La Fontaines Fabeln. Jean de la Fontaine
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Читать онлайн книгу La Fontaines Fabeln - Jean de la Fontaine страница 17

Название: La Fontaines Fabeln

Автор: Jean de la Fontaine

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783754176740

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СКАЧАТЬ spricht: »Ich sollt' es tun? Nein, ich bin nicht so dumm!«

       Ein andrer: »Ich kann's nicht!« Ohn' eine Tat zu wagen,

       Trennt man sich. Der Versammlungen gar viel

       Sah ich, wie diese, ohne Zweck und Ziel,

       Nicht nur von Ratten, nein, von weisen Magistraten,

       Selbst von geschulten Diplomaten.

      Handelt sich's nur um weisen Rat?

       An Ratsherrn wird es nie gebrechen.

       Doch gilt's entschloßner frischer Tat –

       Ja, Freund, dann ist kein Mensch zu sprechen!

      Einst klagt' ein Wolf, man habe ihn beraubt;

       Den Nachbar Fuchs, 'nen Herrn von schlechtem Lebenswandel,

       Klagt er des Diebstahls an, an den er selbst nicht glaubt.

       Es führten vor des Affen Haupt

       In eigener Person die zwei Partein den Handel.

       Seit Affendenken saß noch nicht

       In so verzwicktem Fall Frau Themis zu Gericht.

       Der arme Schiedsmann schwitzt auf seinem Richterstuhle;

       Doch durch ihr Schreien hin und her

       Mit Schwur und Gegenschwur sah er

       Daß alle beid' aus guter Schule.

       Er sprach: »Ich kenn' euch zwei viel besser als ihr glaubt,

       Und straf' euch beide unverhohlen;

       Du, Wölflein, klagst, obgleich dir niemand was geraubt,

       Du aber, Füchslein, hast trotz alledem gestohlen.«

      Der Richter dachte sich: Wenn aufs Geratewohl

       Man einen Schurken straft, so tut man immer wohl.

      Zwei Stiere stritten einst um eine junge Kuh

       Und auch der Oberherrschaft wegen.

       Ein armes Fröschlein seufzt dazu.

       »Was geht's dich an?« hat der Kollegen

       Ihn einer fragend angequakt.

       »»Siehst du«« sprach jener drauf behende –

       »»Denn nicht des leid'gen Streites Ende?

       Der eine muß hier fort. Vom anderen verjagt,

       Beraubt der Herrschaft und des Eigentums an diesen

       Ob ihrer fetten Weid' ihm werten blühnden Wiesen,

       Wird er nach unsrem Schilf sein Reich verlegen und

       Jagt dann mit plumpem Tritt uns in des Wassers Grund,

       Erst den, dann den! Der Streit, der zwischen jenen beiden

       Um die Frau Kuh entbrannt – wir müssen drunter leiden!««

       Er hatte recht: der eine Stier

       Barg sich in ihres Schilfes Grunde,

       Zu ihrem Leid; das plumpe Tier

       Zertrat an zwanzig jede Stunde.

      Ja, ja! Man sieht es allezeit:

       Der Großen Torheit bringt den Kleinen bittres Leid.

      Einst kam 'ne Fledermaus höchst unvorsicht'ger Weise

       In eines Wiesels Nest; kaum hat sie Zeit zu ruhn,

       Als jenes, das schon längst ergrimmt war auf die Mäuse,

       Herbeieilt, um sie abzutun.

       »Wie?« sprach's zu ihr »Du wagst vor mir hier zu erscheinen,

       Du, deren ganz Geschlecht nur Schaden tut dem meinen!

       Bist du nicht eine Maus? Wohl hab' ich dich erkannt;

       Verleugn' es nicht, du bist's! Daß ich kein Wiesel wäre!«

       »»Verzeiht!«« sprach zitternd die »»Auf Ehre,

       Das ist wahrhaftig nicht mein Stand.

       Ich, eine Maus? Das kann nur ein Verleumder sagen!

       Ein Vogel bin ich unbedingt.

       Sieh nur die Flügel, die mich tragen –

       Hoch leb', was in die Luft sich schwingt!««

       Sie sprach so gut, daß man ihr glaubte,

       Und daß das Wiesel ihr erlaubte,

       Frei fortzuflattern aus dem Nest.

       Nicht lang', und Jungfer Leichtsinn klebte

       Bei einem andern Wiesel fest,

       Das mit den Vögeln just in Fehd' und Feindschaft lebte,

       So daß zum zweitenmal nun in Gefahr sie schwebte.

       Die lange Schnauze streckt der Hausherr lüstern vor,

       Der, als 'nen Vogel, sie zu leckrem Fraß erkor;

       Doch sie verteidigt sich und spricht gar treu und bieder:

       »Ein Vogel, ich? Seht her! Nein, das ist nicht mein Fall!

       Was macht den Vogel? Das Gefieder!

      Maus bin ich. Hoch die Ratzen all'!

       Der Teufel hol' die Katzen all'!«

       So hat durch schlaues Antwortgeben

       Zweimal gerettet sie ihr Leben.

      Manch Kluger macht's wie sie: wenn die Gefahr ihm nah,

       Schlägt er ein Schnippchen ihr, wechselt die Farb' ein wenig,

       Und, je nachdem, ruft er: Hurra

       Der Republik! Hurra dem König!

      Tödlich getroffen lag, den Federpfeil im Herzen,

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