Название: Aus den Tagebüchern eines Inka Priesterschülers und Xervantes Indianers
Автор: Owawe Manitu
Издательство: Bookwire
Жанр: Зарубежная психология
isbn: 9783847692386
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Auf „Augenhöhe“ zu sein, ist für mich auch erkennbar, wenn ich an ein Medium denke, welches ich kürzlich kennenlernen durfte. Sie wurde – wie wohl auch ich – quasi im Vorbeiflug zu einem hervorragenden Medium, dessen Fähigkeiten nicht durch ein Lehrbuch oder Studium gebildet waren, sondern durch das Leben als Gabe vergeben worden war – ohne bewusstes Zutun. Wie ich später erfuhr, wissen tatsächlich die Mehrzahl der mir bekannten Medien anfänglich nicht einmal, warum sie als Kinder oder Jugendliche irgendwie „anders“ waren und Dinge „fühlten“ und sogar im Vorfeld „erahnten“, die in der Außenwelt offenbar keine Rolle spielten. Für sie selbst aber waren diese Dinge – ob nun bestimmte Vorahnungen oder auch Bilder und Botschaften weit aus der Vergangenheit – so alltäglich und normal wie die aufgehende Sonne. Einige von ihnen sagten mir, dass sie sich aber nicht selten als von Eltern, Lehrern oder Mitschülern ausgegrenzte Außenseiter fühlten. Bei mir war das nicht so, denn ich war ein Heranwachsender, der versuchte, seine Jugend mit allen Möglichkeiten zu bereichern. Hier hatte Reflexion und eine Besinnung auf das, was das Leben ausmacht, auf den ersten Blick keinen Platz. Natürlich rüttelte auch mich ein Erlebnis der besonderen Art aus diesem Rausch der Jugend auf. Ich erinnere mich genau, dass ich einmal meinen Großvater in seinem Auto habe fahren sehen und er mich sehr lange – fast meinte ich, es wäre böse – ansah. Später stellte sich heraus, dass es sein Kummer war, der in dem Blick gelegen hatte. Ich sah das Auto in seinen Details, roch die typischen Abgase des orangefarbenen VW Käfers mit dem Plöner Kennzeichen meines Großvaters. Es hatte in meiner Realität stattgefunden, es war für mich Realität. Das Erstaunliche aber war, dass mein Großvater zu dieser Zeit tausend Kilometer von mir entfernt in seinem Wohnzimmer stand und exakt zu dieser Uhrzeit mit meiner Mutter telefonierte, um ihr eine sehr traurige Botschaft seines Bruders zu überbringen. Ich ignorierte dieses Ereignis damals, aber etwas „spooky“ kam mir diese Begegnung mit dem Übersinnlichen schon vor. Man redete jedoch nicht darüber, denn dies würde womöglich als die kleinen Hirngespinste eines Jungen, der sonst eigentlich keine Gespenster sah, abgetan. Mir war nicht klar, dass diese Erscheinung eigentlich der erste für mich wahrnehmbare Hinweis auf Informationen der anderen Art war und dass ich später solche Begegnungen sogar als Hilfestellung anbieten würde, um damit Menschen zu helfen, die sich Antworten aus dem Jenseits erhofften. Heute weiß ich, dass die Kraft, die den „Kanal“ zur Matrix aufschließt, nicht mit einem Griff in die Steckdose freigesetzt wird. Die Energie folgt ihrer eigenen Logik und entscheidet selbstständig, wann ein Mensch geeignet ist und wann nicht. Nützliche Hilfsmittel aber sind in jedem Fall Demut und Geduld, die Übungsfelder eines jeden Mediums. Bei dem einen öffnet sich dieser Kraftfluss schon als Kind, bei einem anderen als alternder Mensch und bei manchen erst in einem nächsten Leben. Ich hatte zwar bis vor einiger Zeit noch keine Statistik über Medien gelesen, aber ich wagte die Aussage, dass die meisten Medien ihre Gabe eher zufällig – ja fast spontan – erhalten oder erfahren haben. Entweder als sukzessiv ansteigender Durchbruch, oder – wie bei mir – durch eine eigene Nahtoderfahrung mit einem gewaltigen Tamtam. Ich habe noch kein Medium gesprochen, dass aufgrund von materiellen Beweggründen entschieden hätte, ein Medium werden zu wollen. Wenn die Menschen allerdings wüssten, wie reich solche Medien sind, dann würden viele Menschen ein Medium werden wollen.
