Название: Vertriebspartner im Direktvertrieb
Автор: Gudrun Anders
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная деловая литература
isbn: 9783738017878
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„Naja“, meinte der Älteste und kratze sich nachdenklich am Bart, „ich hab das schon mal gesehen, aber ...“
„Wir müssen etwas tun!“, rief Haurack und unterbrach damit den Ältesten, was eigentlich eine grobe Respektlosigkeit war. „Wir müssen etwas unternehmen! So geht es jedenfalls nicht weiter! Ich werde morgen zu den Menschen gehen und mit Ihnen sprechen!“
Der Älteste nickte immer noch nachdenklich und hatte die Respektlosigkeit gar nicht bemerkt.
„Haurack, das ist gefährlich!“, meinte stattdessen eine alte Wichtelin, die ihn erschrocken anblickte. „Du weißt doch, die mögen uns grünen Wichtel aus dem Wald nicht. Sie verurteilen uns, weil sie anders leben als wir und meinen, das sei besser.“
„Ist mir egal“, rief Haurack aus. „Ich kann mir das nicht länger ansehen. Vielleicht finde ich jemanden bei den Menschen, der mir hilft!“
Und so ging Haurack am nächsten Morgen mit seinem kleinen Rucksack los und marschierte schnurstracks in Richtung Menschensiedlung. Unterwegs machte er nur eine kleine Rast, um ein kurzes Mittagsmahl zu sich zu nehmen. Aber viel Pause gönnte er sich nicht, sein innerer Auftrag war einfach zu wichtig.
Am späten Nachmittag, als die Sonne schon blutrot wurde und sich dem Horizont zu neigte, war Haurack kurz vor der Stadt und setzte sich auf einen großen Stein, um ein klein wenig zu ruhen und noch einmal zu überlegen, wie er überhaupt seinen Plan in die Tat umsetzen konnte.
Als er gemütlich saß, hörte er ein leises Rascheln im Gebüsch hinter sich und eine leise Stimme, die etwas vor sich hin murmelte. Haurack blieb ruhig sitzen und betrachtete den jungen Menschen, der da aus dem Gebüsch kam und sich seine Kleidung zurecht zupfte.
„Guten Tag“, sagte Haurack und grinste verschämt, als der junge Mann erschrak und ihn mit geweiteten Augen anstarrte.
„Tag ...“, stammelte der Mann und war ein wenig irritiert. „Äh ... Wer bist du denn? Und: Was machst du denn hier?“
„Mein Name ist Haurack. Ich bin ein Wichtel. Und du?“
„Ich bin Sponsi, ein Mensch. Ich lebe eigentlich in der Stadt. Aber in der Stadt werde ich krank. Deshalb hab ich mich hier her zurück gezogen und lebe hier seit einiger Zeit.“
„Und – ist es besser hier?“
„Na ja, ein wenig.“ Sponsi setzte sich zum Wichtel ins Gras. „Aber auch hier ist das Unheil, das wir Menschen anrichten, schon angekommen.“
„Hast du den Menschen schon davon erzählt?“, wollte Haurack wissen.
„Sicher, das tue ich jeden Tag! Das ist Teil meines Jobs!“
„Was genau ist das für ein Job?“, fragte Haurack interessiert weiter.
„Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, den Menschen Hilfe zu bringen“, erklärte Sponsi. „Weißt du, ich denke, das die Menschen einerseits etwas für Ihre Gesundheit tun müssen und andererseits muss es aufhören, dass immer neue Schornsteine gebaut werden, denn die machen uns alle kaputt. Wir müssen uns mit gesunden Dingen beschäftigen und vor allem wieder mit der Natur. Sonst geht alles kaputt!“
Sponsi machte eine Pause, stützte seinen schweren Kopf für einen Moment auf seine Hände und zeigte dann auf die Silhouette der Stadt. „D-A-S ist nicht gesund. Und ich glaube, da wo du her kommst, ist es auch nicht mehr so gesund wie vor einigen Jahren noch, richtig?“
„Völlig richtig“, bestätigte Haurack. „Deshalb bin ich hier. Ich will helfen, diesen Wahnsinn zu stoppen! Oder mindestens zu verändern ...“
„Dann arbeiten wir doch einfach zusammen!“, rief Sponsi begeistert aus und reichte Haurack eine Hand.
