Название: Traurigkeit in deinen Augen
Автор: Alina Frey
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783847673217
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Bange Frage
Früh am Morgen deckte sie liebevoll den Frühstückstisch. Lächelnd hörte sie Lara im Bad hantieren, immer im eifrigen Gespräch mit Daisy. Na, wenn das mal keine kleine Quasselstrippe ist, dachte Selina schmunzelnd. Das Frühstück verlief vollkommen harmonisch und Lara sah Selina mit großen Augen an: „Darf ich wiederkommen, Tante Selina?“ Selina musste schlucken, wie gerne würde sie diesen Lockenkopf hierbehalten. „Ich werde mal mit Frau Küster sprechen, vielleicht erlaubt sie es dir ja.“ Sie nahm Daisys Leine und öffnete die Tür. Den Weg zum Heim kannte sie von unzähligen Spaziergängen mit ihrer Dackeldame. Fest umklammerte sie Laras Hand und fühlte einen ziehenden Schmerz in der Brust. Was ist, wenn Frau Küster dagegen war? Frau Küster begrüßte Selina überaus herzlich und ihr Blick streifte liebevoll das kleine Gesichten von Lara. „Ich kann das immer noch nicht glauben“, murmelte sie unverständlich. „So, Lara, du gehst bitte auf dein Zimmer und ich unterhalte mich noch etwas mit Frau Brehm!“ Lara nickte brav, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte einen dicken Schmatzer auf Selinas Wange. „Bis bald, Tante Selina!“ Nachdem die Kleine aus dem Zimmer war, begann Frau Küster behutsam: „Es hat Lara so gut getan – die Nacht bei Ihnen und ich überlege, ob wir das wiederholen könnten?“ „Wirklich? Sie wären damit einverstanden? Sehen Sie Frau Küster, mein Beruf bringt es mit sich, dass ich bei mir Zuhause arbeite. Zeit genug hätte ich also für Lara. Sie ist mir schon an Herz gewachsen, “ lachte sie leise. „ Hat Lara keine Angehörigen mehr? Was ist überhaupt mit den Eltern passiert?“ Frau Küsters Gesicht wurde sehr ernst: „Vor drei Jahren hatten Laras Eltern einen Autounfall mit tödlichem Ausgang. Weitere Angehörige konnten wir nicht ausfindig machen. Aber sie hat in den letzten drei Jahren kaum gesprochen und ich bin überglücklich, dass sie bei Ihnen so aufblüht. Aber trotzdem muss ich sie warnen sich nicht zu emotional an Lara zu binden. Es kann immerhin sein, dass wir Adoptiveltern für sie finden!“ Selinas Gesicht wurde blass: „Adoption?“ Frau Küster nickte und sah ihre Besucherin besorgt an. „Natürlich versuchen wir, geeignete Eltern für die Kinder zu finden. Es ist nicht einfach, die meisten Eltern wollen kleine Kinder haben – Babys!“ Selina wollte gar nicht daran denken die Kleine schon wieder zu verlieren. „Aber Lara kann zu jeder Zeit zu mir - zu uns kommen. Ich würde mich sehr freuen!“ Sie reichte Frau Küster die Hand und verließ mit Daisy das Büro der Heimleiterin. Adoption! Ihre Gedanken kreisten nur um dieses Thema. Sie selber kam dazu nicht in Frage, ohne Partner vollkommen aussichtslos.
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