Название: Rentenplaner für Dummies
Автор: Helmut Achatz
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Личные финансы
isbn: 9783527837519
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Wie bei Miet- und Pachteinnahmen allgemein gilt es, die Kosten abzuziehen.
Pluspunkt der unterstellten Miete: Sie zahlen dafür keine Steuern und keine Sozialabgaben.
Anders als bei Miet- und Pachteinnahmen müssen Sie die unterstellte Miete schätzen. Auch hier hilft wieder das Statistische Bundesamt weiter: »… für eigengenutzte Wohneinheiten ist eine unterstellte Miete von vergleichbaren Mietobjekten anzusetzen.« Das heißt, Sie schauen, wie viel für eine vergleichbare Wohnung oder eine vergleichbares Haus an Miete zu zahlen wäre.
Vergleichsmiete ermitteln
Das liest sich einfacher, als es ist, denn Deutschland ist ein Flickenteppich in puncto Mietpreise. Im Speckgürtel Münchens zahlen Mieter ein Vielfaches dessen, was Mieter im sächsischen Plauen zahlen. Das heißt, Sie können nur Äpfel mit Äpfeln vergleichen – und setzen den Wert für Ihren Wohnort an.
Die Berechnung des Vergleichswerts ist einfach: Nutzen Sie Miet-Vergleichsportale, darunter beispielsweise www.miete-aktuell.de
oder www.wohnungsboerse.net
oder www.immowelt.de
.
An den Beispielen Olching im Speckgürtel Münchens und Plauen sehen Sie, wie groß der Unterschied ist, was sich natürlich in der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung bemerkbar macht.
Laut www.wohnungsboerse.net
liegt der durchschnittliche Mietpreis für eine Immobilie von 100 Quadratmetern Größe in Olching bei 13,66 Euro pro Quadratmeter. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung ergibt sich somit eine monatliche Kaltmiete von 1366 Euro.
Laut www.wohnungsboerse.net
liegt der durchschnittliche Mietpreis für eine Immobilie von 100 Quadratmetern Größe in Plauen bei 4,96 Euro pro Quadratmeter. Für eine 100-Quadratmeter-Wohnung ergibt sich somit eine monatliche Kaltmiete von 496 Euro.
Die Kaltmieten liegen in Olching deutlich über den durchschnittlichen Mietpreisen in Deutschland von 10,45 Euro pro Quadratmeter, in Plauen deutlich darunter. Wobei das auch nur die halbe Wahrheit ist, denn die Mietpreise können sogar innerhalb ein und derselben Stadt differieren. Darüber hinaus kommt es auf Ausstattung und Zustand einer Immobilie an. Eine abgewohnte Immobilie mit schlechten Energiewerten ist deutlich günstiger als eine luxussanierte in Top-Lage.
Die Preise für eine kleine Wohnung sind häufig prozentual höher als für eine größere Wohnung. Gerade in Universitätsstädten zahlen Mieter deutlich mehr für eine kleine Wohnung mit beispielsweise 30 Quadratmetern. Das gilt indes auch für Großstädte. Deswegen unterscheiden Vergleichsrechner zwischen 30, 60 und 100 Quadratmeter großen Immobilien.
Sie können selbst am besten einschätzen, zu welcher Kategorie Ihre Immobilie gehört und wie hoch eine Vergleichsmiete sein könnte.
Tragen Sie die geschätzte Vergleichsmiete in den Einnahmen-Ausgaben-Vergleich in Tabelle 1.3 unter »unterstellte Miete Eigenimmobilie« ein.
Lesen Sie mehr in Kapitel 4 im Abschnitt »Eigener Herd ist Goldes wert?«.
Ausgaben im Ruhestand – womit Sie rechnen müssen
Die Tabelle 1.2 Ausgaben von Haushalten von Ruheständlern liefert einen guten Überblick, wofür Rentner und Pensionäre Geld ausgeben. Das ist vor allem:
Wohnen
Nahrungsmittel und Getränke
Gesundheit
Freizeit
Versicherungen
Reisen
Vieles, vor allem die Ausgaben für Nahrungsmittel und Getränke, wird sich kaum ändern, weil Sie Ihre Gewohnheiten im Alter meist beibehalten. Einiges, wie die Kosten fürs tägliche Pendeln, fällt im Ruhestand weg. Lesen Sie mehr dazu in diesem Kapitel im Abschnitt »Was im Ruhestand wegfällt, was dazukommt«. Rentnerinnen und Rentner brauchen beispielsweise keine teuren Anzüge oder Kostüme mehr – Business-Outfits waren mal.
Die Ausgaben für Gesundheit und Freizeit werden eher steigen als fallen. Fehlte bislang die Muße für Reisen, ändert sich das in der Rente, entsprechend steigen die Kosten.
Um ein Gefühl dafür zu bekommen, was Sie während Ihrer Noch-Berufsphase ausgaben und später in der Rente ausgeben, stellen Sie beides in Tabelle 1.2 gegenüber.
Tragen Sie die Ausgaben in Tabelle 1.2 Ausgaben von Haushalten von Ruheständlern in der Spalte »im Ruhestand« ein.
Am Ende wissen Sie ziemlich genau, was an Ausgaben auf Sie zukommt – und inwieweit die Ausgaben heute und in der Rente differieren.
Am Ende der Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben (siehe Tabelle 1.3) steht ein Wert – das ist Ihr Rentenbedarf. Wenn die Differenz ein Minus ausweist, das heißt Ihre Ausgaben größer sind als Ihre Einnahmen in der Rente, ergibt sich eine Versorgungslücke. Mehr dazu lesen Sie in Teil II »Die Versorgungslücke schließen: wenn's nicht reicht«.
Was im Ruhestand wegfällt, was dazukommt
Auf Euro und Cent genau werden Sie kaum berechnen können, was im Ruhestand wegfällt und was dazukommt, aber Sie können es zumindest abschätzen. Einiges ist absehbar, anderes noch sehr nebulös.
Was wegfällt
Sie sind Eigenheimbesitzer und haben Ihr Häuschen oder Ihre Wohnung bis zum Renteneintritt abbezahlt? Dann fallen Tilgung und Hypothekenzinsen weg.
Die Fahrten zur Arbeit fallen in der Rente weg – und damit auch die Fahrtkosten. Vielleicht brauchen Sie auch keinen Zweitwagen mehr.
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