Название: Vier Jahre in der Stonewall Brigade
Автор: John Overton Casler
Издательство: Bookwire
Жанр: Документальная литература
Серия: Zeitzeugen des Sezessionskrieges
isbn: 9783742732583
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Eine Einheit von weniger als zehn Kompanien wurde als Bataillon bezeichnet und von einem Major befehligt. Zwei Kompanien der Kavallerie bildeten eine Schwadron. Eine Kompanie der Artillerie umfasste vier bis sechs Geschütze (meist vier) und ein Geschütz samt Mannschaft wurde als Sektion bezeichnet. Das kampfbereite Abprotzen mehrerer Geschütze wurde "eine Batterie bilden" genannt.
Die Nordstaatler lagerten bei New Creek, etwa 30 Kilometer von Romney entfernt, und eines Morgens sandten sie ein Regiment aus, um unsere Kompanien zu überrumpeln und gefangen zu nehmen. Dies wäre ihnen wohl auch gelungen, hätte ein Zivilist sie nicht auf der Straße gesehen und unseren Colonel gewarnt. Hierauf ordnete der Colonel einen hastigen Rückzug an, bei dem wir unser gesamtes Hab und Gut mitnahmen.
Dies war eine unserer ersten "großen Schlachten" des Krieges. Es wurde insgesamt wohl ein Dutzend Schüsse abgefeuert und beide Seiten hatten weder Verwundete noch Gefangene zu beklagen. Wir wichen in Richtung Winchester zurück und die Unionssoldaten nahmen Romney in Besitz. Dort blieben sie etwa eine Stunde lang, bevor sie nach New Creek zurückmarschierten. Beide Seiten waren bestrebt, einander aus dem Wege zu gehen. In der Folge dieses Ereignisses wurden drei Regimenter unter Colonel A. P. Hill von Harper's Ferry nach Romney beordert: das 10th Virginia, das 13th Virginia und das 3rd Tennessee.
Bei unserer Ankunft fanden wir diese Regimenter dort vor. Unsere drei Kompanien wurden zu einem Bataillon zusammengelegt, dem Kommando von Major William Lee unterstellt und "Lee's Battalion" getauft. Colonel Cummings begab sich zurück nach Winchester, um bei der Rekrutierung weiterer Kompanien behilflich zu sein.
Wir verblieben bis zum 24. Juni in Romney. Dabei rechneten wir jede Nacht mit einem Angriff, weswegen die Wachtposten etliche Fehlalarme gaben. Schließlich ließen wir eine Kompanie Kavallerie unter Captain Turner Ashby in Romney zurück und machten uns auf den Weg zum rund 70 Kilometer entfernten Winchester. Als wir die Ortschaft verließen, spielten einige Musikkapellen muntere Melodien auf Blasinstrumenten und Trommeln, überall flatterten Fahnen im Wind und die hübschen Damen winkten uns mit ihren Taschentüchern zu und befeuerten uns, "bis zum Sieg oder Tod" zu kämpfen. In einem solchen Moment war man gerne Soldat!
Am 27. Juni schlugen wir am Opequon Creek, fünf Kilometer südlich von Winchester, unser Lager auf. Dort verbrachten wir mehrere Tage und vertrieben uns die Zeit, indem wir unsere Waffen reinigten, Drillübungen abhielten und dergleichen mehr. Hierauf marschierten wir nach Shawnee Springs, unweit Winchester, wo wir vorübergehend General Elzeys Brigade angegliedert wurden. Da die Hampshire Riflemen nicht stark genug waren, um sie in Dienst zu stellen (die Kompanie zählte gerade einmal 45 Mann), wurden sie kurzerhand der Kavallerie zugeteilt und zurück nach Romney geschickt, um weitere Männer zu rekrutieren und Pferde zu erhalten. Wie sehr wünschte ich mir damals, ich hätte mich dieser Kompanie angeschlossen! Ich hatte die freie Wahl gehabt, auf welche Stammrolle ich meinen Namen setzen wollte, doch nun stand er bei den Potomac Guards und jeder Versuch, die Einheit zu wechseln, wäre ehrrührig gewesen. Ich musste also wohl oder übel bei der Infanterie bleiben.
General Elzey war dem Alkohole recht zugetan, wie es bei Soldaten keine Seltenheit ist, und eines Nachts, als er mit seinem Stabe einige Flaschen leerte und in ausgelassener Stimmung war, rief er den Posten vom Eingang seines Quartiers herein und reichte ihm ein ordentlich gefülltes Glas, bevor er sich zu Bette begab. Bei Tagesanbruch versah derselbe Posten wieder seinen Wachtdienst vor dem Quartier und als er seinen Kopf durch den Eingang steckte und den General noch immer schlafend vorfand, weckte er ihn mit dem fröhlichen Ausruf: "Herr General! Herr General! Wäre es nicht so langsam Zeit für ein weiteres Gläschen?" Der General rappelte sich auf, aber seine nächtliche gute Laune war verflogen und so ließ er den Posten für seine Dreistigkeit in Arrest nehmen. Dieser Soldat wurde noch Monate später von seinen Kameraden mit den Worten: "Herr General! Herr General! Wäre es nicht langsam Zeit für ein weiteres Gläschen?" begrüßt.
