Название: Die Pueblo-Kulturen
Автор: Werner-Wolf Turski
Издательство: Bookwire
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
isbn: 9783847672654
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Die Patayan Kultur war von den Hohokam und den Anasazi mit angeregt und in ihren Ostbereichen von ihnen mehr oder minder beeinflusst. Sie zählt vom Grundsatz nicht zu den Kulturen des nordamerikanischen Südwestens, ist aber als territoriale Nachbarkultur stets mit zu beachten. Cohonina und Prescott als separate Kulturen würden hingegen kulturell in das Gebiet des nordamerikanischen Südwesten gehören.
COHONINA ................................... (700 bis 1200/1250 u.Z.)
Cerbat ........................... (1325/1350 bis 1500/1550 u.Z.)
PRESCOTT .................................... (200 bis 1500 u.Z.)
TRINCHERAS-Area ........................ (ca. 1000 v.d.Z. bis 1450/1500 u.Z.)
Trincheras/Cerro de Trincheras sind ein bestimmter Typ archäologischer Stätten (terrassierte Berge/Berghänge), die seit mindestens 1000 v.d.Z. bis um 1450/1500 u.Z. errichtet wurden. Das Verbreitungsgebiet dieser mehr als 100 bekannten Stätten liegt hauptsächlich in Südwest-Arizona, Nordwest-Sonora, vereinzelt in Nordwest-Chihuahua und im südwestlichen New Mexico. Die Trincheras sind zum größten Teil unerforscht und liegen je nach Zuordnung im Bereich der Hohokam und Mogollon, müssen aber keinesfalls aus diesen Kulturen entstanden sein. Ihre kulturelle Einordnung ist nur im konkreten Fall und nach einer entsprechenden Untersuchung möglich. Sie sind auch nicht unbedingt an den Bodenbau gebunden wie die frühesten dieser Stätten (seit 1150 v.d.Z.) belegten.
Das im Wesentlichen ethnographisch definierte Südwest-Kulturareal ist nicht identisch mit dem Verbreitungsgebiet der archäologisch definierten Kulturen der oben genannten Bodenbauer, sondern in seinen mehr oder minder breiten westlichen, südlichen und östlichen Randgebieten von nomadischen Jägern und Sammlern wie z.B. den Coahuilteca und den Karankawa in Nordost-Mexiko und West-Texas sowie den Seri in Nordwest-Mexiko besiedelt. Ebenso konnten prähistorische Nomaden durch die „geschlossen“ dargestellten Gebiete der Bodenbauerkulturen ziehen, wie sich in historischer Zeit die Navajo und Apachen zwischen den Bodenbauerkernbereichen bewegten.
Die Gliederung des Südwestgebietes nach einzelnen Kulturen und kulturellen Untergruppen erfolgte im Wesentlichen nach dem maßgeblichen „Leitfossil“ der Archäologen, den Scherben der von den weiblichen Gruppenmitgliedern hergestellten und verzierten Keramikgefäße und dem entsprechenden Verbreitungsgebiet einer auf eine bestimmte Weise gefertigten und verzierten Keramik. Dabei ist zu beachten, dass die verzierten Gefäße meist nicht für den täglichen Gebrauch, sondern für spirituell wichtige Aktivitäten („Festtagsgeschirr“) gefertigt worden waren. Ihr Verbreitungsgebiet ist weniger ein Fertigungsgebiet als ein Kommunikationsnetzgebiet.
Nach diesen Darstellungen muss sich ein Autor entscheiden, ob er einen indiziengestützten Überblick über das Kulturareal des nordamerikanischen Südwestens gibt oder ob er einzelne Kulturzonen dieses Areals mit ihren nur vom Autor als wesentlich angesehenen Gemeinsamkeiten zeigt. Je größer das betrachtete Areal oder die betrachtete Kulturzone, desto stärker „über“blickt oder übersieht/ignoriert man die unterschiedlichen kulturellen Lokalkolorite. Der Überblick verliert dadurch an kultureller Farbigkeit und Differenziertheit. Dessen ungeachtet habe ich mich hier und jetzt für eine Überblicksdarstellung entschieden und werde erst in der weiteren Bearbeitung - aufbauend auf den bisherigen und weiteren allgemeinen und verallgemeinernden Aussagen – die Kulturzonen detaillierter beschreiben, wobei die Aussagen zur Kulturzone im Vergleich zu denen über einzelne Stätten dieser Kulturzone auch schon wieder, wenn auch im kleineren Maßstab, verallgemeinernd sind und die „Farbe“ der einzelnen Stätte in der Zonenübersicht an „Leuchtkraft“ verliert. Aber irgendwo muss ein Autor seine darstellerischen Grenzen ziehen. Die folgenden Kapitel werden die Gemeinsamkeiten des Kulturareals aufzeigen und dabei auf Beispiele aus den oben genannten Bereichen verweisen.
