TARZAN UND SEIN SOHN. Edgar Rice Burroughs
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Название: TARZAN UND SEIN SOHN

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783750233898

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СКАЧАТЬ bereitete Tarzan Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass bei Mr. Moore der Schrecken größer war als der körperliche Schaden, den er davongetragen hatte, befahl er, den Wagen vorzufahren und jagte kurz darauf zur Musikhalle.

      Während der Dresseur noch überlegte, ob er nicht doch von der Peitsche Gebrauch machen sollte, schob ihn ein großer breitschultriger Mann zur Seite und betrat die Loge. Leichte Röte überzog das Gesicht des Jungen, als sein Blick auf den Neuankömmling fiel, »Vater!«, rief er aus.

      Der Affe musterte den englischen Lord kurz, dann sprang er, aufgeregt murmelnd, auf ihn zu. Tarzans Augen weiteten sich, er stand wie erstarrt da.

      »Akut!« stieß er hervor.

      Verwirrt schaute der Junge seinen Vater an, dann ging sein Blick zu Ajax zurück. Bei der nun folgenden Szene klappte das Kinn des Dresseurs herab, denn von den Lippen des Engländers kam ein Strom unverständlicher Worte, der von dem Affen, der sich eng an den Mann schmiegte, auf die gleiche Weise erwidert wurde.

      Aus den Kulissen beobachtete ein hagerer, verkrümmter alter Mann die phantastische Szenerie in der Loge. Eine Flut Empfindungen, die von höchster Überraschung bis zu tiefstem Entsetzen reichten, bewegte sein pockennarbiges Gesicht.

      »Lange habe ich dich gesucht, Tarzan«, sprach Akut. »Nun werde ich in deinen Dschungel kommen, um mit dir zu leben.«

      Der Mann strich zärtlich über den Schädel des Tieres. Blitzschnell ließ die Erinnerung Bilder an ihm vorüberziehen, die ihn in den wilden afrikanischen Dschungel versetzten, wo der große Menschenaffe Schulter an Schulter mit ihm gekämpft hatte. Er sah den schwarzen Mugambi seine Keule schwingen, neben ihm kauerte mit entblößten Fängen und zitterndem Schnauzbart Sheeta, der schreckliche Panther, und hinter beiden drängten sich Akuts Affen. Der Mann seufzte. Der Ruf des Dschungels, den er längst verstummt glaubte, wurde in ihm wieder laut. Er wünschte, nur für einen kurzen Monat zurückkehren zu können, noch einmal das Streifen der Lianen an seinen nackten Lenden spüren, den Geruch modernder Vegetation atmen, jagen und gejagt werden, den Kampf mit den Raubtieren der Wildnis aufnehmen. Es war so verlockend, was die Phantasie ihm vorgaukelte, aber es wurde abgelöst durch eine andere Bilderfolge - eine junge schöne Frau mit vertrauten Zügen, Freunde, Besitz, ein Sohn. Er hob die breiten Schultern und ließ sie wieder sinken.

      »Es kann nicht sein, Akut«, sagte er. »Aber wenn du zurückkehren willst, werde ich dafür sorgen, dass es geschieht. Du würdest hier nicht glücklich sein, und ich könnte dort das volle Glück nicht mehr finden.«

      Der Dresseur trat einen Schritt auf Akut zu. Der Affe knurrte drohend und entblößte die Fänge.

      »Geh mit ihm, Akut«, sagte Tarzan. »Morgen siehst du mich wieder.«

      Mürrisch trat das Tier an die Seite des Dresseurs, dem Tarzan auf dessen Aufforderung seine Adresse gab. Dann wandte John Clayton sich seinem Sohn zu.

      »Komm«, sagte er.

      Die beiden verließen das Theater. Minutenlang schwiegen noch beide, als sie schon in den Wagen gestiegen waren. Dann brach der Sohn das Schweigen.

      »Der Affe kannte dich«, sagte er. »Ihr habt euch in seiner Sprache unterhalten. Woher kannte der Affe dich und wie hast du seine Sprache erlernt?«

      Zum ersten Mal berichtete Tarzan seinem Sohn einiges aus seiner früheren Vergangenheit. Über seine Geburt im Dschungel, über den Tod seiner Eltern, über Kala, die ihn wie eine Mutter angenommen und ihn aufgezogen hatte, fast bis zur Mannesreife. Er erwähnte auch die Gefahren und Schrecken des Dschungels, sprach von den Bestien, die Tag und Nacht auf der Lauer lagen, er vergaß die Zeiten der Dürre und der Regenperioden nicht, erinnerte an Hunger, Durst und ständige Furcht - aber er bedachte dabei eines nicht, nämlich dass der Junge an seiner Seite der Sohn Tarzans von den Affen war.

