Der goldene Hades. Edgar Wallace
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Название: Der goldene Hades

Автор: Edgar Wallace

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783752946260

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СКАЧАТЬ sah Wilbur etwas liegen, ging darauf zu, bückte sich und hob es auf. Es war Franks Hut, zusammengeballt und feucht. Der Detektiv trug ihn näher ans Licht – ein Blick genügte ihm. Mit einer Hand hatte er das Innere berührt, und als er sie herauszog, war sie rot von Blut.

      3

      Stufen. Zwei Stufen – drei Stufen – vier Stufen – noch einmal vier Stufen. Treppenabsatz. Umdrehen. Eine Stufe – zwei Stufen – drei Stufen – vier Stufen – im ganzen elf Stufen – Treppenabsatz – nein, das war das Ende der Treppe.

      Ein Schlüssel drehte sich, und wahrscheinlich öffnete sich eine Tür. Kalte, etwas muffige Luft wehte heraus, dann ging es weiter.

      Frank Alwin kam das nach und nach zum Bewusstsein, oder wenigstens zum Halbbewusstsein, während sie ihn die Treppe hinuntertrugen. Seine Gedanken arbeiteten noch nicht vollkommen richtig, sonst hätte er nicht erst bei zwei zu zählen angefangen; sein Kopf schmerzte entsetzlich, und sein Gesicht war verklebt, als ob ihm jemand eine Gummilösung ins Gesicht gegossen hätte. Als er sich rühren wollte, fühlte er einen stechenden Schmerz im Arm, der vom Handgelenk bis zum Ellbogen brannte. Aber der Kopf war das schlimmste. Die Pulse in den Schläfen hämmerten; es war ihm, als ob sein Schädel in der Mitte durchgesägt worden sei und sich nun die beiden Hälften aneinander rieben. Die Qual war fast unerträglich. Am liebsten hätte er laut aufgeschrien, aber im Unterbewusstsein hatte er das Empfinden, daß er schweigen mußte. Er fühlte, daß ihn seine Träger mit der äußersten Sorgfalt behandelten und schließlich auf ein Bett legten.

      Sprungfedermatratze, feuchtes Kissen, stellte er in Gedanken fest.

      Eine elektrische Lampe wurde angedreht, und das blendendweiße Licht nach der absoluten Dunkelheit verursachte ihm noch größere Kopfschmerzen. Er stöhnte, drehte sich auf die andere Seite und stöhnte dann noch lauter.

      »Donnerwetter«, sagte jemand. »Sieh dir einmal meinen Rock an. Blutflecken kann man niemals richtig auswaschen. Ich muß das Stück verbrennen. Es war auch zu blöd, daß wir ihn niederschlugen und hierherbrachten. Warum haben wir ihn nicht einfach auf der Straße liegenlassen?«

      »Weil Rosie recht hat«, antwortete ein anderer.

      Seine Stimme klang tiefer und unfreundlich.

      »Rosie!« erwiderte der erste und lachte verächtlich.

      Frank Alwin wunderte sich, wer wohl Rosie sein mochte. Trotz seiner großen Schmerzen dachte er nach.

      Er besann sich jetzt, daß er aus dem Restaurant hinausgegangen war, weil, weil ... es fiel ihm im Augenblick nicht ein, warum er auf die Straße getreten war. Nur eine ungefähre Erinnerung der späteren Ereignisse war ihm geblieben. Auf jeden Fall lag er nun hier auf dem Bett, und er lebte noch – das war immerhin etwas. Aber die beiden hatten doch eben von Rosie gesprochen ...

      »Ich sage dir, Rosie hatte recht«, sagte der Mann mit der rauen Stimme. »Dieser Smith ist der gefährlichste Kerl in New York, und wir haben alle Ursache, uns vor ihm in acht zu nehmen.«

      »Und wie ist es mit Peter Corelly?« fragte der erste wieder.

      Der zweite schwieg. Er schien sich die Sache zu überlegen.

      »Peter Corelly?« erwiderte er nach einer langen Pause. »Selbstverständlich ist Peter Corelly gefährlich, aber Wilbur Smith würde ihn nicht zur Bearbeitung desselben Falles heranziehen. Außerdem ist es wohl eine viel zu schwierige Sache für Peter Corelly.«

      Wieder trat eine Pause ein, und Alwin hörte, daß sich jemand die Hände wusch. Der Mann sang auch leise ein Lied. Es ist merkwürdig, daß die Leute anfangen zu singen, wenn irgendwo ein Wasserhahn läuft.

