Название: Wahre Gerechtigkeit
Автор: Ino Weber
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783742781284
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Karma funktioniert gesetzmäßig und dennoch im Detail sehr individuell. Gucken Sie also nicht zu sehr auf die Mitmenschen und bitte hüten Sie sich vor unzulässigen Verallgemeinerungen. Jeder hat seine eigenen Probleme. Und diese Probleme haben auch einen ganz persönlichen Mix an Ursachen. Was bei dem einen karmisch ist, zum Beispiel eine gerade akut gewordene schwere Krankheit, kann bei einer andern Person durchaus auf einer natürlichen biologischen Reaktion oder einem rein zufälligen Vorgang beruhen.
Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr kann leicht tödlich enden, um nur ein besonders offenkundiges Beispiel zu nennen, aber daran ist dann nicht unbedingt das schlechte Karma schuld! Bedenken Sie: Karma ist keine absolute Vorherbestimmung (!) und keine strikte Festlegung aller Bedingungen während der gesamten Lebensspanne! Außerdem bleiben wir stets frei in unseren Entscheidungen!
Das Leben an sich, jeder einzelne Mensch und sinnvollerweise auch das Karma-Prinzip sind flexible Systeme. Innerhalb dieser Systeme herrschen jedoch zuverlässige Gesetzmäßigkeiten und klare Regeln.
Viele Menschen werden krank, weil sie sich unvernünftig verhalten, den Körper im Sport allzu sehr malträtieren oder sich zu wenig bewegen und obendrein schlecht ernähren. Es wäre völlig unsinnig, dann auf schlechtes Karma zu verweisen. Erst wenn wir uns besser bewusst sind, wo höchstwahrscheinlich Karma im Spiel ist, kann die neue Selbsterziehung am fruchtbarsten sein. Das negative Karma existiert von Geburt an. Es mit geistiger Anstrengung und praktischen Bemühungen bewusst umzuwandeln ist die entscheidende Aufgabe unseres Daseins. Die Erziehungsimpulse, die unser Karma des Öfteren aussendet, sind umso nützlicher, je größer unser Wissen um die wahren Zusammenhänge ist. Dieses Wissen macht geneigt, sich anders als bisher zu verhalten. Damit eröffnen sich viel bessere Chancen, die alten Teufelskreise aufzulösen.
Es wäre verlockend, das persönliche Karma genauer zu kennen, aber nicht unbedingt besonders hilfreich. Dem Menschen ist es aus gutem Grund verwehrt, zu viel zu wissen. In dieser Lage bleibt nur eins: Wir müssen versuchen, unsere eigentlichen Lebensaufgaben zu erkennen. Zugleich ist es wichtig, die schwersten Probleme die wir haben, anders als bisher zu deuten. Es sind in Wahrheit Gelegenheiten, sozusagen Prüfsteine für unsere Willenskraft. Sie regen uns zu Fortschritten an. Sprechen wir also lieber von Gelegenheiten als von Problemen!
Das Leben stellt uns ständig Aufgaben, manche davon sind zweifellos sehr unangenehm. Sie sind aber leichter zu bewältigen, wenn wir wissen, dass die karmischen Prozesse stets im Hintergrund ablaufen und grundsätzlich zu unseren Gunsten arbeiten. Karma hat eigentlich immer einen guten Zweck! Es ist im Endeffekt keine Bedrohung, obwohl wir versucht sind, es so aufzufassen. Drohungen sind ja auch keine geeignete Erziehungsmaßnahme, sondern geduldiges Erklären und Anleiten.
Wie ernst das doch alles klingt. Bleibt da überhaupt noch Platz für die Freude am Leben? Definitiv ja! Nichts spricht gegen intensive Genüsse, denn dafür ist der Mensch befähigt. Nur Suchtverhalten und das Vorherrschen von Gier sind nicht erwünscht. Klar warum: Sie sind kontraproduktiv in Anbetracht unserer Hauptaufgabe. Aber das Karma-Prinzip ist kein Spaßkiller! Wer sich verstärkt mit den ernsteren Dingen des Lebens beschäftigt, dem geht nichts Schönes verloren. Im Gegenteil, er wird mehr Schönheit entdecken. Und übrigens: Sinn zu finden, egal in welchem Bereich, und sich etwas erklären zu können, was vorher rätselhaft, ja sogar ein bisschen unheimlich war, ist immer sehr befriedigend. Viele Leser werden diese Erfahrung längst bereits selbst gemacht haben.
