Clown Grimaldi. Charles Dickens
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Название: Clown Grimaldi

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Документальная литература

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isbn: 9783754182390

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СКАЧАТЬ von den Fenstern fern und ließ nach Einbruch der Dunkelheit so leise wie möglich zwei Kollegen zur Gartentür herein. Einer von ihnen verschloß und verriegelte die Vorderküche. Der andere schloß und riegelte sich in das Wohnzimmer im ersten Stock ein. Trott selbst schlug sein Hauptquartier in der Wohnstube unten im Erdgeschoß auf, nachdem er die Hintertür regelrecht verbarrikadiert, die Vordertür aber nur verschlossen hatte.

      Lange Zeit blieb alles ruhig, und da sie kein Licht hatten, mochte ihnen die Zeit wohl recht langsam hinschleichen. Endlich wurde leise an die nach der Straße hinführende Tür gepocht. Da sich niemand im Hause rührte, wurde das Klopfen verstärkt, und nicht lange, so wurde die Tür mit Dietrichen erbrochen. Dann schallten Männertritte von dem Hausflur herauf, die Tür wurde verriegelt, Diebslaternen wurden ans Licht gezogen, dann schlichen zwei Männer die Treppe hinauf.

      Als sie die Stubentür im obern Stock verriegelt fanden, schlichen sie wieder hinunter und suchten Eingang in die Stube zu gewinnen, in der sich, Trott versteckt hielt, der an der Tür horchte und die Menschen von Herzen auslachte, doch nur innerlich.

      Nun schlichen sie wieder hinunter ins Erdgeschoß, wo sie zu ihrer nicht geringen Überraschung die eine Küche verschlossen, die andere offen fanden. Sie guckten nun in die offene hinein und kehrten dann auf den Hausflur zurück.

      »Heut abend ist uns niemand im Wege,« sagte der eine im Hinaufgehen, »verlieren wir also keine Zeit! Doch sieh mal her!«

      »Was gibt's?« sagte der andere.

      »Sieh doch mal die Tür da! Sind da Riegel und Bäume und Patentschlösser! Die sind doch erst angebracht, seit wir voriges mal hier waren. Wir hätten uns wohl müde gearbeitet und doch nichts ausgerichtet.«

      »Ich denke, wir öffnen sie. Wir können dann, falls wir von vorn angegriffen werden sollten, auskneifen wie voriges mal.«

      »Leichter gesagt als getan! Was wird das für Zeit kosten, und welchen Teufelslärm wird das setzen! Wir müssen uns tummeln. Heute gibt's keine Nachtprobe.«

      Beide lachten und beschlossen, erst das Zimmer aufzubrechen, wo Mr. Trott steckte. Mittels Dietrichs wurde das Schloß gesprengt. Dann drängten sie gegen die Tür. Aber die Riegel widerstanden.

      »Dumme Geschichte!« brummte der eine, gegen die Tür gestemmt, »sie geht nicht auf!«

      »Fangen wir bei der offenen Hinterküche an!« sagte der andere, »wir haben ja schon was drin gefunden.«

      »Wüßtest wohl gern, Tom, wer Dir den Säbelhieb versetzte?«

      »Das kannst Du wohl denken! Und wüßte ich es, möcht's wohl nicht lange dauern, dann säße ihm mein Messer im Leibe!« »Komm, komm!« riefen sie beide.

      Sie schlichen hinunter. Trott ihnen hinterher bis auf den Hausflur, verschloß die Haustür, steckte den Schlüssel in die Tasche und postierte sich darauf oben an die Küchentreppe. Mit Behagen lauschte er hier den Ausrufen der Verwunderung, mit denen die Diebe nicht geizten, als sie einen Schrank nach dem andern öffneten und einen Kasten nach dem andern aufzogen, ohne das geringste zu finden.

      »Es ist ja alles ausgeräumt,« sagte der eine – »was hat das wohl zu bedeuten?«

      Trott schoß ein Pistol ab, das aber nur mit Pulver geladen war. Dann retirierte er schleunig in seine Stube. Auf dies Signal hin riegelten die andern beiden Polizeidiener ohne Säumen die Türen der Stuben auf, in denen sie sich versteckt hatten. Die Diebe eilten hinauf, wollten zur Haustür entweichen, wurden jedoch ohne sonderliche Mühe festgenommen und im Triumphe hinweg geführt.

      Bald nachher kehrten die Bewohner wieder zurück und nahmen von dem zurückgebliebenen Polizeidiener das Haus wieder in Besitz. Am andern Morgen ging Grimaldi wieder nach Hatton-Garden, wo er die Diebe zum erstenmal zu Gesicht bekam. Er, wie auch die Polizisten legten Zeugnis wider sie ab. Die Identität ihrer Personen war bewiesen, und der Friedensrichter ordnete ihre Verhaftung an bis zum nächsten Schwurgerichtstage, an welchem ihnen das Urteil gesprochen werden sollte. Grimaldi mußte für die Erhebung der Anklage Bürgschaft leisten. Sie wurden für schuldig befunden und zu lebenslänglicher Deportation verurteilt.

