Название: TARZAN, DER UNBESIEGBARE
Автор: Edgar Rice Burroughs
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783753196480
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»Ich fürchte, dann bist du kein besonders guter Verfechter unserer Sache, Tony.«
»Oh, das bin ich gewiss«, versicherte der Philippino pathetisch. »Wozu wäre ich sonst hier? Glauben Sie vielleicht, ich bin gerne in dieses gottverdammte Land voller Löwen, Ameisen, Schlangen, Mücken und Moskitos gekommen?«
Hoch oben in den Bäumen kreuzte ein kleiner Affe den Weg der Safari. Das Tierchen verhielt einen Augenblick und schaute auf die Menschen herab. Dann nahm es seinen Weg in der entgegengesetzten Richtung auf.
Eine halbe Stunde später brüllte der Löwe abermals. Dieses Mal dröhnte seine donnernde Stimme so nahe und so unerwartet durch den stillen Dschungel, dass der kleine Nkima beinahe aus dem Baum gefallen wäre, durch den er gerade kletterte.
Ein riesiger Löwe mit prächtiger Mähne trat auf die kleine Lichtung, direkt unter den Baum, in dem der zitternde Nkima hing. Noch einmal ließ er seine machtvolle Stimme ertönen, dass die Erde unter seinem drohenden Ruf zu erzittern schien. Nkima schaute auf den Löwen hinunter und hörte plötzlich mit Schimpfen auf. Stattdessen hüpfte er aufgeregt auf seinem Ast herum, schnatterte und schnitt allerlei Grimassen. Numa, der Löwe, schaute zu ihm hinauf. Und dann geschah etwas Seltsames. Das Äffchen hörte auf zu schnattern und ließ einen leisen, ganz bestimmten Laut hören. Die Augen des Löwen, die bis dahin verächtlich dreingeblickt hatten, nahmen einen neuen und beinahe sanften Ausdruck an. Er machte einen krummen Buckel und rieb sich gemächlich an dem Stamm des Baumes. Dabei schnurrte er leise wie eine zärtliche Katze. Inzwischen hastete der kleine Nkima von Ast zu Ast immer tiefer herab. Mit einem letzten, raschen Sprung landete er auf dem Rücken des Königs der Tiere und klammerte sich an dessen dicker Mähne fest.
Zweites Kapitel: Der Hindu
Beim Anbruch des nächsten Tages wurde es in dem Lager der Verschwörer sehr lebendig. Jetzt hatten die Beduinen keine Zeit für ihren Kaffee. Die weißen Männer legten ihre Karten beiseite und die Gallakrieger frönten nicht mehr ihrem Minkala.
Zveri saß hinter einem Klapptisch und teilte seine Leute ein. Zora und Raghunath Jafar halfen ihm, Patronen an die Männer auszugeben, die sich in einer langen Schlange an dem Tisch vorbeischoben. Miguel Romero und die beiden übrigen Weißen beaufsichtigten die Verteilung der Lasten unter die Träger. Der wilde, schwarze Kitembo schoss unter seinen Leuten hin und her. Hier scheuchte er Müßiggänger von dem verspäteten Frühstück auf und dort ließ er die bereits mit Munition versehenen Neger in Gruppen antreten. Abu Batn, der Scheik, saß in einiger Entfernung inmitten seiner sonnenverbrannten Krieger. Die Beduinen waren zu jeder Minute des Tages aufbruchbereit und beobachteten mit einiger Verachtung die langwierigen und aufgeregten Vorbereitungen ihrer Begleiter.
»Wie viele Leute wirst du zur Bewachung des Lagers zurücklassen?«, fragte Zora.
»Du bleibst mit Kamerad Jafar zurück. Ihr tragt die Verantwortung während meiner Abwesenheit«, erwiderte Zveri. »Eure persönlichen Diener und zehn Askaris bleiben als Lagerwache bei euch.«
»Das genügt bei weitem«, gab Zora zurück. »Hier droht uns keine Gefahr.«
»Nein«, stimmte Zveri zu, »jetzt nicht. Aber wenn dieser Tarzan hier wäre, könnte die Lage leicht gefährlich werden. Ich habe mit allen Mitteln versucht, seinen Aufenthalt festzustellen und herausgefunden, dass er nicht hier ist. Danach erst habe ich mich dazu entschlossen, unser Ausgangslager in diese Gegend zu legen. Ich bin darüber informiert worden, dass er für lange Zeit fortgegangen ist. Er beteiligte sich an einer verrückten Luftschiffexpedition, von der man nie wieder etwas gehört hat. Man darf mit Sicherheit annehmen, dass er nicht zurückkommt.«
Nachdem der letzte Neger seine Patronen empfangen hatte, versammelte Kitembo seine Stammesmitglieder in einiger Entfernung von den übrigen Teilnehmern der Expedition. Dort hielt er seinen Leuten mit gesenkter Stimme eine Rede. Sie gehörten zum Stamme der Basembo und Kitembo, ihr Häuptling, redete mit ihnen im heimatlichen Dialekt.