      Als der Junge, ohne die angekündigte Strafe erhalten zu haben, im Bett lag, erzählte John Clayton seiner Frau von den Erlebnissen des Abends und davon, dass er Jack über sein Leben im Dschungel unterrichtet hatte. Lady Greystoke, die seit langem ahnte, dass ihr Sohn von diesen Dingen erfahren würde, konnte nur den Kopf schütteln, wider besseres Wissen hoffte sie, der Drang zum Abenteuerlichen möge in dem Kind nicht übermächtig werden.

      Tarzan besuchte Akut am folgenden Tag. Seinem Sohn hatte er die Bitte abgeschlagen, ihn zu begleiten. In dem pockennarbigen Besitzer des Tieres erkannte er den Alexis Paulvitsch aus früheren Tagen nicht wieder. Tarzan wollte mit dem Mann über den Verkauf des Tieres verhandeln, aber Paulvitsch lehnte rundweg ab, sich von Akut zu trennen.

      Als Tarzan nach Hause zurückkehrte, fieberte Jack geradezu seinem Bericht entgegen, und er schlug alsbald vor, der Vater möge doch den Affen ins Haus nehmen. Lady Greystoke jedoch wies diesen Vorschlag entschieden zurück. Tarzan erklärte, dass er den Affen habe kaufen wollen, um ihn in sein Dschungeldasein zurückzuschicken. Hiergegen hatte Jacks Mutter nichts einzuwenden. Der Junge bat, Akut besuchen zu dürfen, aber auch diese Bitte wurde abgelehnt. Doch da er die Adresse des Dresseurs nun kannte, entschlüpfte er zwei Tage später dem neuen Lehrer, der Mr. Moore abgelöst hatte.

      Nach langem Suchen in einem Teil Londons, den er bislang nie betreten hatte, fand er die düstere Behausung des pockennarbigen Mannes. Paulvitsch selbst öffnete ihm und führte ihn, als der Junge den Zweck seines Besuches erklärt hatte, in den kleinen Raum, den der mächtige Affe bewohnte. War Paulvitsch schon in früheren Jahren ein widerwärtiger Bursche gewesen, so hatten die zehn Jahre unter Kannibalen ihm den letzten Rest seiner Manieren genommen. Sein Anzug war zerknittert und abgetragen, er wirkte unsauber, das dünne Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Das kleine Zimmer, in dem er Akut eingesperrt hielt, starrte vor Schmutz. Der Affe kauerte auf dem Bett, zwei verfilzte Decken dienten ihm als Unterlage. Beim Anblick des Jungen sprang Akut auf den Boden und marschierte auf Jack zu. Der alte Mann, der seinen Besucher nicht erkannt hatte und fürchtete, der Affe könne ihm ein Leid antun, trat zwischen die beiden und befahl dem Affen, auf das Bett zurückzukehren.

      »Er wird mir nichts tun«, rief der Junge. »Wir sind Freunde, und früher war er meines Vaters Freund. Sie kannten sich im Dschungel. Mein Vater ist Lord Greystoke. Er weiß nicht, dass ich hierhergekommen bin. Meine Mutter verbot es mir, aber ich wollte Ajax sehen, und ich bin bereit, Sie dafür zu bezahlen, wenn Sie mich öfter kommen lassen.«

      Bei der Erwähnung des Namens Greystoke verengten sich die Augen Paulvitschs. Als er Tarzan im Theater wiedererkannt hatte, waren die ersten Rachegelüste in ihm erwacht. Zwar sah er im Augenblick noch keinen Weg, sich durch Tarzans Sohn an dem verhassten Gegner zu rächen, aber er wusste, dass die Gelegenheit kommen würde. Er beschloss daher, sich die Zuneigung des Jungen zu erwerben, um für alle Fälle gewappnet zu sein. Er berichtete dem Jungen alles, was er aus Tarzans früherem Leben wusste, und als er entdeckte, dass man Jack lange Jahre hindurch darüber in Unkenntnis gelassen hatte, dass man ihm sogar den Besuch des Zoologischen Gartens untersagt hatte, ahnte er, welche Angst in den Herzen der Eltern wohnte. So sehr fürchteten sie, der Junge könnte eines Tages von der gleichen Leidenschaft für den Dschungel gepackt werden wie sein Vater.

      So ermutigte Paulvitsch den Jungen, ihn oft zu besuchen, und er erfüllte ihm immer wieder den Wunsch, vom wilden Leben im Dschungel zu erzählen, das er nur zu gut kennengelernt hatte. Er ließ Jack oft mit Akut allein, und es dauerte nicht lange, bis er feststellen konnte, dass der Junge von dem mächtigen Tier verstanden wurde. Er hatte tatsächlich viele Worte der primitiven Sprache der Menschenaffen gelernt.

      Während dieser Zeit besuchte auch Tarzan den Russen wiederholt. Er drängte ihn, ihm den Affen zu verkaufen, und ließ schließlich durchblicken, СКАЧАТЬ