Название: Mutige Studenten
Автор: Geri Schnell
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783750221314
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«Und wenn, was geht das uns an?»
«Nun, ich bin die, die etwas gefunden hat. Ich fühle mich verpflichtet, das Rätsel zu lösen.»
«Richtig, Du! - fühlst dich verpflichtet, bei mir ist das etwas anderes, ich war nicht auf dieser Insel, ich habe keine Beziehung zu den Männern. Ich habe nicht einmal ihre Eintragungen gelesen.»
«Danke für deine Hilfe», Olivia will auflegen.
«Jetzt musst du nicht gleich sauer sein», versucht Tim die Situation zu retten, «ich weiss wirklich nicht, wo man anfangen könnte.»
«Stimmt», muss im Olivia zustimmen, «wir stehen noch am Anfang, doch nichts haben wir nicht. Wir wissen, dass Diamanten im Spiel sind und den Zeitraum, in welchem sie auf den Markt gebracht wurden. Kann man damit nichts anfangen?»
«Ich nicht, dazu brauchst du einen Hacker und nicht nur einen gewöhnlichen, nein, es brauchte ein Genie!»
«Und bist du das?»
«Nein mit Sicherheit nicht, ich werde mich rum hören, vielleicht hat einer Interesse.»
«Danke ich wusste, dass ich auf dich zählen kann», antwortet Olivia, «ich werde mich noch mit Ray in Zürich in Verbindung setzten, der hat sehr gute Computerkenntnisse. Vielleicht kann er etwas herausfinden.»
«Eine gute Idee», bestätigt Tim.
«Ich versuche es einfach», bestätigt Olivia, «ich schicke ihm die gleiche Mail, die wir bereits Dean geschickt haben. Je mehr Leute suchen, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, einen Treffer zu landen. Danke für die Hilfe!»
Wer ist Jörg Herbst?
Eine Woche nachdem sie Dean das Mail geschickt hatte, erhält Olivia einen Anruf: «Hallo!»
«Hallo, hier ist Ray Kammber.»
«Ach du bist es, ich habe deine Nummer nicht erkannt», meldet sich Olivia, «schön dass du dich meldest. Wie läuft‘s in Zürich?»
«Recht gut, ich bin stolz, dass mich eine Baslerin um Hilfe bittet.»
«Schon gut, es handelt sich um einen Notfall, sonst würden wir uns selber helfen, doch bei illegalen Sachen sind uns die Zürcher überlegen!»
«Ja natürlich, für die Drecksarbeit sind wir gut genug», macht Ray das Spiel Zürich gegen Basel mit.
«Oh sorry, ich werde dir eine Packung Seife schicken, dann kannst du dir wenigsten die Hände waschen.»
«Danke nicht nötig», entgegnet Ray, «wer hat gesagt, dass ich mir die Hände schmutzig mache, vielleicht habe ich ja dein Mail direkt in den Papierkorb verschoben.»
«Könnte ich dir nicht übel nehmen», erwidert Olivia, «nur würdest du mich dann vermutlich nicht anrufen.»
«Da hast du Recht», erklärt Ray, dessen Ton etwas ernster klingt, die Eröffnung des Gesprächs ist somit beendet, jetzt kommt er zum eigentlichen Grund des Anrufs, «ich habe natürlich versucht, den Leuten aus unseren Vororten zu helfen, es ist gar nicht so einfach. Bis jetzt habe ich nur eine einzige heisse Spur, doch sie könnte genauso gut im Nichts enden.»
«Und ich bin gespannt, was hast du herausgefunden?»
Danach erklärt er ihr, wie er zuerst nach den drei Namen gesucht hat. Verdächtige konnte er keine ermitteln. Keiner hatte etwas mit Diamanten zu tun. Danach hat er die Suche erweitert. Er suchte nach verwandten Namen, also nach Namen, die eine Ähnlichkeit mit einem der drei Männer hatten. Dabei gab es unzählige Kombinationen. Ich habe alle durchlaufen lassen. Ein einziger Name ist dabei hängen geblieben.
