Schattenspiel - Der zweite Teil der Schattenwächter-Saga. Sandra Grauer
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Название: Schattenspiel - Der zweite Teil der Schattenwächter-Saga

Автор: Sandra Grauer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738005875

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СКАЧАТЬ ihn zu Hause sein.

      »Mach dir keinen Kopf«, sagte Joshua. »Wilhelm und seine Frau Else sind sehr gute Freunde unserer Eltern. Noah wird ihnen wichtiger sein als irgendwelche Anweisungen vom Rat.«

      »Er sieht vielleicht nicht so aus«, fuhr Gabriel fort, »aber Wilhelm hält auch nicht so viel von den antiquierten Regeln des Rats.«

      Ich musste lächeln. Wilhelm hatte damals den Eindruck eines zerstreuten Professors auf mich gemacht, aber er war sehr nett gewesen. »Also gut, was machen wir zuerst? Thingstätte oder Wilhelm?«

      »Wir fahren zuerst zu Wilhelm«, meinte Joshua, und sein Bruder nickte. »Vielleicht hat er noch ein paar Tipps, die uns auf der Thingstätte nützlich sein können.«

      »Dann mal los«, sagte Gabriel, als wir plötzlich Stimmen im Flur hörten.

      Schnell reichte ich Gabriel den sauberen Pullover zum Anziehen und schob seinen blutigen Pullover sowie den Verbandskasten gerade noch rechtzeitig unters Sofa. Erwin kam ins Wohnzimmer geflitzt, dicht gefolgt von Marlene und Lilly. Marlene trug ein Tablett mit fünf dampfenden Tassen, während Lilly eine Keksdose mit winterlichem Motiv in den Händen hielt. Sie stellten beides auf den Tisch und setzten sich zu uns.

      »Alles in Ordnung?«, fragte Marlene an Gabriel gewandt.

      Der nickte knapp. »Wir wollten zu Wilhelm und ihn um Rat fragen, bevor wir zur Thingstätte fahren und uns dort noch mal umschauen.«

      »Das ist eine gute Idee, aber seid bitte vorsichtig. Keine überstürzten Aktionen mehr.«

      Gabriel nickte noch einmal und wollte aufstehen, doch ich legte meine Hand auf sein Bein. Er blieb sitzen und sah mich fragend an. »Wir haben doch sicher noch zehn Minuten, um erst einmal die heiße Schokolade zu trinken.« Ich wusste, wie wichtig Marlene dieses kleine bisschen Normalität war, und sie schenkte mir ein dankbares Lächeln.

      Gabriel verstand sofort und wandte sich an seine kleine Schwester. »Sicher haben wir noch kurz Zeit. Die Schokolade riecht ja köstlich.«

      »Das ist sie auch«, sagte Lilly stolz und gab ihm vorsichtig eine Tasse.

      Der Duft von Zimt und Orangen wehte zu mir herüber. Marlene stand kurz auf, um die Weihnachtsbeleuchtung am Fenster einzuschalten und Weihnachtsmusik aufzulegen.

      Währenddessen probierte Gabriel von der Schokolade und gab laute Hhm-Geräusche von sich. »Die habt ihr aber gut hinbekommen. Sag mal, Lilly, wie war's denn in der Schule? Hast du schon dein Wichtelgeschenk gekriegt?«

      Ich konnte nicht anders, als Gabriel verliebt anzulächeln. Es war so süß, wie er sich um seine Familie kümmerte. Wenn ich nicht schon längst in ihn verliebt gewesen wäre, wäre es spätestens jetzt um mich geschehen.

      Während Lilly munter von ihren Erlebnissen in der Schule erzählte, tranken wir die heiße Schokolade und aßen Weihnachtsplätzchen, die Lilly und ihre Mutter gebacken hatten, als die Welt noch in Ordnung gewesen war.

      Nur noch drei Tage bis Weihnachten. Ich versuchte den Kloß in meinem Hals hinunterzuschlucken und kam nicht umhin, mich zu fragen: Würden wir Weihnachten überhaupt noch erleben?

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