Название: Der Windows 10 Pannenhelfer
Автор: Wolfram Gieseke
Издательство: Bookwire
Жанр: Математика
isbn: 9783738076042
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Deshalb sollte man sich im Falle eines Fehlers ruhig mal hinsetzen, über Veränderungen in der jüngsten Vergangenheit nachdenken und sich diese notieren. Vielleicht kann man bald darauf zurückgreifen. Auch wenn man einen Fachmann zu Rate ziehen will, ist es gut, wenn man ihm sagen kann, was in letzter Zeit passiert ist. Der kann meist schnell aussortieren, was davon belanglos ist und was tatsächlich eine Ursache sein kann.
Vor Eingriffen den IST-Zustand dokumentieren
Bevor Sie in die aktuelle Konfiguration Ihres PCs eingreifen, sollten Sie immer den IST-Zustand genau dokumentieren. Das gilt sowohl für Software (Änderung von Einstellungen) als auch Hardware (entfernen von Kabeln, Austausch von Komponenten usw.). Der Grund ist einfach: Solange man auf der Suche nach einer Fehlerursache ist, fischt man oft ein wenig im Trüben und probiert verschiedene Ansätze aus. Dabei ist es nicht immer einfach, den Überblick zu behalten. Im besten Fall löst man das Problem, weiß aber nicht, welcher Schritt nun genau der entscheidende war und welche anderen man zurücknehmen kann. Im schlimmsten Fall kommt man nicht voran, handelt sich aber noch weitere Probleme ein, weil Dinge nun nicht mehr oder nicht mehr so wie vorher funktionieren. Dann ist es wichtig, den Ausgangszustand zuverlässig wiederherstellen zu können.
IST-Zustand dokumentieren hört sich erstmal aufwändig und nervig an. Man kann es sich aber einfach machen. Fast jeder hat heute eine Digitalkamera oder ein Smartphone mit Kamerafunktion, mit dem man sehr einfach dokumentieren kann. So kann der Zustand der Hardware im Überblick oder auch wichtige Stellen in Großaufnahme festgehalten werden. Und auch Softwareeinstellungen lassen sich auf diese Weise schnell und einfach erfassen, in dem man die Kamera einfach auf den Bildschirm richtet. Die so entstehenden Bilder gewinnen zwar keinen Schönheitspreis, erfüllen aber ihren Zweck. Man kann Kamera bzw. Smartphone jederzeit wieder zur Hand nehmen und ggf. auch in die Bilder hineinzoomen, um Details zu erkennen. Durch den Zeitstempel der Aufnahmen kann man auch den zeitlichen Verlauf festhalten, also was man zuerst verändert hat, was danach usw. Ist die ganze Operation erfolgreich abgeschlossen, können die Bilder einfach wieder gelöscht werden.
Reparaturcafe statt teurer Werkstatt
Noch ein Tipp, wenn Sie ein Problem nicht selbst lösen können bzw. sich insbesondere Eingriffe in die Hardware nicht selbst zutrauen: Vor allem in größeren Städte gibt es mittlerweile immer häufiger Reparaturcafes, entweder als feste Einrichtung oder als regelmäßiges Treffen von Gleichgesinnten. Hier treffen Sie zum einen auf Leidensgenossen, zum anderen auf erfahrene IT-Kenner, die zum Helfen bereit sind. Die nehmen Ihnen zwar nicht alle Arbeit ab, geben aber Anleitung und Hilfestellung, leihen Ihnen ggf. benötigtes Werkzeug und vermitteln idealerweise das nötige Selbstvertrauen, um sich eben doch selbst dranzusetzen. Eine gute Anlaufstelle dafür ist das Online-Verzeichnis repaircafe.org, wo Sie nach Reparaturcafes in Ihrer Umgebung suchen können.
