Der Pfadfinder. James Fenimore Cooper
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Читать онлайн книгу Der Pfadfinder - James Fenimore Cooper страница 14

Название: Der Pfadfinder

Автор: James Fenimore Cooper

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754179895

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СКАЧАТЬ empfindlich berührt wurden.

      „Wir hielten es für's Beste," fuhr Pfadfinder fort, „und es war auch das Beste. Hätten wir den Kahn zu Land weiter gebracht, so wäre viel Zeit verloren gegangen, und nichts ist so kostbar, als Zeit, wenn man sich vor den Mingo's in Acht zu nehmen hat."

      „Aber wir können nur wenig mehr zu fürchten haben. Die Kähne fahren schnell, und zwei Stunden werden uns, wie Ihr gesagt habt, nach dem Fort bringen."

      „Es muß ein schlauer Irokese sein, der Ihnen auch nur ein Haar Ihres Hauptes beschädigen will; denn hier haben sich Alle dem Sergeanten, und die Meisten, denke ich, gegen Sie selbst verpflichtet, jedes Ungemach von Ihnen ferne zu halten. Ha! Eau-douce, was ist das an dem Fluß? dort, an der untern Umbiegung, unterhalb des Gebüsches — was steht dort an dem Felsen?"

      „'s ist Big Serpent, Pfadfinder; er macht uns Zeichen, die ich nicht verstehe."

      „'s ist der Serpent, so wahr ich ein Weißer bin, und er wünscht, daß wir uns mehr seinem Ufer nähern. Es ist Unheil um den Weg, sonst würde ein Mann von seiner Bedächtigkeit und Festigkeit nie diese Störung veranlassen. Doch Muth! Wir sind Männer, und müssen uns bei einer Teufelei benehmen, wie es unserer Farbe und unserem Berufe ziemt. Ah! ich hab' nie etwas Gutes aus dem Großthun kommen sehen; und hier, gerade da ich mich unserer Sicherheit rühme, kommt die Gefahr, die mich Lügen straft."

      Viertes Kapitel.

      Hier bietet der Natur die Kunst die Wette

      Und schafft in seiner grünen Pracht den Baum;

      Um seinen Baum schlingt sich des Epheu's Kette,

      Und wilde Rosen glüh'n in ihrem Saum.

      Spenser.

      Unter den Fällen des Oswego ist die Strömung reißender und ungleicher, als oberhalb derselben. Es gibt Stellen, wo der Fluß mit der stillen Ruhe des tiefen Wassers hinfließt, aber auch viele Sandbänke und Stromschnellen, und damals, als noch Alles in seinem Naturzustande sich befand, war die Durchfahrt stellenweise nicht ohne Gefahr. Zwar wurde im Allgemeinen nur wenig Anstrengung von Seite der Kahnführer erfordert; an Stellen aber, wo die Schnelligkeit der Strömung und die vorhandenen Felsen Vorsicht verlangten, bedurfte es in der That nicht blos der Wachsamkeit, sondern auch der größten Besonnenheit, Schnelligkeit und kräftiger Arme, um die Gefahr zu vermeiden. Aufs alles Dieses hatte der Mohikan geachtet, und mit Umsicht eine Stelle gewählt, wo der Fluß ruhig genug floß, um die Kähne anhalten und die Kommunikation für diejenigen, welche er zu sprechen wünschte, gefahrlos einleiten zu können.

      Sobald der Pfadfinder die Gestalt seines rothen Freundes erkannt hatte, ruderte er mit kräftigen Schlägen dem Ufer zu, und veranlaßte Jaspern, ihm zu folgen. In einer Minute waren beide Kähne in dem Bereiche des überhängenden Gebüsches. Es herrschte tiefes Stillschweigen, welches die Einen aus Furcht, die Andern aus gewohnter Vorsicht beobachteten. Als die Reisenden sich dem Indianer näherten, veranlaßte er sie durch ein Zeichen, still zu halten, und hielt dann mit dem Pfadfinder eine kurze, aber ernste Besprechung in der Sprache der Delawaren.

      „Der Häuptling ist nicht der Mann, der einen todten Stamm für einen Feind ansieht," bemerkte der weiße Mann gegen seinen rothen Verbündeten, „warum läßt er uns anhalten?" „Mingo's sind in den Wäldern."

      „Das haben wir in diesen zwei Tagen vermuthet. Weiß der Häuptling davon?"

      Der Mohikan hob ruhig einen steinernen Pfeifenkopf in die Höhe.

      „Er lag aus einer frischen Fährte, welche gegen die Garnison hinführt" — so wurden nämlich von den Gränzleuten die militärischen Werke, mochten sie Mannschaft haben oder nicht, genannt.

