Название: Tata's Entdeckungen
Автор: Renke Liebig
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
isbn: 9783746795850
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„Freundschaft zwischen Geschwistern.“
„Liebe zwischen Geschwistern.“
„Einigkeit zwischen Geschwistern.“
„Unterstützung zwischen Geschwistern.“
Das ist alles.
AUSTRALIER
Diese Wörter sind von einem Freund, Willow. Er hat mir viele Nachrichten geschrieben, die folgenden Einsichten finde ich besonders bemerkenswert. Er hat sich als Songwriter auf dem Camino Francés vorgestellt. Ich erinnere mich daran, dass er immer Schokolade gegessen hat.
„39 Kilometer war die gereiste Distanz heute, physisch. Jedoch kann die Distanz emotional und spirituell nicht gemessen werden.“
„Tränen quollen in meinen Augen und ein unbekanntes Gefühl überfiel mein gesamtes Sein und trug mich zu einem komplett neuen Ort, und von diesem Ort konnte ich den Himmel spüren, ich wurde berührt von Engeln und Gott sprach zu mir ruhig und liebevoll. Mein Tränenfluss konnte nicht gestoppt werden und ich wollte es auch nicht, selbst wenn ich gekonnt hätte (und einst getan hätte), es waren Tränen der Freude, und der Freiheit, und der bedingungslosen Liebe.“
„Einige Pilger wandern jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Kilometern (so wie ich am Anfang) oder wollen sich an einem bestimmten Ort zum Tagesende befinden (so wie ich am Anfang). Das Problem damit ist, wenn du auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung bist, dann musst du offen sein für die Nachrichten, die dir von ‚oben‘ versucht werden zu geben. Da wird eventuell Ruhe benötigt, oder es wird Stille für mehr als einen Tag benötigt, um dich von dem Weg des ständigen Tuns zu entfernen.“
„Um eine lange Geschichte abzukürzen, der Grund warum ich dort war, war nicht um los zu lassen, jedoch tatsächlich um zu erhalten. Etwas, worin ich nicht so gut bin. Ich realisierte, um vollständig los zu lassen musste ich erst erhalten. Um vollständig zu erhalten (bedingungslos) musste ich demütig sein. Um demütig zu sein, musste ich mein Ego loslassen.“
„Freiheit hat kein Gesicht. Es gibt keine Wörter oder Texte, die in Stein gemeißelt sind. Es gibt keinen bestimmten Ort, wo du hinreisen kannst um Freiheit zu erhalten, wenn du nicht erst ‚diese‘ innere Reise beginnst. Freiheit ist in allem was wir tun, alles was wir probieren, alles was wir machen, abbrechen und/oder vortäuschen, denn innerhalb jeden Augenblicks haben wir die Wahl und die Chance ‚diese‘ Reise zu beginnen.“
Anfangs habe ich seine Ansichten überhaupt nicht verstanden. Erst später verstand ich einige Punkte deutlich. Willow hat seine Einsichten mit mir geteilt. Ich teile seine Erkenntnisse mit euch. Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen. Geteilte Liebe ist doppelte Liebe.
SPANIER
Eines Morgens habe ich mit zwei Spaniern der älteren Generation in einer Pilgerherberge, Haus der Weisheit, gefrühstückt. Javier und Mecchulo. Wir haben uns über dieses und jenes unterhalten. Alles schien normal zu sein. Das war meine Einschätzung als Experte, obwohl ich kein Wort Spanisch verstand. Javier aß einen Apfel. Mecchulo und ich waren mit dem Frühstück fertig. Plötzlich hat sich Javier an dem Apfel verschluckt. Ich war geschockt. Was kann ich tun? Javier sagte nichts, er deutete nur auf seinen Hals. Mecchulo sprang vom Stuhl auf und packte Javier von hinten. Er umarmte Javier von hinten und presste oft auf seinen Brustkorb. Javier spuckte zunächst nur Wasser aus. Mecchulo schaute mich an und sagte, dass ich weiter machen soll. Mit all meiner Kraft presste ich auf Javiers Brust. Dann hat Mecchulo wieder übernommen. Nach einigen Minuten hat sich Javiers Zustand gebessert. Was für eine Erleichterung! Er konnte wieder sprechen. Gleich darauf rannten die beiden los, als wäre nichts gewesen. Ich konnte dieses Tempo nicht mithalten, und so habe ich sie schnell aus den Augen verloren.