Für mich stand früher die Frage im Raum, was Reichtum für mich hieß und welche besondere Bedeutung hierbei das Materielle einnehmen würde. Wie konnte sich bei mir die Fähigkeit entfalteten, den Reichtum mit anderen Augen zu sehen? Zuerst stocherte ich buchstäblich im Nebel und ließ noch sehr viel Zweifel an meiner eigenen Fähigkeit zu. Ich war wenig präzise in meiner Ausrichtung und Überzeugung. Auch war der Zweifel zu dieser Zeit angebracht, denn ich überprüfte ständig die Blickrichtung und die Entfaltung und nährte damit mein Ego, welches bei meinen ersten Schritten auch immer reichlich gefüttert werden wollte. Daher war die Bestätigung von außen immer sehr wichtig. Mit ein wenig Distanz erkenne ich heute, dass meine Nachfragen bei den Klienten, ob die Deutungen und Botschaften „richtig“ gewesen wären, ein wichtiger Beleg dafür waren, dass ich mich bewusst entwickeln wollte und auch heute noch bestrebt bin, mich immer weiter zu entwickeln. Mich stört es nicht, wenn ich das zugebe, denn selbst Großmeister fallen manchmal in den Egoschlamm und fragen nach, ob die Botschaften denn auch zutreffend seien. Doch wenn diese Rückfragen nicht als Zeichen erkannt werden – beispielsweise dafür, einmal die eigene Entwicklung zu überprüfen oder sich schlicht einmal mehr ICH-Zeit zu gönnen – kann die Qualität der medialen Arbeit darunter leiden. Durch die Unklarheit zwischen dem unbewussten Medium und dem zweifelnden, wahrnehmenden Menschen verwischten zwangsläufig die Botschaften, die sonst einfach ungehindert durch den Kanal gesprudelt wären. Für mich gibt es keine richtige oder falsche Methode, wenn ich dem Herzen folgte, also war ich mir sicher, meinem Impuls richtig gefolgt zu sein. Ich bin der Meinung, dass meine Wahrheit und Gabe durch die Erfahrungen und den Austausch mit den Anderen präzisiert und verfeinert wird. Ich halte es auch nicht für falsch zu versuchen, ein statisches Wissen weiterzugeben, ohne dabei die Entwicklung ausreichend zu würdigen. Die Dynamik kommt in das Wissen, wenn es auf einen anderen Menschen trifft und entwickelt sich dort vielleicht weiter. Aus einer statischen Momentaufnahme wird eine dynamische Betrachtung, die sich kontinuierlich weiterentwickelt.
Wenn ich heute zurückblicke, dann zeigten sich noch vor nur wenigen Lebensjahren ständig neue Wege bei den Behandlungen. Oft musste ich mich bei den Durchgaben umblicken und im Diesseits bei dem zu Behandelnden nachfragen, weil sich für mich das Diesseits und das Jenseits als EINS vermischten. Ich war irgendwann nicht mehr in der Lage, zwischen beidem zu unterscheiden, denn ich fühlte lediglich die Energie, die sich letztlich als „Spark“ komprimierte und das ganzheitliche Wissen in sich trug. Das Jenseits war nicht mit dem bloßen Auge und den Ohren erfassbar, sondern es schloss sich mir an und ich übernahm quasi die Botschaft als Wissen. Selbst wenn es nicht auf den ersten Blick passte, so machte es manchmal zu einem späteren Zeitpunkt durchaus einen Sinn. Und so übermittelte etwa ein Jenseitskontakt das Bild von einem Hund an der Leine oder einer schwarzen Uhr an der Wand, während der Empfänger der Botschaft leider nur ein paar Kindheitserinnerungen in sich trug und gerade dieses Bild von Hund oder Uhr nicht spontan abrufen konnte. Wichtig erschien mir auch, dass ich in diesem Punkt die Distanz wahren konnte und musste, denn oft konnte ich Unfälle fühlen, den Geschmack von Blut tatsächlich schmecken oder meinte, das wäre der tatsächliche –menschliche- Eindruck gewesen. Aber sobald dieses Zeichen von mir richtig interpretiert wurde, verschwand es wieder aus dem „Wissen“ und nicht selten konnte ich mich später nicht mehr an das Gesagte oder Gefühlte erinnern. Also selbst meine Gestik und Mimik gehörte zu der Übermittlung der Botschaften aus dem Jenseits. Interessant war für mich auch, dass ich sozusagen Zugriff auf das kollektive Wissen in einem bestimmten Punkt hatte, welches mir die Seele – hier von Person zu sprechen fällt mir schwer in diesem Zusammenhang – in einem Moment übermittelte. Sicherlich waren die Botschaften jeweils für die Person individuell und daher verschlüsselt, aber zugleich waren sie auch für die Gesamtheit des Jenseits und des Diesseits jederzeit einsehbar. Uns Menschen fehlt generell, und wohl auch glücklicherweise, die Fähigkeit dieses kollektive Wissen zu kontaktieren, denn wir sind noch nicht in der Lage, mit der Intensität und Macht der Informationen umzugehen. Was wir derzeitig sozusagen trainieren, ist der Umgang mit der Freizügigkeit und Grenzenlosigkeit der privaten und intimen Informationen im Internet und müssen leider erkennen, dass viel Profit daraus gezogen wird. Vielleicht – mein vertrauenswürdiges Tagebuch – wird dieser Eintrag einmal eine historische Auswertung erhalten? Feinstofflichere Informationen – z. B. der Aura – konnte ich leider nicht sehen, sondern nur „scannen“. Diese Vorstellung vom Scan, mit meiner Hand über den erweiterten Körper zu gleiten und Blockaden zu ertasten, war wohl ein privates Relikt aus meiner eigenen Kindheit, in der ich meinen ersten Flachbettscanner dazu verwendete, Bikini-Girls aus einer bekannten Jugendzeitschrift einzuscannen, um sie dann auf 3 Disketten abzuspeichern und sie stolz in der Schule kopieren zu lassen. Ich konnte offenbar durch meine Naivität tatsächlich als Heil-Medium fungieren und –einem Flachbett-Scanner gleich- etwas „abtasten“, verarbeiten und kommunizieren. Ich wusste irgendwie, dass Energie floss und sah quasi von außen einfach nur zu, was passierte. Allerdings ist das auch schon fast zu viel gesagt, denn ich muss zugeben, dass ich meist nichts davon mitbekam und das, was passierte, war so sehr verschlüsselt, dass nur СКАЧАТЬ