„Abgemacht“, erklärte Haurack und schlug ein. Und schon waren die beiden in ein sehr intensives Gespräch verwickelt.
Sponsi erklärte Haurack, was er bis jetzt alles gemacht hatte und erklärte ganz genau seinen Plan und sein weiteres Vorgehen. Sponsi holte auch seine wertvolle Glaskugel heraus und ließ Haurack einen Blick hinein werfen. Die Glaskugel zeigte schreckliche Visionen einer möglichen Zukunft ohne Natur, aber sie zeigte auch Bilder, wie glückliche Menschen und Wichtel mit einer gesunden Natur in Eintracht lebten. Zwei grundverschiedene Bilder – zwei Möglichkeiten ihrer Zukunft!
„Ich habe das alles einigermaßen verstanden“, meinte Haurack dann irgendwann, als die Zeit schon ziemlich fortgeschritten war. „Aber wie schaffen wir das beide alleine?“
„Natürlich nicht allein. Wir müssen mehr Menschen davon begeistern!“, rief Sponsi aus. „Nur zusammen sind wir stark!“
„Schon klar“, meinte Haurack ein wenig resigniert, denn er erinnerte sich an seine doch sehr mühsamen Erfahrungen, seinem Volk etwas zu erklären, was neu für die war. „Aber oft kapieren es die anderen einfach nicht!“
„Es gibt etwas, was auch sie locken wird!“, rief Sponsi optimistisch aus.
„Und das ist was?“, hakte Haurack nach.
„Goldregen!“ rief Sponsi amüsiert.
„Meinem Volk kannst du mit Goldregen nicht kommen! Das wollen die einfach nicht!“ Haurack sah wieder einmal mehr die Aussichtslosigkeit dieses Unterfangens.
„Ganz und gar nicht!“, rief Sponsi, noch immer optimistisch. „Wir müssen den Wichteln und auch den Menschen einfach nur erklären, wie man Goldregen positiv einsetzen kann. Negativ ist neue Schornsteine zu bauen, ganz klar. Aber positiv ist, wenn wir damit den Wald retten können. Schließlich birgt der Wald nicht nur die Heimat der Wichtel, sondern auch das Wissen um unserer aller Gesundheit.“
„Gesundheit? Wieso?“ Haurack verstand die Zusammenhänge noch immer nicht.
„Ja, benutzt ihr Wichtel denn nicht die Pflanzen als Heilkräuter? Zerreibt ihr sie denn nicht und legt sie auf Wunden auf? Nehmt ihr nicht die Schalen als Tee und den Saft als Getränk?“
„Doch, klar, aber ...“
Sponsi unterbrach: „Das ist es, was wir den Menschen erklären müssen. Das müssen Sie verstehen. Aber wenn Sie die Wichtel ausrotten, die auf den Wald aufpassen, dann werden auch sie früher sterben, denn das Wissen um die Heilkräuter wird auch von unserem Planeten verschwinden. Wir müssen das wieder rückgängig machen! Jeder muss etwas über Heilkräuter wissen – und jeder braucht genug Goldregen. Und wenn wir das den Menschen beibringen, wird sich alles zum Guten wenden!“
„Ich verstehe es noch nicht ganz“, gab Haurack zu. „Wir müssen doch irgendwie leben. Das heißt, wir müssen auch einem Job nachgehen. Und wir brauchen auch etwas, damit wir zu essen haben und selbst gesund bleiben. Also, noch mal, wie geht das genau?“
Sponsi nickte und holte ein ziemlich dickes Buch aus seinem Rucksack. „Also, ich erkläre es dir gern noch mal. Aber bitte, lies auch dieses Buch über die netten Worker, wie sie sich nennen. Ich bin auch so ein netter Worker geworden. Und ich bilde dich jetzt zum netten Worker aus.“
„Netter Worker“, ließ СКАЧАТЬ