mehr im Schnee spielen, da werde ich bloß nass und der Schlitten rutscht nicht mehr richtig.“

      Max´ Vater steigt die Kellertreppen hinauf.

      „Schau Ursel, neues Besteck und ein geschnitzter Kochlöffel für uns.“

      „Prima Ursus“, lobt seine Frau.

      Als das Essen in der Küche bereit steht.

      Max: „Mmmh, wie gut das duftet!“

      Ursus trinkt Sonntag meist leichten Honigwein zum Essen.

      Max darf davon noch nicht probieren.

      Mutter: „Max, es ist bald an der Zeit, daß Du lesen und schreiben lernst. Und du musst auch rechnen können."

      „Wann ist bald genug?“, will Max wissen.

      „Wenn Du willst schon nach dem Essen oder morgen“, schlägt seine Mutter vor.

      Vater: „So vergehen die Tage des ungemütlichen Wetters besser.“

      Max: „Ja Vati. Können wir trotzdem noch Fische fangen, wenn das Wetter schön ist?“

      Vater: „Na klar, du kannst deswegen auch noch spielen gehen.“

      Max: „Darf ich dieses Jahr mit zur Jagd?“

      Mutter: „Wenn du gut lernst und dein Vater das verantworten kann, dann darfst du im nächsten Jahr mitgehen. Das ist von uns aus auch wirklich fest versprochen mein kleiner Schatz.“

      Max: „Da muss ich noch warten, na ja.“

      Vater: „Im Sommer gibt es ein großes Fest, da kannst du mitkommen. Der König hat es zur Neujahrsansprache angekündigt und seine Boten geben es im ganzen Land bekannt. Es wird dir bestimmt gefallen.“

      Seine Tatzen lösten sich von meinem Kopf.

      „Was war denn jetzt los?“, wollte ich erstaunt wissen.

      „Du bist mit mir in meine Vergangenheit gereist.“

      Er erzählte einfach weiter, als ob das ganz normal wäre: „Ich erzielte Fortschritte. СКАЧАТЬ