Der Fall Vaucher / Der Sturzflugkapitän. Jon Pan
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Название: Der Fall Vaucher / Der Sturzflugkapitän

Автор: Jon Pan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783847610403

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СКАЧАТЬ geht das Geschäft mit den Pommes-Frites?« Ich wollte anständig sein, deshalb die unpassende Frage.

      Vaucher Hand landete auf dem Schreibtisch und begrub den Telefonapparat unter sich. »Hannelore«, sagte er dann und stellte seine aufgepumpten Lippen vors Gesicht.

      »Wer heißt so? Das Pferd oder ihre Tochter?«

      »Das Pferd.« Beim »Pffff« bespuckte er die Akten vor sich.

      »Haben Sie eine Fotografie von ihrer Tochter?«, fragte ich nach.

      »Möglich«, meint er. »Sie lässt sich für gewisse Magazine fotografieren.«

      »Tatsächlich!« Mein Interesse wuchs.

      »Zudem wurde mir meine Pistole, eine Automatic, gestohlen«, erklärte mir Vaucher. Es klang traurig, als ob er ein liebes Spielzeug verloren hätte. »Aus meiner Nachttisch­schublade«, ergänzte er.

      »Hat wohl mit ihrer Tochter und dem Pferd Hannelore zu tun?«, kombinierte ich.

      Er nickte mit seinem dicken Kopf.

      2. Der Fall Vaucher

      Als ich mein Büro betrat, saß ein knochiger Typ auf der Fensterbank. Er hatte seinen Regenmantel über die Lehne meines geliebten Stuhls gehängt. Blitzschnell erkannte ich das schwarze, unfreundliche Ding, das er in der Hand hielt.

      »Was ist, war meine Rechnung zu hoch?«, fragte ich kühl, obwohl mir der Schweiß auf der Stirn stand.

      Bevor er abdrücken konnte, traf ihn der Absatz meines matten Lackschuhs am Kinn (zum Glück hatte ich die Sandaletten beim Schuhmacher). Das Glas des Fensters hinter ihm schrie dumpf auf. Der Ballerklumpen plumpste auf meine Zehe.

      Irgendwie streckte mir der Ausgehungerte seine Sohlen entgegen, bevor er, aller­dings sehr steif, durch zwölf Stockwerke Luft hinunter auf die Straße sauste.

      Ich hetzte ihm meinen Blick nach, bevor ich mir den Anzug zurechtrückte. Niemand schien bemerkt zu haben, aus welchem Fenster das Fallobst stammte.

      In der Regenmanteltasche der Knochenfigur fand ich allerdings eine interessante Adresse.

      »Ich kenne keine Margaretha Vaucher, und von einem Pferd Hannelore weiß ich auch nichts«, schwor mir der Inhaber eines schmuddeligen Fotoateliers, eine schäbige Wanze mit gelblichen Gesicht, das mich an ranzigen Blätterteig erinnerte.

      Ich servierte ihm einen Magenfüller ohne silbernes Tablett.

      Er holte tief Luft und sprach einige Sätze ohne Stimme, doch das interessierte mich nicht, denn er log sowieso.

      »Sie kennen also keine Margaretha Vaucher?«

      »Wer hat ihnen überhaupt meine Adresse gegeben?«, fragte das Blätterteiggesicht.

      »Ich habe sie in der Tasche eines Regenmantels gefunden«, zischelte ich ihn an.

      »Ach so – Sie sind Kunde.«

      Die Wanze hatte nicht begriffen. Doch an seiner Nase wollte ich nicht drehen. Ich mag keinen Rotz zwischen den Fingern. Also verpasste ich ihm einen Leberhaken, wofür er sich mit einer bedenklich krummen Verbeugung bedankte.

      »Ich bin kein Kunde«, betonte ich scharf. »Solche Schmierereien interessieren mich nicht.«

      »Margaretha war ab und zu mal da«, gestand der Schmutzfink, kaum stand er wieder aufrecht da.

      »Und wo ist sie jetzt?« Ich tätschelte mit dem Handrücken rhythmisch seine Stirn.

      »Keine Ahnung.«

      Der zweite Leberhaken war fällig, doch ich hielt mich zurück.

      »Ich weiß wirklich nicht, wo Margaretha ist«, heuchelte der Fotokünstler mit matter Stimme.

      »Wann hast du sie das letzte Mal gesehen?« duzte ich nun den Fotoplatten-Picasso.

      Er blickte mich mit seinen Krötenaugen an.

      »Wann?«, drängte ich.

      »Sie war letzte Woche mal kurz hier.«

      »Fotoaufnahmen?«

      »Ja.«

      »Wieso macht sie das?«

      Die Wanze grinste nur.

      »Was gibt's da zu grinsen?«

      »Sie macht nur künstlerische Fotos.«

      »Hat Margaretha Vaucher Freunde, Be­kannte?«, fragte ich weiter.

      »Jeder hat doch Freunde oder Bekannte!«

      Mein Absatz sauste stampfend auf die Zehen der Gelbkröte.

      »Fragen Sie in der Kosaken-Bar nach ihr«, sprudelte mein neuer Duzfreund geständig los.

      »Kosaken-Bar«, wiederholte ich.

      Seltsam, denn der Name passte gut zu dem Tanz, den der lüsterne Knipser gerade aufführte.

      In der Kosaken-Bar fand ich nichts, das mich in dem Fall weiterbrachte. Nachdem ich einige Drinks weggezaubert hatte, verließ ich das Nebelloch.

      Der trübe Himmel weinte ein bisschen, doch es ließ mich unberührt. Für einen Regenschirm hatte ich kein Kleingeld bei mir.

      

      3. Der Fall Vaucher

      Als ich mein Büro betrat, saß ein knochiger Typ auf der Fensterbank. Er hatte seinen Regenmantel über die Lehne meines geliebten Stuhls gehängt. Blitzschnell erkannte ich das schwarze, unfreundliche Ding, das er in der Hand hielt.

      »Was ist, haben sie dich schon wieder zusammen geflickt?«, fragte ich kühl, obwohl mir der Schweiß auf der Stirn stand.

      »Ich bin der Zwillingsbruder«, klärte er mich auf.

      Die Antwort der Knochenfigur kam knapp vor meinem matten Lackschuh. Der Zwillingsbruder nahm den Rest der zerbrochenen Scheibe mit und sauste talwärts.

      Diesmal ersparte ich mir die Vogelperspektive. Aber ich fand wieder eine Adresse im Regenmantel.

      »Doktor Roselski ist nicht da«, erklärte mir die Vorzimmerdame.

      »Ich muss ihn aber dringend sprechen«, betonte ich.

      »Er ist in seinem Landhaus«, verriet mir die Dame.

      »Doktor Roselski ist nicht da«, sagte der Butler im Landhaus mit ernstem Blick.

      Ich lockerte seine Gesichtsmuskeln auf und stellte ihn zu zwei alten Golfschlägern in den Schirmständer.

      Auf teuren СКАЧАТЬ