      Diese Anekdote wirft ein seltsames Licht auf Londons gesellschaftlichen Zustand am Schlusse des verwichenen Jahrhunderts. Der kühne Straßenräuber war wohl verschwunden, nichtsdestoweniger trieben nicht bloß in der nächsten Umgegend, sondern in der Stadt selbst Räuberbanden ihr Wesen, die kaum weniger gefährlich waren und mit einer Dreistigkeit zu Werke gingen, von der wir uns heute kaum noch eine Vorstellung machen können.

      Ein Vorfall, wie der eben geschilderte, möchte heute den Zeitungen Stoff zu Auseinandersetzungen und Beschwerden auf ganze vier Wochen geben und ganz London mit Umgebung, das ganze Land auf dreißig Meilen in der Runde in Staunen und Entrüstung setzen, sollte es ein und dieselbe Bande wagen, in ein und demselben Hause dreimal hintereinander Einbruch zu wagen!

      Beim Verhör der beiden Einbrecher stellte sich heraus, daß sie die einzigen noch übrigen Mitglieder ihrer Bande waren, was allen, die bisher in Angst und Schrecken gelebt hatten, zur großen Beruhigung gereichte; brauchten sie nun doch nicht mehr zu fürchten, daß noch andere das Schicksal ihrer Spießgesellen zu rächen versuchen möchten.

      Unter ganz anderen Umständen erschien Grimaldi zum zweitenmal vor einem Polizeigerichte. Davon indessen später.

      Mittlerweile war ihm aber das Haus in Pentonplace äußerst verleidet und seiner Mutter zu einem Gegenstande des Schreckens geworden. Zudem neigte er der Meinung zu, daß er wohl gut tun möchte, an seine Verheiratung zu denken. Da er die Mutter auf seiner Seite hatte, glaubte er, daß ihm die Einwilligung des Vaters wohl auch nicht fehlen möchte. So kam er auf den Gedanken, sich eine größere Wohnung zu mieten und nach Maßgabe seiner augenblicklichen Verhältnisse und Mittel zu möblieren. Wenn er Mr. Hughes in eine freundliche und nette, wenn auch nicht eben elegante Wohnung führen und ihm zeigen könne, daß er seiner jungen Gattin ein behagliches Heim, das den Verhältnissen ihrer Eltern nicht allzu viel nachstände, zu bieten vermöchte, meinte er, schon viel gewonnen zu haben.

      Er kündigte also seinem Wirte auf den nächstfolgenden März die Wohnung und machte sich in Fräulein Hughes' Gesellschaft auf die Suche nach einem Heim, wie es ihren beiderseitigen Wünschen entsprechen möchte. Daß »sie« dabei das große Wort führen durfte – und auch führte – möge nur nebenher bemerkt sein.

      Damals war die Penton-Straße die Saint-James-Straße von Pentonville, der Regent's-Park der City-Road, und er pries sich als der glücklichste Erdensohn, dort das Haus Nr. 37 zu finden, das er vollständig so einrichtete, wie Miß Hughes es anzuordnen geruhte.

      Da Sadlers-Wells-Theater zurzeit geschlossen war, blieb ihm reichlich Zeit, sich dem Vorgenusse des ersehnten Glückes hinzugeben. Ja, er durfte rechnen, daß ihm bis zum Weihnachtsfeste Zeit dazu bleiben werde, denn die Saison ging mit dem Oktober zu Ende, und im Drury-Lane-Theater gab's für ihn erst wieder um Weihnachten herum Arbeit, und auch dann noch nicht viel, sofern nicht eine Pantomime zur Aufführung gebracht wurde.

      Die Besitzer des Drury-Lane-Theaters gaben aber, wie in früheren, so auch in diesem Jahre statt einer Pantomime ein brillantes Schau- und Spektakelstück – was nach Grimaldis Meinung nun freilich keine Wandlung zum Bessern war, wenn er auch nicht gerade eine solche zum Schlechtern darin erblicken mochte. Das Publikum war seit Jahren zum Weihnachtsfeste an Pantomimen gewöhnt und rechnete auf eine solche. Stücke, wie Blaubart, Lodoiska und dergleichen machten ja Kasse, aber ob die Pantomimen im Covent-Garden nicht doch noch bessere Kasse machten, darüber hätte Grimaldi doch noch streiten mögen. Darnach zu schließen, daß auch Drury-Lane schließlich sich der Pantomime wieder zuwandte, war Grimaldi mit seiner СКАЧАТЬ