      „Das kann ein Pfeifenkopf sein, der einem Soldaten gehört. Viele bedienen sich der Pfeifen der Rothhäute."

      „Sieh," sagte Big Serpent, und hielt auf's Neue den gefundenen Gegenstand seinem Freunde vor Augen.

      Der Pfeifenkopf war mit großer Sorgfalt und Geschicklichkeit aus Seifenstein geschnitten. In der Mitte befand sich ein kleines lateinisches Kreuz, das mit einer Genauigkeit gefertigt war, welche keinen Zweifel über seine Bedeutung gestattete.

      „Das prophezeit Unheil und Teufelei," sagte der Pfadfinder, welcher den damals in den englischen Provinzen gewöhnlichen Abscheu gegen dieses heilige Symbol theilte; und da man leicht Sachen mit Personen verwechselt, so hatte sich dieses Grauen so mit den Vorurtheilen der Leute verflochten und einen so mächtigen Eindruck auf das moralische Gefühl des Volkes geübt, daß man die Spuren desselben noch heutigen Tages erkennen kann.

      „Kein Indianer, der nicht durch die schlauen Priester Canada's verkehrt ist, würde sich's einfallen lassen, ein Ding, wie dieses, auf seine Pfeife zu schneiden. Ich wette, der Spitzbube betet jedesmal zu diesem Bild, wenn er mit einem Unschuldigen zusammen treffen und seine Schuftigkeit an ihm ausüben will. Ist sie auch frisch, Chingachgook?"

      „Der Tabak war noch brennend, als ich sie fand."

      „Das wird tüchtige Arbeit geben, Häuptling. Wo ist die Spur?"

      Der Mohikaner deutete auf eine Stelle, welche keine hundert Ellen von seinem Standpunkte entfernt war.

      Die Sache begann nun ein ernsteres Aussehen zu gewinnen. Die zwei Hauptführer besprachen sich einige Minuten beiseite, stiegen dann an dem Ufer hinauf, näherten sich dem bezeichneten Orte und untersuchten die Fährte mit der größten Sorgfalt. Als ihre Nachforschungen ungefähr eine Viertelstunde gedauert hatten, kehrte der weiße Mann allein zurück, und sein rother Freund verschwand in dem Walde.

      Sonst trug das Gesicht des Pfadfinders ein Gepräge der Einfachheit, Rechtschaffenheit und Aufrichtigkeit, gemischt mit der Miene des Selbstvertrauens, welches gewöhnlich Allen, die sich unter seiner Hut befanden, Zuversicht einflößte; aber nun warf der Ausdruck der Sorge einen Schatten über seine ehrlichen Züge, welcher die ganze Gesellschaft beunruhigte.

      „Was gibt's, Meister Pfadfinder?" fragte Cap, indem seine gewohnte, tiefe, starke und zuversichtliche Stimme zu einem scheuen Flüstern sich ermäßigte, welche sich allerdings mehr für die Gefahren der Wildniß eignete. „Hat sich der Feind zwischen uns und unsern Hafen gelegt?"

      „Wie?" .

      „Haben einige von diesen bemalten Schalksnarren Anker geworfen vor dem Hafen, auf welchen wir lossteuern, in der Hoffnung, uns die Einfahrt abzuschneiden?"

      „Es mag sein, wie Ihr sagt, Freund Cap, aber ich bin durch Eure Worte um kein Haar weiser geworden, und in kitzlichen Zeitumständen wird man um so leichter verstanden, je deutlicher man sein Englisch macht. Ich weiß nichts von Hafen und Anker, aber es liegt eine beängstigende Mingofährte in der Nähe von hundert Ellen, und so frisch wie Wildpret ohne Salz. Wenn Einer von diesen argen Teufeln vorübergekommen ist, so sind es auch ein Dutzend; und was das Schlimmste ist, sie sind abwärts gegen die Garnison zu gegangen, und keine Seele kann um die Lichtung herumkommen, ohne daß man einigen ihrer durchbohrenden Augen in den Weg käme. Dann wird's sicher Kugeln geben."

      „Kann nicht das besagte Fort eine Lage geben, und Alles innerhalb des Bereichs seiner Klüsen wegfegen?"

      „Nein, die Forts sind bei uns nicht wie die Forts in den Ansiedelungen, und zwei oder drei leichte Kanonen sind Alles, was sie da unten an der Mündung des Flusses haben. Ueberhaupt hieße auch ein Lagerfeuer auf ein Dutzend herumstreifender Mingo's СКАЧАТЬ