Folgende Ansichten liegen meiner Betrachtungsmethodik zugrunde:
Das gesamte Kulturgebiet war mit einem Kommunikations- und Informationsnetzwerk überzogen. Der Informationsaustausch, speziell über Nahrungsstoffressourcen und deren ökologisch-klimatische Beeinflussung, waren lebensnotwendig. Diese Informationen waren eine wichtige Grundlage für Richtung und Länge von Wanderungen.
Das Informationsnetzwerk gewährleistete einen gemeinsamen Erfahrungsschatz grundsätzlicher aneignender, produzierender und verarbeitender lebenserhaltender und lebensverbessernder Verfahren aller Bewohner dieses Kulturareals soweit es die lokalen Bedingungen ermöglichten und erforderten.
Die Bodenbauer dieses Gebietes lebten in urgesellschaftlichen Gemeinschaften ohne nennenswerte elitäre Schichten mit sogenanntem personen- oder schichtgebundenem Reichtum. Es gab keinen akkumulierten Reichtum, sondern nur gemeinsam erwirtschaftete und zu verbrauchende Nahrungsstoffvorräte und als unterschiedlich wirksam angesehene spirituelle Gegenstände und Produkte bei einzelnen Personen oder Zeremonialleiterinnen/-leitern gegebenenfalls auch bei den Funktionsträgern bestimmter rituell wichtiger Gruppen. Von den Archäologen als wertvoll eingeschätzte Artefakte und Artefakthorte waren kein persönlicher Reichtum, sondern funktionsgebundene rituell wichtige Gegenstände einer Gruppe und standen deren Funktionärinnen/Funktionären nur für ihre gemeinschaftsgebundenen Aufgaben zur Verfügung. Dies schließt keineswegs den gesellschaftlichen Einfluss besonders fähiger und gesellschaftlich wirksamer weiblicher und männlicher Personen aus.
Es bestand eine Einheit zwischen der physischen und der spirituellen Welt dieser Menschen und ihren Gemeinschaften. Jede an die physische Welt gebundene Aktivität hatte Beziehungen zur spirituellen Welt und umgedreht. Selektive Betrachtungen nur jeweils einer Seite dieser Welten verfälschen durch Einseitigkeit die Darstellung des Lebens und der Kultur dieser Menschen. Die archäologischen Indizien sind allerdings für eine komplexe Betrachtung des Lebens dieser Menschen und ihrer Gemeinschaften sehr unzulänglich und bieten breiten Raum für mehr oder minder fundierte Hypothesen und Spekulationen.
Die von den Archäologen herausgearbeiteten erkennbaren Unterschiede zwischen den Menschengruppen dieses Kulturareals, die als unterschiedliche großräumige und/oder lokale Kulturen und Kulturuntergruppen definiert wurden, entspringen den unterschiedlichen natürlichen Bedingungen in diesen Gebieten und dessen Nutzungspotenzial für die Menschen und nicht irgendeinem Unterschied im Intellekt oder Entwicklungsstand dieser Menschen. Die beste physische Grundlage für die akademische Formulierung von kulturell und spirituellen Einheiten bieten die Verbreitungsgebiete der spirituell und sakral wichtigen Keramiken gleichen Typus, die im Rahmen von Zeremonien und profanen Besuchen als Zeichen der Verbundenheit überbracht, geschenkt, übergeben oder eventuell untereinander ausgetauscht wurden.
1.8. Die Subsistenzwirtschaft / 1.8.1. Das Klima
1.8.1. Das Klima
Die Subsistenzwirtschaft ist unabdingbar mit der natürlichen Umwelt verknüpft, zu der auch alle ihre mehr oder minder wechselnden oder relativ konstanten klimatischen Erscheinungen und ihre Auswirkungen auf das Biotop zählen. In der konkreten Umwelt auftretende Klimazustände und -veränderungen beeinflussen die Tier- und Pflanzenwelt quantitativ und qualitativ und dementsprechend auch deren Wechselwirkung. Sie gedeihen in für sie günstigen Räumen/Gunsträumen, die zumindest die einfache biologische Reproduktion sichern. Wenn dieser Zustand für eine Spezies nicht gewährleistet ist, stirbt sie im konkreten Bereich mehr oder minder schnell aus oder verändert sich und ihre Ansprüche СКАЧАТЬ