Verwehte Spuren. Franz Treller
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Читать онлайн книгу Verwehte Spuren - Franz Treller страница 13

Название: Verwehte Spuren

Автор: Franz Treller

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783754179130

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СКАЧАТЬ man, daß es Landleute der Umgegend waren.

      Voran ritt Bill Jones, die Büchse quer über dem Sattel, und rief schon von weitem: »Die Schurken, Grover, die blutigen Schurken, fünf meiner besten Pferde sind fort.«

      Heransprengend zügelte er sein schäumendes Roß und sprang aus dem Sattel.

      »Laßt die Pferde verschnaufen, Männer, nützt nichts, sie tot zu jagen.«

      Die Männer, sämtlich wohlbewaffnete Farmer der Umgegend, unter ihnen mehrere, welche gleich Jones gestern abend bei Grover geweilt hatten, folgten dem Rate und stiegen ab.

      »Beim Himmel, Grover, fünf meiner besten Pferde. Die Halunken müssen von hier direkt zu meinem Pferch geritten sein.«

      »Wann habt Ihr's denn entdeckt, Jones?«

      »Der verwünschte Whisky, Grover. Reite nach Hause, lege mich aufs Ohr. Ging mir zwar unterwegs manchmal durch den Kopf, daß der Tyron im Lande, aber es war Nacht, mein Pferch liegt gut versteckt im Walde, denke an keine Gefahr. Als ich aufwache, fällt mir die Sache von gestern abend wieder ein, sattle und reite flugs nach meinen Pferden hinaus. Damned rascals! Denke dir, Grover, das blutige Entsetzen, der Pferch leer leer. Habe in meinem ganzen Leben keinen solchen Schreck gehabt. Hatte siebzehn Stück Prachttiere im Walde. Wundre mich, daß mich nicht der Schlag gerührt hat. Wie ich zu mir komme, blase ich das Horn, das kennen die Tiere, alles meine eigene Zucht, kommen verschüchtert herbei, sind nur zwölf, die fünf besten fort. O, die blutigen Schurken!«

      »Nehmt erst einen Schluck, Männer,« sagte Grover und befahl Jim, der, als die Kavalkade heranjagte, aus dem Stalle getreten war, Becher und Whisky zu bringen, der alsbald gastfrei kredenzt wurde.

      Auch die Frauen hatte der Lärm aus dem Hause gelockt.

      »Die Halunken müssen einen Helfershelfer gehabt haben, der genaue Ortskenntnis hatte, sonst hätten sie nimmer, besonders im Dunkeln, meinen Pferch gefunden.«

      »Den Iltis, Jones.«

      »Was?« fuhr der auf, »der? Ist der hier? Woher weißt du's?«

      »Er hat gestern abend dort am Fenster gestanden und gelauscht, der Indianer hat heute morgen die Spur gefunden.«

      »Der? hier? Indianer, weißt du's sicher?«

      »Dort Spur, so gut als ihn sehen.«

      »Dann ist's klar, der Schurke kannte Schritt und Tritt bei mir. Dachte, er wäre längst irgendwo gehangen worden, weil wir ein Jahr lang nichts von ihm hörten. Dann hat er uns auch den Tyron und die beiden andern hierher gelockt und sich mit ihnen hier an der Straßenkreuzung ein Rendezvous gegeben.«

      »Nun, und weiter?« fragte Grover.

      »Ich, wie ein Sturmwind heim, nachdem ich die übrigen Pferde gesichert hatte, rufe meine Leute, jage sie zu den Nachbarn, blase das Horn, und als hier Myers und Turnbull, welche mir am nächsten wohnen, eingetroffen waren, machten wir uns auf die Suche. Nach und nach trafen dann die Freunde hier ein. Denke dir, Grover, die Schurken sind frech die Straße entlang geritten, wir verfolgten die offene Spur bis zum Devilskreek, da sind sie ins Wasser gegangen. Sie müssen nach dem Muskegon, können nicht seitwärts durch die Sümpfe. Wir ließen Tom Raggle und Ramsgate hinter ihnen und schneiden jetzt die Biegung ab, die der alte Fluß macht, bei Harpers Trift treffen wir wieder zusammen.«

      »Ja, aber wo glaubst du denn, Jones, daß die Burschen mit der Beute hin wollen?«

      »Stromunter sind sie nicht, denn vom Devilskreek können sie nur den Muskegon hinauf. Nehmen den Weg nach Osten auf den Saginaw zu, oder haben da oben Hehler, welche ihnen die Beute vorläufig in Sicherheit bringen.«

      »Wird so sein, Jones. Wird 'ne lange Jagd werden, ist wilder Boden dort, Sumpf, Wasser und dann steht ihnen die Bigprairie offen.