Das hat mir einige Dinge aufgezeigt. Wie fix es passiert, dass sich alles dreht im Leben. Am Anfang nimmt man die Gesundheit als selbstverständlich an. Ich habe das Leben genossen. Ich fühlte mich unbesiegbar. Sobald sich Krankheiten, Krisen oder Probleme einschleichen, nimmt die Gesundheit eine neue Priorität ein. Von einem Moment zum Nächsten herrschen andere Gesetze. Lange Zeit wollte ich so sein, wie ich vor dem Quantenmoment war. Genau dieses Verhalten hat mich in die Krise gebracht. Es ist nicht möglich, in der Zukunft so zu sein, wie in der Vergangenheit.
Es scheint mir so, dass der Mensch genau diesem Wahnsinn unterliegt. Sie sind nie zufrieden. Etwas ist nie perfekt. An einem Tag will man 5 Kilo abnehmen. An einem anderen Tag will man 5 Kilo zunehmen. Abhängig von der gegenwärtigen Mode. Nie ist man mit dem zufrieden, was jetzt hier vorhanden ist. Was jetzt wirklich ist. Fortwährend wird nach mehr Geld geschrien. Mehr Urlaub. Mehr Häuser. Mehr Zeit. Mehr Autos. Immer mehr. Nie ist etwas genug vorhanden. Wo soll dieser Wahnsinn enden? Das kann nur im Tal der großen Tränen enden. Irgendwann verschluckt man sich an dem ewigen Konsum. So wie Javier an einem Apfel. Wenn niemand helfen kann, dann bleibt alles im Halse stecken. Die innere Unzufriedenheit soll mit äußerem Konsum ausgeglichen werden. Das ist nicht möglich.
Ich merke, dass Konsum in Ordnung ist. Dieser soll nicht in die Extreme gehen. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. Wie viel Konsum ist gut? Diese Entscheidung trifft man jeden Tag, jeden Moment. Das Haus der Weisheit hat mir eine Sache gelehrt. Ich kann im Leben alles bekommen, erreichen und realisieren. Immer mit der Gewissheit, dass nichts absolut sicher ist. Jede Sache kann in jedem Moment zu Ende sein.
Die kurze Geschichte mit Javier, Mecchulo und mir basiert auf einer wahren Begebenheit. Es hat auf dem Jakobsweg, der Via de la Plata, in Spanien stattgefunden. Es war eine wirkliche Lektion für mich.
Ich danke allen Menschen, denen ich begegnet bin und denen ich begegnen werde. Ich beende diesen Artikel mit einem Zitat, das ich auf einem meiner Wege gelesen habe.
„Das Ziel zu erreichen schien uns zunächst das Wichtigste, inzwischen ist es der Weg.“
Alto do Poio (Spanien), 21.04.1992, Verfasser unbekannt
Die Pilgerin schaut auf den Artikel. Sie wirkt nachdenklich und überrascht zugleich. Sie wollte Details und Weghinweise. Was trägt man im Rucksack? Was ist nützlich? Was wird benötigt? Ich habe das nicht gesagt. Sie verlässt etwas enttäuscht den Raum. Abgesehen davon nimmt sie den Artikel mit.
2. ROLLEN
Ein Sportler rennt im Raum.
Er möchte von mir, Tata, alles wissen, wie er sich sportlich verbessern kann.
Sowohl körperlich, wie mental.
Wie viele Stunden muss er trainieren? Wie oft soll er täglich trainieren? Sein Ziel ist es, der beste Fußballer der Welt zu werden. Geld und Frauen spielen auch eine wichtige Rolle.
Ich schweige.
Nach einiger Zeit überreiche ich dem ehrgeizigen Sportler den Artikel SPIELER, PILGER, STUDENT, MENSCH.
2.1 SPIELER, PILGER, STUDENT, MENSCH
Ich habe viele Jahre Fußball gespielt. Ich habe solange gespielt, bis mich eine Verletzung ausgebremst hat. Ich habe mich davon erholt. Ich fing an, in einer höheren Liga zu spielen. СКАЧАТЬ