Der Unionsgeneral Patterson hatte den Potomac River mit einer beträchtlichen Streitmacht überquert. Unsere Armee unter General Joseph E. Johnston hatte Harper's Ferry aufgegeben und nun lagen die beiden Armeen einander unweit von Martinsburg gegenüber. Unsere Vorhut wurde in ein hitziges Geplänkel mit dem Feinde verwickelt und konnte 45 Gefangene nehmen, bevor sie sich in südliche Richtung nach Darksville zurückzog, wo unsere gesamte Streitmacht in Schlachtlinie angetreten war. Diese Nordstaatler waren die ersten Gefangenen, die ich jemals gesehen hatte. Wir wurden angewiesen, alle umliegenden Zäune niederzureißen und es sah so aus, als stünde ein Gefecht unmittelbar bevor. Auch den folgenden Tag, den 04. Juli, verbrachten wir in Gefechtslinie, aber alles blieb ruhig und am 05. Juli kehrten wir schließlich nach Winchester zurück, wo wir bei Shawnee Springs lagerten.
Die Jungs waren unzufrieden, weil es nicht zum Kampfe gekommen war und sie beschuldigten General Johnston, ein Feigling zu sein. Es sollte sich jedoch bald genug herausstellen, dass der Mann sein Handwerk verstand und es ihm keinesfalls an persönlichem Mute mangelte. Wir verbrachten drei Tage in unserem Lager, bevor das Bataillon die Order erhielt, sich bei Colonel Cummings zu melden. Dieser hielt sich knapp zwei Kilometer südlich von Winchester auf und als wir ihn erreichten, erfuhren wir, dass er zwischenzeitlich fünf weitere Kompanien aufgestellt hatte: die "Page Grays" unter Captain Rippetoe, die "Shenandoah Riflemen" unter Captain Gatewood, die "Emerald Guards" unter Captain Sibert (nahezu sämtlich Iren), die "Mount Jackson Rifles" unter Captain Allen und die "Brook Company" unter Captain Crabill.
Auch hier schlugen wir für einige Tage unser Lager auf und endlich erreichte uns aus Springfield unsere Ausrüstung. Diese war von Privatfirmen bestellt worden und bei unserem Aufbruch noch nicht lieferbar gewesen. Nun gab man uns unsere Tornister, Decken, Patronentaschen, Feldflaschen und Zelte. Bis zu jenem Zeitpunkt hatten wir Teppichtaschen mit uns herumgetragen, in denen sich unsere Wechselwäsche in Form von Zivilkleidung, gestärkten Hemden und Papierkragen befand. Diese luden wir nun auf einen Wagen und schickten sie in die Heimat zurück, da sich herausgestellt hatte, dass wir für Zivilkleidung und gestärkte Hemden keine Verwendung hatten.
Am 15. Juli marschierte unser Regiment an eine Stelle anderthalb Kilometer nördlich von Winchester und wurde dauerhaft in General T. J. Jacksons Brigade eingegliedert, die bereits aus dem 2nd, 4th, 5th und 27th Virginia bestand. Da unser Regiment noch nicht vollzählig war, erhielt es noch keine Nummer und wurde vorläufig schlicht "Colonel Cummings Regiment" genannt.
Am 16. Juli traf die Meldung ein, General Patterson rücke auf Winchester vor und wir mussten unverzüglich in Gefechtslinie antreten und die umliegenden Zäune niederreißen. Unsere Musketen mussten wir stets griffbereit haben, um im Bedarfsfalle sofort das Feuer eröffnen zu können. So verbrachten wir den Rest des Tages und den Folgetag, doch der Feind ließ sich nicht blicken und so kehrten wir schließlich in unser Lager zurück und machten es uns bequem.
Eine weitere neue Kompanie stieß zu unserem Regiment, die "Shenandoah Sharpshooters" unter Captain David Walton. Die Männer hatten noch keine Waffen und erhielten Steinschlossmusketen. Wir wurden angewiesen, unsere Rationen zuzubereiten und uns für den Bedarfsfall unverzüglich marschbereit zu halten. Unser Regiment verfügte nun über acht Kompanien und war rund 650 Mann stark, doch im Lager waren die Masern ausgebrochen und etwa 200 Männer wurden ins Hospital gebracht, da sie nicht marschfähig waren.
Am 18. Juli marschierten wir durch Winchester und bogen auf die Straße in Richtung Berry's Ferry ein, das in knapp 30 Kilometern Entfernung am Shenandoah River lag. Die СКАЧАТЬ