«Jörg Herbst!»
«Jörg Herbst, wer ist das?»
Nun erklärt er ihr weitere Details. Dieser Jörg Herbst hat sich im Jahr 1949 in Paraguay angemeldet. Auf jeden Fall hatte dieser Herbst sich in Paraguay niedergelassen und ist sehr schnell zu Wohlstand gekommen. Er eröffnete in Asunción einen Juwelierladen, der schnell grösser wurde. Besonders Diamantringe waren seine Stärken. Schnell erlangte er einen gewissen Einfluss in Südamerika. Er kaufte Betriebe und restaurierte sie. Sein Wirkungskreis reichte über Brasilien, Argentinien bis Venezuela. Er hatte gute Verbindungen zum Holländer de Beers, dessen Imperium bekanntlich den Diamantenhandel beherrscht. Im Jahre 1980 expandierte Jörg Herbst in die USA. Er eröffnete je ein Geschäft in Miami, Las Vegas und New York.
«Das könnte tatsächlich unser Mann sein», bestätigt Olivia, «gibt es noch mehr Infos?»
«Bis jetzt weiss ich nicht einmal, ob er noch lebt, doch in letzter Zeit war es sowieso ruhig um ihn geworden.»
«Danke für die Hilfe, es könnte tatsächlich unser Mann sein, nur weiss ich jetzt nicht, um welchen der drei Männer es sich handelt.»
«Ich werde mich auf ihn konzentrieren, vielleicht findet man beim nachhacken weitere Informationen. Mit wem hat er verkehrt? War er verheiratet? Gibt es eine Ehefrau? Diese Fragen könnten uns nun weiter bringen, oder was meinst du?»
«Das mit der Ehefrau», greift Olivia den Faden auf, «könnte erfolgsversprechend sein.»
«Also das war’s», versucht Ray das Gespräch zu beenden, «vielleicht komme ich nächste Woche mal in die Provinz. Ich war schon lange nicht mehr auf dem Land. - Dürfte ich bei euch reinschauen?»
«Natürlich, Anna freut sich über jeden Männerbesuch. Doch Vorsicht, sie ist sehr anspruchsvoll, also bis nächste Woche», Olivia beendet das Gespräch.
«Was ist mit mir», fragt Anna, die eben reinkommt und offenbar den Schluss des Gesprächs mitbekommen hat.
«Ach nichts», wimmelt Olivia ab, «nur ein neuer Verehrer, ich denke, er wird nicht in dein Beuteschema passen, wenigstens war er eine grosse Hilfe.»
«Ich höre nur Beuteschema», Anna ist nun etwas eingeschnappt und kommt auf Olivia zu, «als was stellst du mich wieder hin, wer war das überhaupt?»
«Kennst du nicht, einer aus Zürich.»
«Ah – sicher dieser Ray, was wollte er?»
«Er will uns nächste Woche besuchen, er hat einen Verdächtigen ausfindig gemacht.»
«Wer ist der Verdächtige?»
«Jörg Herbst», antwortet Olivia, «doch das wird dir nicht weiter helfen. Ich kenne den Typen auch nicht, zudem dürfte er inzwischen doch in die Jahre gekommen sein.»
«Wie kommt ihr denn auf den?»
«Wie kommt Ray auf den?», korrigiert Olivia, «einfach durch kombinieren. Herbst statt Sommer und Jörg statt Jürg. Ein kleiner Hinweis zu zwei der drei Männer. Zugegeben etwas dürftig, doch er hat zusätzlich noch mit Diamanten zu tun.»
«Nicht schlecht», Anna ist beeindruckt, «Und wo lebt dieser Herbst?»
«In Paraguay, falls er überhaupt noch lebt, das versucht Ray jetzt herauszufinden.»
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