Die Göttliche Komödie. Dante Alighieri
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Читать онлайн книгу Die Göttliche Komödie - Dante Alighieri страница 17

Название: Die Göttliche Komödie

Автор: Dante Alighieri

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783753197906

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СКАЧАТЬ Daß nicht die Feuerstadt ihr Strafort wird?

       Wenn nicht, was leiden sie doch solche Plagen?

       Und er darauf zu mir: "Was schweift verwirrt

       Dein Geist hier ab von den gewohnten Wegen?

       Woandershin hat sich dein Sinn verirrt?

       Willst du nicht deine Sittenlehr erwägen,

       Die Kunde von drei Neigungen verleiht,

       Die Gottes Zorn und seinen Haß erregen,

       Von Tollwut, Bosheit, Unenthaltsamkeit?

       Die dritt ist, da sie minderes Verachten

       Des Herrn verrät, von mindrer Strafbarkeit.

       Willst du den Spruch bedenken und betrachten,

       Wer jene sind, die vor der Stadt voll Glut

       Dort oben, ihre Straf erduldend, schmachten,

       So wirst du sehn, wie sie von dieser Brut

       Geschieden sind, und minder sie beschwerend

       Auf ihnen das Gewicht des Himmels ruht."—

       "O Sonne, du, die trübsten Blicke klärend,

       Wie Wissen, so erfreut der Zweifel mich,

       Vernehm ich dich ihn lösend, mich belehrend.

       Drum wend ein wenig," sprach ich, "rückwärts dich.

       Da sagtest, daß die Wuchrer Gott verletzen,

       Jetzt sage mir, wie löst dies Rätsel sich?"

       Weltweisheit, sprach er, lehrt in mehrern Sätzen,

       Daß nur aus Gottes Geist und Kunst und Kraft

       Natur entstand mit allen ihren Schätzen;

       Und überdenkst du deine Wissenschaft

       Von der Natur, so wirst du bald erkennen,

       Daß eure Kunst, mit allem, was sie schafft,

       Nur der Natur folgt, wie nach bestem Können

       Der Schüler geht auf seines Meisters Spur;

       Drum ist sie Gottes Enkelin zu nennen

       Vergleiche nun mit Kunst und mit Natur

       Die Genesis, wos also lautet: Leben

       Sollst du im Schweiß des Angesichtes nur.—

       Weil Wuchrer nun nach anderm Wege Streben,

       Schmähn sie Natur und ihre Folgerin,

       Indem sie andrer Hoffnung sich ergeben.

       Doch folge mir, denn vorwärts strebt mein Sinn,

       Da schon die Fisch empor am Himmel springen;

       Schon auf den Caurus sinkt der Wagen hin,

       Und weit ists noch, eh wir zur Tiefe dringen.

      Zwölfter Gesang

      Rauhfelsig war der Steig am Strand hernieder,

       Ob des, was sonst dort war, der Schauer groß,

       Und jedem Auge drum der Ort zuwider.

       Dem Bergsturz gleich bei Trento—in den Schoß

       Der Etsch ist seitwärts Trümmerschutt geschmissen,

       Durch Unterwühlung oder Erdenstoß—

       Wo von dem Gipfel, dem er sich entrissen,

       Der Fels so schräg ist, daß zum ebnen Land,

       Die oben sind, den Steg nicht ganz vermissen;

       So dieses Abgrunds Hang, und dort am Rand

       Wars, wo von Felsentrümmern überhangen

       Sich ausgestreckt die Schande Kretas fand,

       Einst von dem Scheinbild einer Kuh empfangen.

       Sich selber biß er, als er uns erblickt,

       Wie innerlich von wildem Grimm befangen.

       Mein Meister rief: "Bist du vom Wahn bestrickt.

       Als sähst du hier den Theseus vor dir stehen,

       Der dich von dort zur HöIl herabgeschickt?

       Fort, Untier, fort! Den Weg, auf dem wir gehen,

       Nicht deine Schwester hat ihn uns gelehrt,

       Doch dieser kommt, um eure Qual zu sehen."

       So wie der Stier, vom Todesstreich versehrt,

       Sich losreißt und nicht gehen kann, nur springen.

       Und Satz um Satz hierhin und dorthin fährt;

       So sahen wir den Minotaurus ringen,

       Drum rief Virgil: "Itzt weiter ohne Rast;

       Indes er tobt, ists gut, hinabzudringen."

       So klommen wir, von Trümmern rings umfaßt,

       Auf Trümmern sorglich fort, und oft bewegte

       Ein Stein sich unter mir der neuen Last.

       Ich ging, indem ich sinnend überlegte.

       Und er: "Du denkst an diesen Schutt, bewacht

       Von Zornwut, die vor meinem Wort sich legte.

       Vernimm jetzt, als ich in der Hölle Nacht

       Zum erstenmal so tief hereingedrungen.

       War dieser Fels noch nicht herabgekracht.

       Doch kurz eh jener sich herabgeschwungen

       Vom höchsten Kreis des Himmels, der dem Dis

       So edler Seelen großen Raub entrungen.

       Erbebte so die grause Finsternis,

       Daß ich die Meinung faßte, Liebe zücke

       Durchs Weltenall und stürz in mächtgern Riß

       Ins alte Chaos neu die Welt zurücke.

       Der Fels, der seit dem Anfang fest geruht,

       Ging damals hier und anderwärts in Stücke.

       Doch blick ins Tal, schon naht der Strom von Blut,

       In welchem jeder siedet, der dort oben

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