Ut oler Welt - Volksmärchen, Sagen, Volkslieder und Reime - 150 Seiten. Вильгельм Буш
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СКАЧАТЬ geben.« Der Bauer, der kein Dummer war, fing sich

       den Fuchs und den Hecht, steckte sie in einen Sack

       und brachte sie, weil sie nicht von einander loskommen

       konnten, in dieser drolligen Lage zu des Königs

       Schloß. »Wohin?« rief die Schildwache, welche den

       Bauern in seinem schlechten Zeuge nicht durchlassen

       wollte. »Ich will dem König einen Fuchs und einen

       Hecht bringen, die haben sich einander halb eingeschluckt.

       « »Wenn das ist,« sagte die Schildwache,

       »so geh nur hinein, da wird dir der König gewiß ein

       gutes Trinkgeld geben; aber gieb mir auch was ab.«

       »Recht gern,« antwortete der Bauer, »du sollst die

       Hälfte abhaben.« Wie er nun weiter ging, so stand da

       noch eine Schildwache, die wollte ihn auch nicht

       durchlassen; als er ihr aber die Hälfte seines Trinkgel-

       des versprach, ließ sie ihn hineingehen.

       Der König saß gerade mit seinen Herren und

       Damen zu Tische; der Bauer klopfte an und der König

       rief herein! Da ging der Bauer in die Stube, that sein

       Sack auf und sagte, »daß er ihm da wohl einen Fuchs

       und einen Hecht bringen wollte, die hätten sich halb

       eingeschluckt.« So was hatte nun der König in seinem

       Leben noch nicht gesehen, und auch alle die Hofleute

       nicht, darum mußten sie herzlich darüber lachen.

       »Hier, Bauer,« sagte der König, und schenkte ihm ein

       Glas Wein ein, »hier trinke Er erst mal, denn der Weg

       ist Ihm doch gewiß sauer geworden.« »Mit Verlaub,

       Herr König,« antwortete der Bauer; »von den Beestern

       da sind mir die Hände so naß und dreckig geworden,

       daß ich mich wohl erst ein bischen abtrocknen

       möchte.« Da rief der König gleich eins von den

       jungen Hoffräulein und sagte: »He! Jungfer! Hole sie

       doch dem Manne mal ein Handtuch; sie weiß ja wohl,

       in meiner Kammer gleich rechts hinter der Thür, da

       hängt eins am Haken.« Sogleich ist das Fräulein hingelaufen,

       und als sie wiederkam, hatte sie das Handtuch

       über die Schulter gehängt; da faßte der Bauer

       den einen Zipfel, trocknete seine Hände daran ab und

       trank das Glas Wein aus, was ihm der König eingeschenkt

       hatte.

       »Mein lieber Freund,« sprach nun der König, »mit

       den beiden Thieren hat er mir ein großes Vergnügen

       gemacht; nun bitte er sich auch eine Gnade aus.«

       »Wenn Ihr mir was schenken wollt, Herr König,« antwortete

       der Bauer, »so gebt mir hundert Stockprügel.

       « »Gut,« sprach lachend der König »wenn's weiter

       nichts ist, die sollen ihm gleich ausbezahlt werden.«

       »Mit Verlaub,« sagte der Bauer; »ich darf sie nicht

       mehr annehmen, denn vorhin habe ich sie schon an

       Eure beiden Schildwachen verschenkt, die da unten

       im Hofe stehen.« Über diesen Einfall des Bauern

       mußte der König herzlich lachen und sprach: »Er ist

       ein drolliger Gesell, das muß ich sagen, darum bitte er

       sich noch eine andere Gnade aus, sie soll ihm gewährt

       sein.« »Nun,« sagte der Bauer, »so schenkt mir den

       Nagel, an welchem das Handtuch gehängt hat, worin

       ich mich vorhin abgetrocknet habe.« »Die Bitte soll

       dir gewährt sein,« sprach der König. Da faßte der

       Bauer das junge Hoffräulein bei der Hand, über dessen

       Schulter das Handtuch gehängt hatte, und sagte:

       »Seht, Herr König, dies ist der Nagel, woran vorhin

       das Handtuch hing, die soll meine Frau werden.«

       Weil sich nun das Fräulein gewaltig sträubte und

       den Bauern nicht haben wollte, so machte ihn der

       König, um sein Wort zu halten, zu einem Edelmann;

       da nahm sie ihn.

       18. Des Todtengräbers Sohn.

       Es war einmal ein armer Kulengräber (Todtengräber),

       der hatte einen einzigen Sohn mit Namen Fritz, und

       ist da auch ein reicher Bürgermeister gewesen, der

       hatte eine einzige Tochter, die hieß Karoline. Weil

       nun die beiden Kinder zusammen in die Schule gingen

       und täglich bei einander waren, auch gleiches

       Alter hatten, so wurden sie sich von Herzen gut. Die

       Jahre kamen und vergingen, die Kinder wurden groß,

       aber ihre Liebe blieb dieselbe. Das war aber dem

       Vater des Mädchens gar nicht recht, daß sie sich zu so

       einem armen Jungen hielt, dessen Vater nur ein Todtengräber

       war. Er machte dem Fritz das Leben sauer,

       wie und wo er nur konnte, und verbot seiner Tochter

       zuletzt auf das strengste, mit ihm zu verkehren und zu

       sprechen, sodaß die zwei sich nur zuweilen heimlich

       sehen konnten. Da dachte der Fritz endlich: »Ich will

       nun in die weite Welt СКАЧАТЬ