TARZAN, DER UNBESIEGBARE. Edgar Rice Burroughs
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TARZAN, DER UNBESIEGBARE - Edgar Rice Burroughs страница 12

Название: TARZAN, DER UNBESIEGBARE

Автор: Edgar Rice Burroughs

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783753196480

isbn:

СКАЧАТЬ Colt, »aber ich habe nicht geglaubt, dass es diesen sagenhaften Schatz in Wirklichkeit geben könnte. Überall in der Welt erzählt man sich Legenden von riesigen Schätzen aus alter Zeit.«

      »Bei den Schätzen von Opar handelt es sich nicht um eine Legende«, erwiderte Zora bestimmt.

      Tarzan zeigte mit keiner Bewegung, ob die überraschende Enthüllung, die er mit anhörte, ihn sonderlich interessierte oder nicht. Er lag unbeweglich und lauschte.

      Einige Zeit saß Colt still und nachdenklich da. Offensichtlich überlegte er die unwahrscheinlichen Möglichkeiten des Planes, der ihm gerade erklärt worden war. Seiner Ansicht nach konnte er nur von einem Halbverrückten entworfen worden sein. Er glaubte nicht, dass auch nur ein Bruchteil davon in die Tat umgesetzt werden konnte. Ihm wurde mit erschreckender Deutlichkeit klar, dass alle Mitglieder der Expedition auf verlorenem Posten standen. Es gab kein Entkommen, wenn die Kolonialmächte erst einmal auf die Tätigkeit dieser Gruppe aufmerksam wurden. Zunächst dachte er aber nicht an sein eigenes Schicksal, sondern an die Sicherheit der Frau neben sich.

      »Das gegenwärtige Unternehmen birgt gewiss große Gefahren«, sagte Colt vorsichtig. »Mir scheint, dass es in erster Linie eine Männerangelegenheit ist. Deshalb erscheint es mir unverständlich, warum man dir erlaubt hat, die Gefahren und Unbequemlichkeiten auf dich zu nehmen, die sich mit der Durchführung eines so gewagten Planes immer verknüpfen.«

      »Das Leben einer Frau ist nicht mehr wert als das eines Mannes«, erklärte sie. »Meine Mithilfe war nötig. Es gibt immer eine große Menge wichtiger und vertraulicher Schreibarbeiten, die Kamerad Zveri nicht irgendjemanden anvertrauen kann. Dazu bedarf er einer Sekretärin, auf die er sich verlassen muss. Ich genieße sein volles Vertrauen. Außerdem bin ich eine vollständig ausgebildete Stenotypistin. Diese Gründe allein könnten schon zur Genüge erklären, warum ich hier bin. Darüber hinaus gibt es noch einen sehr gewichtigen Grund, nämlich die Tatsache, dass ich auf meinen eigenen Wunsch mit Kamerad Zveri zusammen bin.»

      Colt erkannte, dass sich hinter den einfachen Worten der Frau eine Romanze verbarg. Für sein amerikanisches Denken jedoch wäre eine Liebesbeziehung zwischen Zveri und Zora Drinov erst recht ein Grund gewesen, die Frau nicht in diese wilde Gegend zu führen. Er konnte sich jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Mann die Frau, die er liebte, solchen Gefahren aussetzte.

      Über ihnen bewegte sich Tarzan, der Affenmensch, mit äußerster Vorsicht. Zunächst griff er über seine Schulter und hob den kleinen Nkima von seinem Rücken. Das Äffchen hätte am liebsten laut losgeschimpft. Aber auf Tarzans leis geflüsterte Warnung hin blieb Nkima ganz still. Der Affenmensch kannte verschiedene Arten mit seinen Feinden fertig zu werden. Er hatte viel gelernt und weitgehende Erfahrungen gesammelt, schon lange bevor er wusste, dass er nicht zu den Affen gehörte. Längst ehe er den ersten weißen Mann zu sehen bekam, hatte er sich zum Herrn gemacht über die Gomangani, die schwarzen Bewohner des Urwaldes und des Dschungels. Er hatte gelernt, dass man schon einen entscheidenden Schritt zu dem endgültigen Sieg getan hat, wenn es gelingt, zunächst die Kampfmoral des Feindes zu untergraben. Er wusste nun, dass diese Leute nicht nur zu Unrecht in sein Besitztum eingedrungen waren und deswegen seine persönlichen Feinde sein mussten. Er hatte auch gehört, dass durch diese Verschwörer der Frieden der Welt und insbesondere Afrikas bedroht war, das er als seine Wahlheimat schätzte. Auch die übrige zivilisierte Welt war in höchster Gefahr, mit der Tarzan zum mindesten keinen Streit hatte. Es ist freilich wahr, dass er für die Zivilisation nur Verachtung empfand. Aber noch größer war seine Verachtung für alle Menschen, die sich in die Rechte ihrer Mitmenschen eindrängten, mochte es sich dabei um die natürliche Ordnung des Dschungels oder eines Staates handeln.

