Название: Teilzeitküsse
Автор: Nancy Salchow
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783742782960
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„Klar.“ Ich lächele verunsichert. „In diesem Fall ist es verständlich, aber …“
„Was?“, fragt er vorsichtig.
„Ich frage mich, ob es zwischen euch wirklich … na ja … vorbei ist.“
„Das ist nicht dein Ernst, oder? Vertraust du mir etwa nicht?“
„Doch, das tue ich. Und ich meine auch nichts Körperliches oder so. Aber … weißt du, Jan, ich habe einfach das Gefühl, dass ihr zwei etwas miteinander teilt, zu dem du mir einfach keinen Zugang gewähren willst.“
„Ach, Anna.“ Er lässt die Arme sinken. „Fängt das schon wieder an? Ich dachte, wir zwei wären uns einig.“
„Einig?“ Instinktiv trete ich einen Schritt zurück. „Vielleicht sind wir uns einig, dass wir im Bett gut zueinander passen, ja. Aber es muss doch auch möglich sein, außerhalb der Laken bestimmte Themen anzusprechen, ohne dass du gleich in die Luft gehst.“
„Ich gehe nicht in die Luft.“ Er ist um einen ruhigen Tonfall bemüht. „Ich finde es einfach nur lächerlich, darüber zu reden.“
„Und du hast gesagt, ich soll alles sagen, was mir dazu durch den Kopf geht.“
„Das stimmt ja auch. Aber du scheinst etwas zu fordern, das ich einfach nicht geben kann: Neo ist nun auch mal Katjas Hund. Was soll ich denn tun? Du weißt, wie viel er mir bedeutet.“
„Ich würde dich nie vor die Wahl stellen, was Neo betrifft. Er gehört in dein Leben und mittlerweile auch in meins. Aber ich“, ich halte kurz inne, „ich stelle dich vor die Wahl, was Katja betrifft.“
Er schaut mich schweigend an, als hätte er keinen Schimmer, worauf ich hinauswill.
„Es muss doch einen Weg geben, der verhindert, dass sie alle zwei Tage bei uns vor der Tür steht.“ Die Wut in mir wird langsam wieder wach. „Irgendeine Möglichkeit, dass wir zwei eine Beziehung führen, die mich nicht ununterbrochen an eine Zeit erinnert, die du mit einer anderen Frau verbracht hast. Ich meine, wie soll ich mir denn eine Zukunft mit dir vorstellen, wenn ich immer wieder an deine Vergangenheit erinnert werde?“
„Ist es das, was du denkst?“ Er hebt die Augenbrauen. In seinem Blick liegt eine Verbitterung, die mich mitten ins Herz trifft, die jedoch unvermeidbar scheint.
„Ja, Jan, das denke ich. Und ich frage mich, wie du darüber denkst. Ganz ernsthaft: Welche Rolle spielt diese Frau in deinem Leben? Manchmal habe ich nämlich den Eindruck, dass du diese Teilzeithund-Regelung sogar sehr bequem findest und dass sie dich nicht im Geringsten stört. Ganz im Gegenteil.“
„Es hat einfach keinen Sinn, dir die Sache zu erklären“, sagt er. „Du bist bei diesem Thema so verbohrt, dass einfach kein Herankommen möglich ist.“
„Verbohrt?“ Die Zweifel kriechen erneut in meine Brust. „Ich dachte, du bist gekommen, weil du einsiehst, dass es so nicht weitergehen kann, stattdessen sagst du mir wieder mal, dass alles perfekt ist, so wie es ist.“
„Nichts ist wirklich perfekt“, antwortet er. „Aber warum muss denn immer alles perfekt sein? Alles, was zählt, ist doch, dass wir beide uns gut verstehen.“
„Verstehst du denn nicht, Jan? Ich wünsche mir, dass du zu mir stehst. Auch und gerade vor dieser Frau. Auf dem Feld, das war … das war so demütigend.“
„Warum tust du das, Anna?“
„Warum tue ich was?“
„Na, das hier.“ Er kommt einen Schritt näher und mustert mich eindringlich. „Warum führst du Probleme herbei, wo gar keine sind? So zickig bist du doch sonst nicht gewesen. Oder hast du mir die ganze Zeit über nur etwas vorgespielt?“
Zickig? Ich?
Mein Herz schlägt bis zum Hals. Über meinen Rücken fahren abwechselnd heiße und kalte Schauer, während ich nach Luft schnappe.
„Du hältst mich für zickig?“, frage ich aufgebracht.
„Bis jetzt nicht, aber so langsam habe ich meine Zweifel. Diese Eifersucht, die passt doch überhaupt nicht zu dir – und sie ist auch absolut unbegründet.“
Ich senke meinen Blick zu Boden, dann schaue ich langsam wieder auf.
Wenn auch nur leise, finde ich schließlich meine Stimme wieder: „Du verstehst es wirklich nicht, oder?“
„Nein, Anna. Ich verstehe es nicht. Weil es nichts zu verstehen gibt. Die Dinge sind nun mal so – und du wirst sie so akzeptieren müssen. Oder …“
„Oder was?“
Er holt Luft, um etwas zu sagen, verstummt aber sofort wieder.
Mein Blick wandert zu unseren Wagen, die nebeneinander auf dem Parkplatz stehen, während sich mein Verstand langsam in Luft auflöst.
Was für ein Gefühlskarussell. Was für ein Chaos.
„Ich glaube, es ist besser, wenn du jetzt gehst“, sage ich ernüchtert.
„Ist es wirklich das, was du willst?“, fragt er.
„Nein.“ Ich versuche, nicht zu weinen. „Aber es ist das Einzige, was im Moment einen Sinn ergibt.“
Dann schließe ich die Tür, lehne mich gegen das schwere Holz und verliere endgültig den Kampf gegen die Tränen.
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