      »Aber das ist doch alles nur Annahme«, meinte der erste wieder, und seine Stimme klang noch verächtlicher als vorher. »Rosie glaubt doch nicht, daß Wilbur Smith die Verfolgung aufgibt, wenn sein Freund in Gefahr ist? Und wie soll er überhaupt davon erfahren, daß wir ihn nicht gleich umgebracht haben? Rosie sagte, wir würden zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, aber bis jetzt haben wir noch nicht einmal eine Fliege erwischt Dieser armselige Tropf hat doch das Geld nicht, und er lebt!«

      Wieder ein langes Schweigen.

      »Ja«, brummte der andere, »das scheint so zu sein. Vielleicht müssen wir unseren Plan ändern. Hat er wirklich gesagt, daß er Smith das Geld übergab? Vielleicht war er auch so benommen, daß er nicht wußte, was er redete.«

      »Der wußte ganz genau, was er sagte«, entgegnete der erste. »Wilbur Smith hat das Geld, und dadurch ändert sich die ganze Lage.«

      Frank versuchte verzweifelt, sich klarzumachen, was in den letzten Stunden oder in den letzten Minuten passiert war. Wann hatte er gesagt, daß er das Geld Wilbur Smith eingehändigt hatte? Er konnte sich nicht mehr an die wenigen Minuten erinnern, in denen er während des Transports das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Aber rein gefühlsmäßig ahnte er, daß der Mann die Wahrheit sagte, und stöhnte aufs neue.

      Einer der Leute trat an das Bett und beugte sich über ihn.

      »Sie, heda!« sagte der Mann mit der unangenehmen Stimme. »Fühlen Sie sich wohler?«

      Frank versuchte krampfhaft, die Augen zu öffnen – nach mehrfachen Anstrengungen gelang es ihm endlich. Viel konnte er von dem anderen Mann nicht erkennen, denn der hatte sein Gesicht mit einem seidenen Taschentuch verdeckt.

      »Sie haben Glück gehabt«, fuhr der Verbrecher fort. »Von Rechts wegen sollten Sie längst tot sein. Sie befinden sich hier in einem kleinen Haus, das für mich gebaut worden ist. Es ist hier sehr wohnlich und komfortabel. Sie können auch ein kaltes Bad zur Erfrischung nehmen, wenn Sie wollen.«

      Frank stöhnte aufs neue, dann hörte er nichts mehr, denn er verlor wieder das Bewusstsein. Der Mann mit dem halbverdeckten Gesicht setzte sich nieder, legte den Bewußtlosen auf den Rücken und schob ihm vorsichtig ein Augenlid hoch.

      »Ich glaubte schon, er wäre gestorben. Du hast ihn doch gar nicht so hart geschlagen, Sammy?«

      Sein Kamerad lachte. Er war kleiner und untersetzter als der andere, aber schneller in seinen Bewegungen. Vorsichtig und behutsam untersuchte er Franks Kopfwunden.

      »Es ist nichts Ernstes; ein wenig Blut hat er allerdings verloren.«

      Er sah sich in dem Raum um; die Wände bestanden aus einfachen Ziegelmauern und waren nicht einmal verputzt.

      »Es mag ja ganz nett hier sein«, sagte er dann, »aber ich bin froh, daß ich mich hier nicht dauernd aufhalten muß. Tom, wenn wir beide und Rosie uns jemals verstecken müssen, dann ist das jedenfalls der letzte Zufluchtsort, den wir wählen würden. Ich weiß wohl, daß es hier ein Bad und eine Bibliothek mit vielen Büchern gibt, auch Vorrat an Konserven für lange Zeit. Sicher kannst du dich ein ganzes Jahr lang hier versteckt halten, wenn du nicht unvorsichtig bist. Aber was uns vor sechs Monaten noch glänzend erschien, ist es heute nicht mehr. Ich hielt es zuerst auch für eine fabelhafte Idee, als Rosie diese Räume einrichtete. Er hat den ganzen Bau geplant, die Maurer von Mexiko herübergebracht und sie dann wieder fortgeschickt. Keiner hier in New York hat gesehen, wie das Haus gebaut wurde. Seit der Zeit haben wir viel Geld gemacht, Tom. Damals erschien die Sache verhältnismäßig klein, so daß man sich kaum darum zu kümmern brauchte, aber jetzt ist es eine große Sache geworden, und ich muß sagen, daß Rosie es sehr fein angefangen hat.«

      »Ich weiß nicht, was du immer СКАЧАТЬ