Überleben im Alltag. Rolf W. Meyer
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Название: Überleben im Alltag

Автор: Rolf W. Meyer

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783748520504

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СКАЧАТЬ die grüne Dauerkarte und hatten so jederzeit freien Zugang zum Kurhaus, zu den Kurkonzerten und zu allen weiteren Veranstaltungen. Der Badedirektor, Oberregierungsrat Dr. von Burgsdorff, repräsentierte in gewandter Form. Als Sohn einer bekannten sächsischen Beamtenfamilie war er im Ersten Weltkrieg Rittmeister d. R. bei den Bornaer Gardereitern gewesen, wurde später Amtshauptmann, Kreishauptmann und schließlich Ministerialdirektor und Stellvertreter des Innenministers in Dresden. Nach 1938 war er Staatssekretär des Reichsprotektors Freiherr von Neurath in Böhmen und Mähren und erwarb, als er aus dem politischen Amt zur Truppe ging, noch das Ritterkreuz. Mehrmals hatte er Albert Lenk und seinen Bekanntenkreis an den sonnabendlichen Tanzabenden im Kurhaus von Bad Elster an seinen Tisch geholt, wo er mit prominenten Badegästen saß, und an junge Damen, die ohne Tänzer blieben, zum Tanz dirigiert. So lernte Albert Lenk viele interessante Leute und deren Lebensart kennen. Wenn allerdings der letzte Zug nach Adorf verpasst wurde, war der nächtliche Heimweg auf der Landstraße ernüchternd.

      In Adorf befand sich ein „kleines Amtsgericht“. Albert Lenk wurde in allen Rechtsgebieten beschäftigt und erlebte die ganze Vielfalt eines kleinen Gerichts, an dem der Amtsrichter für alles da sein musste. Der Grundbuchführer benutzte noch den Streusand, wenn er Eintragungen ins Grundbuch machte, denn das Ablöschen der frischen Tintenschrift mit Löschpapier war aus Sicherheitsgründen durch die Geschäftsordnung verboten. Albert Lenk lernte, als er Amtsanwalt wurde, Akten mit Heftfaden und Nadel zu heften. Im Grundbuchamt hörte er sich die langen Gespräche der rechtssuchenden Bauern und Bürgermeister an, die „herein ins Amt“ kamen, um sich Rat zu holen. Manchmal schob einer der Besucher eine Wurst über den Amtstisch. Das beruhte auf alten Freundschaften mit dem Grundbuchführer. Manche Besucher von „drüben“ aus Böhmen hatten allerdings die Angewohnheit, sogleich Geld auf den Tisch zu legen. Dann wurde allerdings der alte Burckhardt ärgerlich und verbat sich das.

      Der Justizinspektor Burckhardt konnte interessante Erlebnisse aus seiner langen Dienstzeit erzählen. An den Jahrmarktstagen sah man vom Amtsgericht aus auf die Budenreihen auf dem Markt hinunter. Burckhardt kannte manchen der immer wiederkehrenden „Marktfieranten“ und manchen alten Bettler aus Böhmen. Früher waren sie beim ersten Frost herüber nach Sachsen gekommen, ließen sich vom Gendarm beim Betteln erwischen oder randalierten. Einer von den Bettlern soll sich mehrmals mitten auf dem Markplatz aufgestellt und gerufen haben: „Der König von Sachsen ist ein Rindvieh!“ Er wurde wegen Majestätsbeleidigung abgeführt, zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und hatte damit eine warme Bleibe bis Weihnachten. Der alte Wachtmeister und Gefängnisleiter musste die Gefangenen verpflegen. Er kannte seine „alten Kunden“ und diese schätzten die Küche des kleinen Gefängnisses in Adorf, in dem nur kurze Strafen verbüßt wurden.

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