      »Wenn sie die nehmen, wäre das noch das Glücklichste, aber ich fürchte, sie wissen die Pferde dort zu verbergen, um sie erst in Wochen nach Osten zu führen. Denn jetzt, wo ich weiß, daß der Iltis hier war und mit den Banditen zusammentraf, so ist es mir ganz klar, daß es von vornherein auf meine Pferde abgesehen war, und da fürchte ich auch, daß der abgefeimte Bursche ein Versteck in Bereitschaft hat.«

      »Nun, Jones, wollen tun, was Männer tun können.«

      »Willst du reiten, Grover?«

      »Will, Mann, habe noch meinen besondern Grund. Weißt du, Jones, wer der lange Kerl war, der gestern abend zum Messer griff.«

      »Nun?«

      »Der Morris!«

      »Der Morris?« klang es in wilden Rufen ringsum. »Der Mörder vom Kalamazoo? Der Johnsons Weib und Kinder erschlagen hat?«

      »Der Indianer sagt es.«

      »John, Rothaut, ist es wahr?«

      »Die >rote Hand<, hier. Ihm gestern sehen ganz durch Nebel, heute aufwachen, denken nach, suchen Spur, ihm noch finden, kenne Spur von >rote Hand<, habe sein Maß, er hier.«

      »Nein, beim Himmel,« schrie Jones fast, »der soll lebendig nicht zum Lande hinaus. Was meint ihr, Männer?«

      »Hast recht, Jones, müssen ihn haben, schreit vergossenes Blut zum Himmel. Wollen ihn jagen.«

      »Mögen meinetwegen die Pferde zum Teufel gehen, aber den Morris müssen wir haben.«

      Während sie so sprachen, klang auf der Straße von Süden her eiliger Hufschlag. Aller Augen wandten sich dorthin, da erschienen auch bereits vier Reiter, welche rasch herantrabten. Der Voranreitende trug eine blaue Uniform, während die drei folgenden bürgerliche Kleidung zeigten. Bewaffnet waren sie mit Büchsen und der Beamte führte noch einen Säbel.

      »Weller, der Konstabel,« sagten die Farmer, als sie die Uniform erkannten.

      Die Reiter zügelten, als sie herankamen, die Pferde und der Konstabel sagte: »Guten Morgen, Männer.«

      Die Farmer, welche ihn fast alle kannten, erwiderten den Gruß freundlich.

      »Gebt uns einen Schluck, Grover, haben einen langen Ritt hinter uns.«

      »Seid willkommen, Weller, bei Bill Grover, sollt's haben,« und rasch wurden die neuen Gäste bewirtet.

      »Was führt euch hier zusammen, Männer?« fragte der Konstabel, »komme von Süden, bin auf der Jagd.«

      »Könnt gleich mit uns jagen, Weller,« sagte Jones, »sind mir diese Nacht fünf Pferde gestohlen, sind eben dabei, sie uns wieder zu holen.«

      »Pferde?« sagte der Konstabel gedehnt. »Jetzt? Das wäre gar toll. Will euch sagen, Leute, habe augenblicklich höhere Jagd, bin hinter dem Morris her.«

      »So hat der Indianer also ganz recht gesehen.«

      »Nun, Weller,« meinte Jones, »so tut Ihr wohl am besten. mit uns zu reiten, denn der war mit Tyron, dem Iltis und noch einem diese Nacht an meinem Pferch.«

      »Irrt Ihr Euch nicht, Jones?« fragte ernst der Beamte, ein untersetzter, energisch dreinschauender Mann.

      »Denke СКАЧАТЬ