Название: DER ZIRKEL DER GERECHTEN
Автор: Edgar Wallace
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783754185803
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»Ohne Vorbehalt.«
»Und«, sagte Manfred langsam, »wenn wir uns veranlasst fühlten, dieses Geld scheinbar für unseren eigenen persönlichen Vorteil zu verwenden, würden Sie Einwendungen erheben?«
»Keine«, sagte der junge Mann ruhig.
»Und als Beweis?«, forderte Poiccart und beugte sich ein wenig vor.
»Das Wort eines Glücks-«
»Genug«, sagte Manfred, »Wir wollen Ihr Geld gar nicht, wenn es auch der wichtigste Test war.« Er dachte eine Weile nach, bevor er weitersprach. »Diese Frau von Gratz«, sagte er unvermittelt, »wenn es zum Schlimmsten kommt, muss sie getötet werden.«
»Es ist schade«, sagte Courtlander ein wenig traurig. Er hatte sich dem finalen Test gestellt, aber das wusste er auch. Eine zu nachgiebige Haltung, sein übereifriges Zustimmen zu der extremen Aussage der »Vier«, irgendetwas, das das Fehlen des von den Vier geforderten genauen Gleichgewichts in seinem Gemüt offenbarte, hatte ihn unumkehrbar ins Abseits gestellt.
»Bringen wir einen anmaßenden Toast aus«, meinte Manfred und rief einen Kellner herbei. Man öffnete den Wein, die Gläser wurden gefüllt und Manfred sprach leise den Trinkspruch. »Auf die Vier, die auf einmal drei waren, auf den Vierten, der starb und den Vierten, der schon geboren ist.« Vor einiger Zeit wurde ein Vierter in einem Café in Bordeaux von Kugeln durchlöchert und auf ihn tranken sie nun.
In der Middlesex Street, in einer fast leer gewordenen Halle, stellte sich Falmouth einer Armee von Reportern.
»Waren das ‚Die Vier Gerechten‘, Mr. Falmouth?«
»Haben Sie sie erkannt?«
»Haben Sie Anhaltspunkte?«
Im Sekundentakt traten weitere Zeitungsreporter auf den Plan, Taxi auf Taxi kam in die anrüchige Straße und die Kette der Autos, die sich vor der Halle stauten, sah wie eine vornehme Versammlung aus.
Die Telefon-Tragödie beherrschte immer noch die Köpfe der Allgemeinheit, und es bedurfte nur der Nennung des magischen Begriffes Die Vier Gerechten, um den Funken des allgemeinen Interesses zu einer Flamme werden zu lassen. Die Abgeordneten der Roten Hundert hatten sich zu einer internen Versammlung in einem verwilderten Vorhof zusammengefunden und wurden von den Journalisten emsig umkreist. Smith vom »Megaphone« und sein jugendlicher Assistent Maynard schlüpften durch die Menge und nahmen sich ein Taxi. Smith rief dem Fahrer das Ziel zu und sank erschöpft schnaufend zurück in den Sitz.
»Hast du die Kerle über Polizeischutz reden hören?«, fragte er; »all diese verflixten Anarchisten aus der ganzen Welt – und reden wie bei einer Muttertagsversammlung. Wenn man ihnen zuhört, glaubt man, die ehrenwertesten Mitglieder der Gesellschaft vor sich zu haben, die die Welt je gesehen hat. Unsere Zivilisation ist schon eine tolle Einrichtung«, fügte er ironisch hinzu. »Ein Mann«, sagte Maynard, »fragte mich in sehr schlechtem Französisch, ob das Verhalten der Vier Gerechten strafbar sei.«
In diesem Augenblick stellte ein Anführer der Roten Hundert eine Frage an Falmouth und der, ein wenig verärgert, antwortete mit aller Höflichkeit, die er noch aufbringen konnte. »Sie mögen Ihre Versammlungen abhalten«, sagte er mit einiger Schärfe, »so lange Sie nicht durch irgendwelche Äußerungen den Frieden brechen; sie mögen Aufruhr predigen und Anarchie, bis Sie schwarz werden. Ihre englischen Freunde sagen Ihnen schon, wie weit Sie gehen können – und ich könnte sagen, weit genug – Sie können die Ermordung eines Königs gutheißen, so lange sie sich nicht festlegen, welcher das ist; Sie können Verschwörungen gegen Regierungen aushecken und Armeen und große Heerführer brandmarken; tatsächlich können Sie tun, was Sie gerne möchten – weil das Gesetz so ist wie es ist.« –
» Was ist – ein Bruch des Friedens?«, wollte derselbe Fragesteller wissen und hatte Schwierigkeiten, seine Worte zu wiederholen. Ein anderer Detektiv erklärte es ihm. François und Rudolph Starque begleiteten die Frau von Gratz zu ihrem Hotel in Bloomsbury, wo sie übernachtete. Sie diskutierten die Antwort des Detektivs. Dieser Starque war ein großer, kräftiger Mann, mit fleischigem Gesicht und kleinen Tränensäcken unter den Augen. Er stand in dem Ruf, wohlhabend zu sein und sich mit Frauen recht gut zu verstehen. »Also sieht es so aus«, meinte er, »dass wir wohl sagen können, Könige mögen erschlagen werden, aber nicht, der König mag erschlagen werden; ebenfalls können wir den Niedergang von Regierungen predigen, aber wenn wir sagen, gehen wir in dieses Café und sind dem Besitzer gegenüber nicht nett – dann begehen wir einen Friedensbruch, stimmt’s?« –
» Das ist so«, sagte François, »das ist typisch englisch.«
»Es ist eine verrückte Denkweise«, überlegte der andere. Sie waren an der Zimmertür der Dame angekommen. Sie war während des Spazierganges sehr ruhig geblieben, hatte Fragen nur recht einsilbig beantwortet. Die Ereignisse des Abends gaben ihr viel zu denken. François wünschte ihr kurz eine gute Nacht und ging ein paar Meter weiter. Es war zu Starques Privileg geworden, gleich an der Seite der Frau zu gehen. Nun nahm er ihre schlanke Hand in die seine und schaute auf sie herunter. Irgendjemand hat einmal gesagt, dass der Osten in Bukarest anfängt, aber es gibt einen Hauch von Osten in jedem Ungarn, und in deren ganzen Haltung dem Weiblichen gegenüber findet sich eine gewisse Rohheit, von der ein etwas zarter besaiteter Westen nicht sehr erbaut ist. »Gute Nacht, kleine Maria«, sagte er leise. »Eines Tages wirst du etwas freundlicher sein und mich nicht an der Tür stehen lassen.« Sie schaute ihn fest an.
»Das wird nie geschehen«, antwortete sie ohne ein Zittern in der Stimme.
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