      Tarzan verließ den Baum, in dem er sich versteckt gehalten hatte. Die beiden unter ihm vernahmen davon genau so wenig wie von seinem Kommen. Colt bemühte sich immer noch, den Geheimnissen der Liebe auf die Spur zu kommen. Er kannte Zveri und es erschien ihm unfassbar, dass eine Frau von der Art einer Zora Drinov sich an einen solchen Menschen gebunden fühlte. Natürlich, im Grunde genommen ging ihn die Sache nichts an. Dennoch wollte etwas in dem ganzen Bild nicht stimmen. Wenn Zora Drinov wirklich die Geliebte Zveris war, sank sie in seiner Achtung ein ganzes Stück. Diese Tatsache enttäuschte ihn. Aber Colt ließ sich nicht gerne enttäuschen, schon gar nicht von Menschen, zu denen er sich hingezogen fühlte.

      »Du hast Kamerad Zveri in Amerika kennengelernt, nicht wahr?«, unterbrach Zora seine Gedanken.

      »Ja», erwiderte Colt kurz.

      »Was hältst du von ihm?«, fuhr sie fort.

      »Er hat einen sehr starken Charakter«, gab Colt zurück. Ich halte ihn durchaus für einen Mann, der bis zum Ende durchführt, was er sich einmal vorgenommen hat. Sicherlich hätte man den Oberbefehl dieser Expedition in keine besseren Hände legen können.« Wenn die Frau etwa darauf ausgegangen war, Colt durch diese plötzliche Frage zu einer Bemerkung zu veranlassen, ob er Zveri schätzte oder verachtete, musste sie sich enttäuscht sehen. Sie war jedoch zu schlau, das Thema weiter zu verfolgen. Zora musste bald erkennen, dass sie es mit einem Mann zu tun hatte, der sich nur das entlocken ließ, was er freiwillig zu erzählen gedachte. Andererseits erkannte sie bald, dass Colt sehr leicht andere zum Reden veranlassen könne. Er gehörte zu jenem Menschentyp, dem man gern Vertrauen entgegenbringt. Seine Sprache und seine Haltung verrieten eine bestechende Sauberkeit des Charakters. Man hätte ihm einen Vertrauensbruch niemals zugetraut. Zora musste sich eingestehen, dass ihr dieser aufrechte, junge Amerikaner recht gut gefiel. Je näher sie ihn kennenlernte, desto schwerer wollte es ihr werden, in ihm einen Verräter an seiner Familie, an seinen Freunden und seinem Vaterland zu erblicken. Sie wusste jedoch, dass schon mancher ehrenwerte Mann für seine Überzeugung alles geopfert hatte. Vielleicht gehörte dieser Amerikaner zu ihnen. Jedenfalls hoffte sie im Stillen, die richtige Erklärung für seine Haltung gefunden zu haben.

      Ihr Gespräch drehte sich um verschiedene Dinge – um ihr Leben, ihre Erfahrungen in den Heimatstaaten – und ging schließlich auf die Ereignisse über, die ihren Weg seit der Ankunft in Afrika bestimmt hatten. Endlich war man wieder bei den Vorkommnissen dieses Tages angelangt. Als das Gespräch sich um diesen Funkt drehte kehrte Tarzan, der Affenmensch, in den Baum über Zora und Colt zurück. Aber dieses Mal kam er nicht allein.

      »Ich bin gespannt, ob wir jemals herausfinden, wer Jafar getötet hat«, meinte der Amerikaner.

      Das Schweigen stand eine Weile unter dem Baum. Der Mann und die Frau überlegten, wie sich das Geheimnis wohl lösen ließe.

      »Die Angelegenheit wird noch geheimnisvoller dadurch«, fuhr Colt fort, »dass keiner von unseren Askaris in der Lage war, den Typ des tödlichen Pfeiles zu bestimmen. Das mag indessen nicht viel zu bedeuten haben. Keiner unserer Leute stammt aus dieser Gegend.«

      »Der Vorfall hat unsere Männer reichlich nervös gemacht«, warf Zora ein. »Ich hoffe zuversichtlich, dass sich etwas Ähnliches in absehbarer Zeit nicht wiederholt. Meiner Ansicht nach genügen geringe Aufregungen, um die Neger in eine wahre Panik zu stürzen. Die meisten Askaris sind tapfere Krieger, wenn es sich um Gefahren handelt, die sie kennen. Sobald aber etwas geschieht, das sie sich nicht erklären können und deshalb für übernatürlich halten, stürzen sie in wilder Flucht davon.«

      »Mir scheint, sie fühlen sich schon bedeutend sicherer, seit der Hindu beerdigt worden ist«, sagte Colt. »Mein Diener gab mir allerdings zu verstehen, dass viele Neger an ein Weiterleben nach dem Tode glauben. Sie halten es für möglich, dass Menschen, die eines gewaltsamen Todes gestorben sind, auferstehen und wiedererscheinen.«

      »Das ist wirklich kaum anzunehmen«, gab die Frau lachend zurück.

      Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen als es plötzlich über ihnen in den Zweigen rauschte. Ein schwerer Körper brach durch die Äste herab und krachte auf den Tisch zwischen ihnen. Das leichte Möbelstück brach unter СКАЧАТЬ