Kitembo hasste alle Weißen. Die Fremden hatten das Land besetzt, das seinem Volke seit undenklichen Zeiten Heimat gewesen war. Und da Kitembo, der erbliche Häuptling des Stammes, sich der Fremdherrschaft widersetzte, hatten die Weißen ihn aus seinem Amte entfernt. Zurzeit leitete ein unterwürfiger Kriecher die Geschicke seines Stammes, der den fremden Herrschern genehm war.
Für Häuptling Kitembo waren alle Weißen Teufel. Er war wild und grausam und hatte einen verräterischen Charakter. In der Zusammenarbeit mit Zveri sah er nur eine günstige Gelegenheit, sich an den Weißen zu rächen. Nur deshalb hatte er eine größere Anzahl Krieger um sich versammelt, um mit ihnen an diesem Unternehmen teilzunehmen, das nach Zveris Versprechungen die Fremden für immer aus dem Lande treiben sollte. Dann sollte Kitembo zu noch größerer Macht und zu noch weiterem Einfluss gelangen, als ein Basembohäuptling es jemals zuvor erreicht hatte.
Es fiel Kitembo allerdings nicht immer leicht, seine Männer bei der Stange zu halten. Seit der Besetzung seines Landes durch die Weißen waren seine Macht und sein Einfluss erheblich gesunken. Das führte soweit, dass verschiedene Krieger, die in früheren Zeiten gehorsam wie Sklaven waren, nun seine Autorität anzuzweifeln wagten. Solange die Expedition nichts weiter als kurze Märsche, ruhige Lager und genügend Verpflegung mit sich brachte, waren Widersprüchlichkeiten nicht vorgekommen. Die Schwarzen von der Westküste, die weniger kriegerisch waren als die Basembos, und andere Neger hatten als Träger die härteste Arbeit leisten müssen. Nun aber, da, wie es schien, die ersten Kämpfe bevorstanden, wollten einige von Basembos Männern durchaus wissen, wofür sie in den Kampf ziehen und was für sie dabei herauskommen sollte. Keiner von ihnen hatte besondere Lust, seine Haut zu Markte zu tragen, nur damit der weiße Zveri oder der schwarze Kitembo dadurch zu Ruhm, Ansehen und Reichtum kam.
Um diese unzufriedenen Zweifler zu beruhigen, hielt Kitembo jetzt seinen Kriegern eine Rede. Er versprach ihnen reiche Beute, wenn sie gehorsam blieben und drohte für eine etwaige Meuterei schreckliche Strafen an. Zveri und die anderen weißen Mitglieder der Gruppe wären erstaunt gewesen, hätten sie den Basembodialekt verstanden und gehört, was der Häuptling seinen Kriegern als Belohnung und Beute versprach. Mehr noch als durch diese Versprechungen wurden die schwarzen Krieger durch Angst und Furcht vor den Grausamkeiten des Häuptlings in Zucht gehalten.
Unter den übrigen schwarzen Teilnehmern an der Expedition befanden sich Männer aus verschiedenen Stämmen, die wegen ihrer Verbrechen ausgestoßen worden waren. Darüber hinaus gab es eine beträchtliche Anzahl von Trägem, die man auf dem normalen Wege angeworben hatte, um an einer nach außen hin als wissenschaftlich getarnten Expedition teilzunehmen. Für Abu Batn und seine Krieger gab es zwei Gründe, Zveri wenigstens vorübergehend die Treue zu halten. Wie immer waren die Beduinen auf Beute aus. Außerdem aber veranlasste sie ihr Hass gegen alle Weißen, bei diesem Unternehmen dabei zu sein. Der fremde Einfluss in ihrer Heimat und in den umliegenden Ländern, die sie als ihre angestammte Domäne betrachteten, hatte sie zu Zveris Gefolgsleuten gemacht.
Von den Weißen, die Zveri begleiteten, hätte man annehmen sollen, dass sie nur von edlen, wahrhaft menschlichen Beweggründen dazu angetrieben worden seien. Jedoch muss festgehalten werden, dass ihr Anführer öfter von den Möglichkeiten, sich persönlichen Reichtum und Macht zu erringen sprach, als von den Rechten der Unterdrückten oder der Brüderlichkeit unter allen Menschen.
Es war also eine recht lose zusammengewürfelte, dennoch nicht gerade schwache Expedition, die sich an diesem lieblichen Morgen aufmachte, um die Schatzkammern von Opar zu erobern.
Zora Drinov schaute den abmarschierenden Männern nach. Ihre schönen, klaren Augen ruhten auf der Gestalt Peter Zveris, bis er ihrem Blick entschwand. СКАЧАТЬ