Wenn Windows nicht mehr startet
Der PC an sich scheint zu laufen, aber Windows verweigert den Dienst? Gibt es eine Fehlermeldung am Bildschirm, hat man zumindest einen Hinweis auf die mögliche Ursache. Der Windows-Start kann aber auch mal ganz kommentarlos „stehenbleiben“, der Bildschirm bleibt unverändert oder die animierte Grafik läuft endlos vor sich hin. Die folgenden Anleitungen sind nach den Kriterien Komplexität und negative Seiteneffekte sortiert und sollten am Besten in dieser Reihenfolge angegangen werden. So kommen zunächst einfache, schnell durchzuführende Maßnahmen, die das Problem im Erfolgsfall ohne Datenverluste beheben. Erst am Ende werden Maßnahmen vorgestellt, die hartnäckige Probleme zwar beheben, dabei aber den Verlust von Einstellungen oder aktuellen Dateiversionen in Kauf nehmen.
Einfach mal neu starten
Ein vereinzelter schiefgegangener Windows-Start muss kein Grund zur Beunruhigung sein. Tritt dies erstmals oder nur selten auf, einfach den PC ausschalten (Ein/Ausschaltknopf länger gedrückt halten, bis der PC abgeschaltet wird) und dann von vorne beginnen. Wenn dann alles klappt und Windows startet (es kann wegen des harten Ausschaltens etwas länger als gewohnt dauern), ist alles in Ordnung und man kann das zumindest vorläufig als einmaligen Ausrutscher abhaken.
Windows im abgesicherten Modus starten
Wann immer Windows nicht starten will oder sich anderweitig nachhaltig störrisch zeigt, ist mein erster Tipp immer ein Start im abgesicherten Modus. Meiner Erfahrung nach kann dies „Wunder bewirken“ und manches unspezifische Problem wie von selbst beheben. Zudem bietet der abgesicherte Modus Möglichkeiten zur Reparatur des Systems und zum Zugriff auf Daten, wenn der reguläre Start nicht möglich ist.
1 Wenn Sie eine Startkonfiguration mit mehreren Windows-Installationen haben, wird diese bei jedem Start angezeigt. Andernfalls drücken Sie während des Startvorgangs nach Abschluss der BIOS-Meldungen [F8], bis der Bootmanager erscheint.
2 Wählen Sie anstelle einer Startkonfiguration unten Standardeinstellungen ändern oder andere Optionen auswählen.
3 Wählen Sie in den Optionen nun ganz unten Weitere Optionen auswählen.
4 Als Nächstes klicken Sie auf die Option Problembehandlung.
5 Danach folgt ein Klick auf Erweiterte Optionen.
6 Und nun schließlich noch ein Klick auf Starteinstellungen.
7 Das war es leider immer noch nicht. Klicken Sie auf dem folgenden Bildschirm unten rechts auf Neu starten, um einen Neustart des PCs einzuleiten.
8 Bei diesem Start wird nun ein Auswahlmenü angezeigt, das in etwa dem erweiterten Startmenü früherer Windows-Versionen entspricht. Allerdings bietet es im Vergleich dazu sogar noch mehr Auswahlmöglichkeiten. Um Windows im „klassischen“ abgesicherten Modus zu starten, drücken Sie die [4] bzw. die [5] für einen abgesicherten Start mit Netzverbindung. Sollten Sie an dieser Stelle doch lieber normal starten wollen, drücken Sie einfach [Eingabe].
Hinweis: Sie können den abgesicherten Modus als eigenen Menüpunkt in der Auswahlliste des Bootmanagers verankern, so dass er im Ernstfall schnell und unkompliziert zugänglich ist. Die Vorgehensweise dazu ist im letzten Kapitel im Abschnitt -> Den abgesicherten Modus ins Startmenü einfügen beschrieben.
Im abgesicherten Modus werden nur die Kerntreiber geladen und die üblichen Autostartprogramme nicht aktiviert. Dadurch entfallen viele Fehlerquellen, die den regulären Start verhindern können. Sie sind automatisch mit Administratorrechten angemeldet und haben Zugriff auf alle Einstellungen und Kernfunktionen von Windows. Dadurch können Sie nun viele der in diesem Buch beschriebenen Reparatur- und Wiederherstellungsmaßnahmen durchführen, selbst wenn Windows nicht mehr regulär startet. Ist der abgesicherte Start abgeschlossen, können Sie Windows aber einfach auch direkt wieder herunterfahren und regulär neu starten. Oftmals reicht das schon um kleine Stolpersteine zu beseitigen und der anschließende normale Start klappt wieder.
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