3) Die volle Karma-Definition
Viele offenherzige Menschen haben bereits zur Erkenntnis gefunden, dass es keineswegs gleichgültig ist, ob jemand eher zum Pessimismus neigt oder als freudevoller Optimist durch‘s Leben geht. Für die meisten Wahrheitssucher gehört sie zu den Grundüberzeugungen. Pessimisten ziehen das Unglück geradezu magisch an, das sie dauernd erwarten. Ob sich nun bei den Optimisten im gleichen Maß oder mehr als üblich schöne Ereignisse einstellen, ist nicht ganz klar, aber sie sind zumindest glücklicher. Denn sie werden mit Hindernissen leichter fertig, lassen sich durch miese Erlebnisse nicht gleich entmutigen. Man sieht also, wie wichtig die geistige Haltung im Leben ist.
Nicht vergessen sollte man allerdings, dass neben der geistigen Variante des Karma-Prinzips noch die seelische Variante existiert. Emotionale Regungen können bekanntlich sehr aufwühlend sein, schon aus relativ kleiner Ursache, und es besteht kein Zweifel daran, dass sie oft sehr weit reichende Folgen nach sich ziehen.
Karma kann als eine besondere Art von Energie aufgefasst werden. Und das lässt sich noch genauer ausdrücken: Karma ist eine besondere menschliche Energie, die durch geistige und seelische Prozesse erzeugt wird. Sie ist mit den bekannten technischen Mitteln unmessbar, aber trotzdem sehr wirkungsmächtig!
Jetzt kommt noch eine wichtige Komponente hinzu, die wir für eine passgenaue Definition von Karma brauchen. Fast jede unserer greifbaren Handlungen in der stofflichen Realität ist begleitet von geistig-seelischen Prozessen und mehr oder weniger ehrbaren Motiven. Das ist sicher unbestreitbar. Doch in einem Punkt müssen wir umdenken: Die seelischen Prozesse machen uns nicht nur im Innern zu schaffen, sie finden auch nicht nur im Dunstkreis unserer Selbstwahrnehmung statt, sondern haben ihrerseits besondere Auswirkungen, bis hinein in den Alltag. Sie reichen sogar oft erstaunlich weit in die Zukunft. Denn sie prägen unser Verhalten in hohem Maß. Manchmal staut sich etwas an von dieser Energie. Psychologen kennen das, sind aber immer auf die krankhaften Prozesse und Wirkungen fixiert. Fest steht: Irgendwann kommt etwas zum Ausbruch, das in der Seele seinen Ursprung hat, ob wir wollen oder nicht.
Neben den realen Auswirkungen unseres Handelns haben die Motive und außerdem die moralischen Hintergründe ebenfalls ein starkes Gewicht. In der nachfolgenden Liste sind genau diejenigen Faktoren, die bei der Entstehung und Auswirkung von Karma höchste Bedeutung haben, kurz zusammengefasst.
Innere Karma-Faktoren jedes Menschen:
- Das Denken an sich bzw. die weltanschauliche Grundhaltung.
- Die Einstellung zur Welt, zum Leben und den Mitmenschen.
- Absichten und Ziele.
- Wissen und Aufmerksamkeit.
- Der abgestufte Grad an Bewusstheit.
- Die Emotionen bzw. die seelische Verfassung.
Sich einer Situation in ihrer vollen Bedeutung bewusst zu sein, befähigt zu sensibleren, rücksichtsvollen Handlungen und nicht nur das. Im besten Fall ist es sogar möglich, das Ergebnis vorherzusehen, da man ja die Wirkung der eigenen Einstellung gut kennt. Denken und Emotionen in ihrem vielschichtigen Spektrum rufen natürlich auch positives Karma hervor! Diesen Punkt kann man gar nicht stark genug betonen, weil die meisten Menschen zu sehr auf Negatives fixiert sind. Auf jeden Fall handelt es sich bei den genannten inneren Faktoren um menschliche Fähigkeiten, die zweifellos von hohem Wert sind, ja eigentlich den Menschen erst zum Menschen machen. Es wäre absurd, sie nicht auch zum Vorteil nutzen zu können. Und wir können es! Der Mensch kann sein Dasein bis zu einem gewissen Grad selbst ausgestalten und lenken.
Um gleich noch mit einem weiteren Irrtum aufzuräumen, der leider sehr verbreitet ist, sei noch diese Anmerkung beigefügt: Emotionen entstehen zwar oftmals unbewusst, doch das hindert uns nicht daran, intelligent damit umzugehen. Die Entstehung der Emotionen ist, wie man zugegeben muss, oft unwillkürlich (nicht beeinflussbar, nicht zu verhindern). Aber das ist nicht so sehr der Knackpunkt, sondern das Bewusst-werden, wenn diese Emotionen erst einmal da sind.
Allein durch den Willen СКАЧАТЬ